Glossareinträge beginnend mit E

e
Edith SteinNach Begriff suchen

Eine deutsche Philosophin und Theologin jüdischer Herkunft, Angehörige des Karmeliterordens. Am 12. Oktober 1891 in Breslau geboren, konvertierte am 01. Januar 1922 zum katholischen Glauben. Studierte und übersetzte Werke von Thomas von Aquin, sie war stark vom Leben der heiligen Theresa aus Avil inspiriert. Die Philosophie und Mystik der Edith Stein ist dem Menschen als bewusstem, denkendem und freiem Lebewesen gewidmet, sowie Gott und dem Weg, der zu ihm führt. Nach Hitlers Machtübernahme wurde ihre wissenschaftliche Tätigkeit im Zuge der Judenverfolgung immer stärker eingeschränkt. Am 02. August 1942 wurde sie von der Gestapo festgenommen und kam wahrscheinlich bereits am 09. August desselben Jahres in einer der Gaskammern von Auschwitz um. Edith Stein wurde durch Papst Johannes Paul den II 1987 selig und 1998 heilig gesprochen, sowie 1999 zur Schirmherrin Europas erklärt.

Eduard DietlNach Begriff suchen

Geboren 1890. Generaloberst, Berufssoldat ab 1909. 1938 Generalmajor. Mit seiner 3. Gebirgsdivision beim Überfall auf Polen bei der Heeresgruppe Süd eingesetzt. 1940 Landung deutscher Truppen unter seinem Kommando in Narvik (Norwegen). 1941 Vorstoß in die Sowjetunion nach Murmansk. Oberbefehlshaber der Gebirgstruppe in Finnland und Lappland. Bei Flugzeugabsturz nahe Salzburg im Juni 1944 tödlich verunglückt.

EichbergNach Begriff suchen

Kleinstadt im Rheingau nahe Wiesbaden. In der 1849 gegründeten Landes-Heilanstalt für Geisteskranke wurde 1941 unter dem Leiter Dr. Mennecke eine der sog. Kinderfachabteilungen zur Tötung behinderter Kleinkinder eingerichtet und Gehirne der Opfer an die Universitätsklinik in Heidelberg geliefert. Die Anstalt Eichberg war wie die in Herborn, Weilmünster, Scheuern und Kalmenhof Durchgangsstation, von der aus Patienten zur Tarnung der Mordaktion vor den Angehörigen nach Hadamar verlegt wurden. In Eichberg wurden auch Experimente mit Insulin bei Schockbehandlung durchgeführt.

Synonyme: Anstalt Eichberg
Elisabeth LanggässerNach Begriff suchen

1899-1950. Schriftstellerin, geboren in Alzey bei Worms, gläubige Katholikin, väterlicherseits aus jüdischer Familie. Ab 1924 Publikation von Lyrik, Erzählungen und Romanen in der Tradition der Romantik. 1929 Geburt einer Tochter, deren Vater Jude war. Heirat mit dem nichtjüdischen Philosophen Wilhelm Hoffmann, 1936 Schreibverbot. Sie selbst war durch die Ehe geschützt, nicht jedoch ihre Tochter, die15-jährig 1944 nach Auschwitz deportiert wurde, überlebte, bis 1974 in Schweden wohnte und seit 1974 in Israel lebt.

EmigrationNach Begriff suchen

(Lateinisch: emigrare) Auswanderung, Menschen verlassen für immer oder für eine gewisse Zeit ihren Wohnort aus politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Gründen bzw. aufgrund von Krieg und Naturkatastrophen. In allen historischen Epochen sind Migrationsbewegungen zu beobachten und es wird unterschieden zwischen Binnenmigration - innerhalb eines Landes und internationale Migration - von einem Land in ein anderes. Während des Nationalsozialismus war die Emigration von Künstlern und politisch Verfolgten, Kommunisten und Sozialisten, vor allem aber den aus rassistischen Gründen verfolgten deutschen Juden von großer Bedeutung. In die Flucht getrieben wurden die Unerwünschten bis zum Kriegsbeginn 1939 durch Zerstörung der beruflichen Existenzgrundlagen durch Ausbürgerung, Enteignung von Häusern, Grundstücken und Kapital. Zudem war die Reichsfluchtsteuer zu zahlen. Auch nach dem NS gab und gibt es in der jüdischen Bevölkerung große Wanderbewegungen.

