Erich Honecker


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Erich Honecker wurde am 25. August 1912 in Neuenkirchen (Saar) geboren und starb am 29. Mai 1994 in Santiago de Chile. Er war schon als Kind in der Kommunistischen Kindergruppe und trat als Siebzehnjähriger in die KPD ein. In der Zeit des Nationalsozialismus musste er eine mehrjährige Haftstrafe absitzen. 1946 gründete er die Jugendorganisation FDJ mit, die er als Vorsitzender bis 1955 leitete. Drei Jahre später wurde Honecker als vollwertiges Mitlgied des Politbüros aufgenommen und war somit Teil des Zentralkomitees (ZK). Er wurde als Sicherheitssektretär ernannt und war somit verantwortlich für den Bau der Berliner Mauer und für den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze.

Mit dem Rücktritt von Walter Ulrbicht wurde Erich Honecker am 3. Mai 1971 Erster Sekretär des Zentralkommitees der SED. Am 29. Oktober 1976 wählte ihn die Volkskammer zum Vorsitzenden des Staatsrats, ein Amt das er bis zum 17. Oktober 1989 inne hatte. Seine größten Erfolge in seiner Amtszeit waren der Grundlagenvertrag mit der Bundesrepublik Deutschland (!972), der die Basis für die Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten bildete, die Teilnahme an der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) (1972/1973) und die Vollmitgliedschaft der DDR in der UNO (1973). Sein Ziel, einen offiziellen Besuch in den USA, hatte er jedoch nie erreicht.

Am Ende seiner Amtszeit erkrankte er schwer und wurde aufgrund innerpolitischer Schwierigkeiten zum Rücktritt gezwungen. Nach dem Vorwurf der Korruption und Amtsmissbrauch wurde im Dezember 1989 eine Strafverfolgung gegen ihn eingeleitet und die Parteispitze schloss ihn aus der SED aus. Der Haftbefehl wurde aber aufgrund seines Gesundheitszustandes wieder aufgehoben. Nach der Wiedervereinigung erließ die gesamtdeutsche Berliner Staatsanwaltschaft einen erneuten Haftbefehl gegen ihn. Seine Anklage lautete, dass er den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze verfügt haben solle. Da Honecker gemeinsam mit seiner Frau Margot Honecker jedoch im sowjetischen Militärkrankenhaus untergebracht waren, konnte er nicht verhaftet werden. Sie flohen daraufhin zusammen nach Moskau. Honecker wurde nach Berlin ausgelierfert und kam dort ins Gefängnis, seine Frau konnte nach Chile fliehen. Alle Haftbefehle, die gegen ihn liefen, wurden jedoch aufgehoben und Erich Honecker wanderte zu seiner Familie nach Chile aus, wo er im Alter von 81 Jahren starb.