Synonyme: Auswandern, Auswanderung, Exil, Migration
Emslandlager (KZ)Nach Begriff suchen

Zwischen 1933 und 1938 im Emsland errichtete, von Papenburg aus verwaltete 15 KZ, die direkt dem Reichsjustizministerium unterstanden. Nach der "Reichstagsbrandverordnung" vom 28. 2. 1933 wurden Tausende politische Gegner (Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter) in sog. Schutzhaft genommen und u.a. in die Lager Börgermoor, Neusustrum und Esterwegen unter Aufsicht von SS und SA eingewiesen. In Esterwegen waren zahlreiche Politiker und Intellektuelle der Weimarer Republik inhaftiert, u.a. der Publizist und Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky.

EndlösungNach Begriff suchen

Im vollen Wortlaut des NS-Sprachgebrauchs "Endlösung der Judenfrage" Tarnbezeichnung im amtlichen Schriftverkehr spätestens ab Frühjahr 1941 für den Plan der Vernichtung der europäischen Juden im deutschen Machtbereich.

Synonyme: Endlösung der Judenfrage
Entartete KunstNach Begriff suchen

Von den Nationalsozialisten geprägter abwertender Begriff für moderne Kunst, die dem Kunstverständnis und Kunstgeschmack der NS-Ideologie nicht entsprach. Werke der klassischen Moderne wurden als dekadente „Darstellung von Erkrankungserscheinungen und Auswüchsen der Zivilisation“ diffamiert. Als „entartet“ , d.h. Verfallserscheinung der kulturellen Lebenskraft des deutschen Volkes“ galten auch Ausdrucksformen des Kulturpessimismus und Pazifismus sowie alle vermeintlich „artfremden“ Einflüsse bzw. Abweichungen vom NS-Art- und Rassenbegriff. Werke des Expressionismus und der abstrakten Kunst wurden z.B. durch Gegenüberstellung mit pathologischen Erscheinungen diffamiert. Viele der so verfemte Künstler erhielten Berufs- und Malverbot, Ateliers wurden zerstört, Werke beschlagnahmt und aus Museen entfernt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele Künstler dieser Generation und ihre Werke vergessen.

Entartete KunstNach Begriff suchen

Von den Nationalsozialisten geprägter abwertender Begriff für moderne Kunst, die dem Kunstverständnis und Kunstgeschmack der NS-Ideologie nicht entsprach. Werke der klassischen Moderne wurden als dekadente „Darstellung von Erkrankungserscheinungen und Auswüchsen der Zivilisation“ diffamiert. Als „entartet“ , d.h. Verfallserscheinung der kulturellen Lebenskraft des deutschen Volkes“ galten auch Ausdrucksformen des Kulturpessimismus und Pazifismus sowie alle vermeintlich „artfremden“ Einflüsse bzw. Abweichungen vom NS-Art- und Rassenbegriff. Werke des Expressionismus und der abstrakten Kunst wurden z.B. durch Gegenüberstellung mit pathologischen Erscheinungen diffamiert. Viele der so verfemte Künstler erhielten Berufs- und Malverbot, Ateliers wurden zerstört, Werke beschlagnahmt und aus Museen entfernt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele Künstler dieser Generation und ihre Werke vergessen.

Entartete MusikNach Begriff suchen

Titel einer Ausstellung 1938 in Düsseldorf im Rahmen der ersten "Reichsmusiktage". Diffamierende nationalsozialistische Bezeichnung für moderne, avantgardistische Kompositionen sowie Unterhaltungsmusik (Swing), die als "undeutsch" bzw. "entartet" galt.

EntlausungsstationNach Begriff suchen

Als Maßnahme zur Bekämpfung des Fleckfiebers, einer von Läusen übertragenen, hochgradig ansteckenden und meist tödlich endenden Epidemie in den KZ, wurde die Kleidung der Häftlinge in dafür eingerichteten Baracken d.h. "Entlausungsstationen" desinfiziert, um das SS-Wachpersonal vor Ansteckung zu schützen. Im KZ Buchenwald wurde ab Herbst 1941 vom Hygiene Institut der Waffen-SS Fleckfieberforschung mit sinnlosen, vielfach tödlich endenden Versuchen an Häftlingen betrieben.

Entschädigung (NS)Nach Begriff suchen

Rückerstattung von enteignetem, geraubtem ("arisierten") Grundbesitz und Vermögen und individuelle Entschädigung von NS-Verfolgten für zugefügte Leiden an Leib und Leben. Als Sammelbegriff umgangssprachlich, doch für die Problematik unangemessen wurde von deutscher Seite als juristischer Oberbegriff Wiedergutmachung für das komplexe Vertrags- und Gesetzeswerk der Entschädigung durchgesetzt, um einen "sühnenden Akt" zu verdeutlichen.

Schon vor Ende des 2. Weltkrieges wurden Entschädigungsforderungen von jüdischen Organisationen und der US-Administration diskutiert. Erste internationale Vereinbarung Ende 1945: das Pariser Reparationsabkommen, unterzeichnet von 18 alliierten Staaten. Auf US-Initiative 1947 Rückerstattungsgesetz (US-REG).Erst 1957 Bundesrückerstattungsgesetz. Die Wiedergutmachung war unpopulär und erzeugte Ressentiments gegen die Anspruchsberechtigten.

Kollektive Entschädigungsabkommen der BRD: 1952 mit Israel und der Claims Conference. Ab 1953 individuelle Entschädigung gemäß Bundesentschädigungsgesetz. Es benachteiligte vor allem ausländische Verfolgte und verschiedene deutsche Verfolgtengruppen, die in der BRD weiter diskriminiert wurden, wie Sinti u. Roma, Kommunisten, Wehrdienstverweigerer, Homosexuelle, von dem NS-Erbgesundheitsgesetz Betroffene u. sogen. Asoziale.

Von geschätzten 20 Millionen NS-Verfolgten nur ca. 1,5 Millionen Empfänger von Entschädigung. Heftige Kritik gab es an der Praxis der Schadensfeststellung sowie der tatsächlich gezahlten Entschädigung für schweres Leid. Insgesamt leistete die Bundesrepublik bis Ende der 90er Jahre über 100 Milliarden DM an Entschädigungsleistungen, 80 Prozent davon entfallen auf individuelle Ansprüche, 80 Prozent der Gesamtsumme wurden an jüdische Holocaust-Überlebende gezahlt. Im Juli 2000 wurde vom Deutschen Bundestag die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ zur Entschädigung der ca. 1,2 Millionen noch lebenden Zwangsarbeiter der deutschen Industrie in der NS-Zeit errichtet.

Synonyme: Restitution
Erich HoneckerNach Begriff suchen

Erich Honecker wurde am 25. August 1912 in Neuenkirchen (Saar) geboren und starb am 29. Mai 1994 in Santiago de Chile. Er war schon als Kind in der Kommunistischen Kindergruppe und trat als Siebzehnjähriger in die KPD ein. In der Zeit des Nationalsozialismus musste er eine mehrjährige Haftstrafe absitzen. 1946 gründete er die Jugendorganisation FDJ mit, die er als Vorsitzender bis 1955 leitete. Drei Jahre später wurde Honecker als vollwertiges Mitlgied des Politbüros aufgenommen und war somit Teil des Zentralkomitees (ZK). Er wurde als Sicherheitssektretär ernannt und war somit verantwortlich für den Bau der Berliner Mauer und für den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze.

Mit dem Rücktritt von Walter Ulrbicht wurde Erich Honecker am 3. Mai 1971 Erster Sekretär des Zentralkommitees der SED. Am 29. Oktober 1976 wählte ihn die Volkskammer zum Vorsitzenden des Staatsrats, ein Amt das er bis zum 17. Oktober 1989 inne hatte. Seine größten Erfolge in seiner Amtszeit waren der Grundlagenvertrag mit der Bundesrepublik Deutschland (!972), der die Basis für die Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten bildete, die Teilnahme an der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) (1972/1973) und die Vollmitgliedschaft der DDR in der UNO (1973). Sein Ziel, einen offiziellen Besuch in den USA, hatte er jedoch nie erreicht.

Am Ende seiner Amtszeit erkrankte er schwer und wurde aufgrund innerpolitischer Schwierigkeiten zum Rücktritt gezwungen. Nach dem Vorwurf der Korruption und Amtsmissbrauch wurde im Dezember 1989 eine Strafverfolgung gegen ihn eingeleitet und die Parteispitze schloss ihn aus der SED aus. Der Haftbefehl wurde aber aufgrund seines Gesundheitszustandes wieder aufgehoben. Nach der Wiedervereinigung erließ die gesamtdeutsche Berliner Staatsanwaltschaft einen erneuten Haftbefehl gegen ihn. Seine Anklage lautete, dass er den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze verfügt haben solle. Da Honecker gemeinsam mit seiner Frau Margot Honecker jedoch im sowjetischen Militärkrankenhaus untergebracht waren, konnte er nicht verhaftet werden. Sie flohen daraufhin zusammen nach Moskau. Honecker wurde nach Berlin ausgelierfert und kam dort ins Gefängnis, seine Frau konnte nach Chile fliehen. Alle Haftbefehle, die gegen ihn liefen, wurden jedoch aufgehoben und Erich Honecker wanderte zu seiner Familie nach Chile aus, wo er im Alter von 81 Jahren starb.

Erich NeumannNach Begriff suchen

1892-1948. Jurist, ab 1920 Karriere im preußischen Staatsdienst: Innen-, Handels- und Staatsministerium. 1933 Eintritt in die NSDAP, 1934 in die SS. 1938 Staatssekretär im Amt des Beauftragten für den Vierjahresplan (Göring). Teilnahme an Maßnahmen der "Arisierung", Kennzeichnung der Juden, 1942 Teilnehmer an der Wannsee-Konferenz als Vertreter der Ministerien für Wirtschaft, Arbeit, Finanzen, Ernährung, Verkehr sowie Bewaffnung und Munition. 1945 interniert und verhört, 1948 aus gesundheitlichen Gründen entlassen und gestorben.

ErmächtigungsgesetzNach Begriff suchen

"Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich" v. 23.3. 1933. Grundlage für Hitlers Diktatur. Mit diesem Gesetz wurde die Weimarer Verfassung faktisch abgeschafft. Gesetze, Haushaltsentscheidungen und Verträge mit fremden Staaten konnten danach ohne parlamentarisches Verfahren vom Reichskanzler allein erlassen werden. Die Abstimmung fand in Anwesenheit von bewaffneten SA und SS Männern statt. Mit der NSDAP stimmten alle bürgerlichen Parteien. Allein die Sozialdemokraten votierten geschlossen dagegen. Die KPD-Abgeordneten waren vorher verhaftet worden.

Ernst BuschNach Begriff suchen

1900-1980. Schauspieler und Sänger, arbeitete mit Erwin Piscator und Bertolt Brecht in den 20er Jahren in Berlin, aktiv in der sozialistischen Arbeiterbewegung. Nach 1933 Exil in Holland, Belgien und Frankreich, Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg. 1942 in Südfrankreich von den Deutschen verhaftet und 1943 wegen Hochverrats verurteilt, bis 1945 im Zuchthaus Brandenburg inhaftiert. Nach 1945 bedeutender Interpret vieler Stücke und Lieder von Brecht und Hanns Eisler am Deutschen Theater und Berliner Ensemble. Mitglied der Akademie der Künste der DDR.

EröffnungsbescheinigungNach Begriff suchen

Formular, womit Sinti und Roma durch Unterschrift bestätigen mussten, dass sie gemäß "Festschreibungserlass" den Wohnort nicht verlassen durften.

EugenikNach Begriff suchen

Griechisch: eugenos = wohlgeboren. Lehre von der Erbpflege und Förderung des Erbguts, Rassenhygiene.

Synonyme: Rassenhygiene
EuthanasieNach Begriff suchen

Griechisch: leichter, schmerzloser Tod. Im 20. Jh. Begriff für Sterbehilfe. Als "Gnadentod" bzw. Aktion T4 verschleierte Tötung durch Giftgas von über 70.000 körperlich und geistig Behinderten in speziell eingerichteten Tötungsanstalten in Bernburg, Brandenburg, Grafeneck, Hadamar, Hartheim/Linz, Sonnenstein/Pirna zwischen Oktober 1939 und August 1941. Bis 1945 dezentral über 200.000 weitere Opfer durch Giftinjektionen, Nahrungsentzug, Erschießungen, auch Tausende jüdische Patienten, KZ-Häftlinge ("Sonderbehandlung 14f13") und Behinderte in Polen und der Sowjetunion.

Synonyme: Krankenmord, Sonderbehandlung 14f13
EvakuierungNach Begriff suchen

Nationalsozialistischer Tarnbegriff für die Deportation und Tötung von Juden, Sinti und Roma und Slawen in Ghettos, Arbeits-, Konzentrations- und Straflagern sowie Tötungszentren. Deportationen wurden sprachlich als "Aussiedlung" und "Evakuierung" getarnt, um das eigentliche Ziel, die Ermordung, zu vertuschen.

Evangelisch-Augsburgische KircheNach Begriff suchen

Eine der protestantischen Kirchen, die im 16. Jahrhundert unter dem Einfluss des Wirkens von Martin Luther entstand, ihr Name leitet sich vom Augsburger Glaubensbekenntnis (1530) ab, das neben der Bibel die Grundlage des Luthertums darstellt, in Polen liegen seine Anfänge im 16. Jahrhundert, als 1565 in Großpolen die erste lutherische Diözese eingerichtet wurde. Nach 1918 schlossen sich in Polen die lutherischen Diözesen im ehemaligen preußischen Teilungsgebiet der Evangelisch-Augsburgischen Kirche an, die bisher schon im russischen Teilungsgebiet bestanden hatte. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen lebten in Polen etwa 500.000 Gläubige dieser Kirche, gegenwärtig hat sie noch etwa 85.000 Mitglieder. Die Gründe dafür liegen in den Verfolgungen und Verlusten während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg und nach Kriegsende. Etwa 20 Prozent der lutherischen Geistlichen kamen in deutschen nationalsozialistischen Lagern und Gefängnissen ums Leben, u.a. weil sie sich nicht zum Deutschtum bekennen wollten. Nach dem Krieg wurde ein großer Teil der Gläubigen ausgesiedelt, zumal nach traditioneller stereotyper Ansicht „Evangelische“ in Polen stets mit Deutschen gleichgesetzt wurden, gleichgültig, ob sie Mitglieder der polnischen Evangelisch-Ausgburgischen Kirche oder der preußischen lutherischen Kirche Augsburger Konfession waren, der die deutschen Einwohner von Osowo angehörten.

Synonyme: Die Lutherische Kirche Augsburger Konfession