Glossareinträge beginnend mit K

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Kanzlei des FührersNach Begriff suchen

Hitler unterstanden vier Kanzleien: Die Präsidialkanzlei des Staatsoberhaupts unter dem Staatssekretär Otto Meisner, die Reichskanzlei, Amtssitz des Reichskanzlers, geleitet von dem Reichsminister Hans Heinrich Lammers, die Kanzlei des Führers, geleitet von NSDAP Reichsleiter Philipp Bouhler, zuständig für persönlich an Hitler gerichtete Eingaben, ab 1939 für das Euthanasieprogramm, schließlich in München bis 1941 die von Rudolf Heß geleitete Dienststelle Stellvertreter des Führers, ab 1941 umbenannt in Parteikanzlei unter dem Reichsleiter Martin Bormann.

Käthe LeichterNach Begriff suchen

1895 in Wien geboren, Studium der Staatswissenschaften an der Universität Wien, 1918 Promotion in Heidelberg. Rückkehr nach Wien. Beitritt zur Rätebewegung, wo sie ihren späteren Mann Otto Leichter kennen lernt. Als Sozialdemokratin besonders in den Bereichen Frauenpolitik, Familie und Arbeitsrecht tätig. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich Verfolgung als Jüdin und Sozialistin. Arbeit im Schulungsausschuss der Revolutionären Sozialisten, Abfassung von Flugschriften, Redaktion des Informations- und Nachrichtendienst. Ihr Haus war Treffpunkt von Funktionären der Arbeiterbewegung. Käthe Leichter bereitete die Flucht ins Exil vor. Am 30. Mai 1938 Verhaftung ihrer Mutter, die Käthe Leichter freiwillig begleitete. Ihren Söhne gelang durch Hilfe von Freunden die Flucht in die USA. Trotz internationaler Proteste wurde Käthe Leichter im Januar 1940 ins Konzentrationslager Ravensbrück überstellt. In Ravensbrück war sie im sogenannten Judenblock untergebracht. Sie gestaltete literarische Stunden mit Freiheitsliedern und verfasste Gedichte u.a. An meine Brüder. Im Rahmen der so genannten „Aktion 14 f 13“ wurde Käthe Leichter im Februar 1942 ermordet.

Kaufering (KZ)Nach Begriff suchen

Ein Außenlagerkomplex mit 11 Lagern für Männer und Frauen, die dem KZ Dachau unterstanden und vom 16. Juni 1944 bis Ende April 1945 existierten.

Synonyme: KZ-Außenlager Landsberg-Kaufering
Kinder von MulfingenNach Begriff suchen

Im katholischen Kinderheim St. Joseph in Mulfingen in Württemberg waren schulpflichtige Sinti-Kinder untergebracht, deren Eltern bereits deportiert waren. Etwa 40 dieser Kinder wurden Anfang 1943 von der Deportation nach Auschwitz zurückgestellt, damit Eva Justin, Mitarbeiterin an der "rassenhygienischen Forschungsstelle" im Reichsgesundheitsamt für ihre Doktorarbeit "rassenbiologische Untersuchungen" an ihnen vornehmen konnte. Nach Abschluss der Arbeit wurden die Kinder nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Nur vier von ihnen überlebten.

Kleine Festung TheresienstadtNach Begriff suchen

Die Kleine Festung war ein Gefängnis der Prager Gestapo, das im Juni 1940 errichtet wurde. Bis zum Kriegsende durchliefen 32000 Gefangene die Festung. Oftmals wurden Juden aus dem Ghetto Theresienstadt für Verstöße gegen die Regelungen im Ghetto in die Kleine Festung überführt.

Synonyme: Ghetto Terezin, Ghetto Theresienstadt, Terezin, Theresienstadt
KommunismusNach Begriff suchen

Kommunismus bezeichnet die politischen Lehren und Bewegungen, deren Ziel die klassenlose Gesellschaft ist. Privateigentum wird abgeschafft und die Produktion des gesellschaftlichen Lebens wird rational und gemeinschaftlich geplant und durchgeführt.
Bekanntester Verfechter des Kommunismus war Karl Marx.

KoscherNach Begriff suchen

Koscher beschreibt die Speisen, die nach jüdischem Speisegesetz (Kaschrut) "tauglich" sind. Nach dem jüdischen Religionsgesetz müssen Speisen und Getränke nach bestimmten Vorschriften und Gesetzen zubereitet werden. Wie umfangreich die jüdischen Speisegesetze eingehalten werden, wird unter Juden sehr unterschiedlich gehandhabt.

Kurt GersteinNach Begriff suchen

1905-1945. SS-Obersturmführer, Ingenieur. 1933 Eintritt in die NSDAP, aber auch Mitglied der Bekennenden Kirche. 1938 Parteiausschluss. Medizinstudium. Nach der Ermordung einer Verwandten im "Euthanasie"-Programm freiwillige Meldung zur Waffen-SS. Er wird Entseuchungsexperte am Hygiene-Institut der Waffen-SS, um Einblick in die Tötungsmaschinerie zu bekommen. 1942 Zeuge von Vergasungen in Treblinka, Sobibór und Belzec, worüber er erfolglos das Ausland informiert. Verfasst 1945 in französischer Haft seinen Bericht über den NS-Massenmord. Selbstmord in der Haft.

Kurt SchumacherNach Begriff suchen

1895-1952. Sozialdemokratischer Politiker. Im Ersten Weltkrieg schwer verwundet. 1918 Eintritt in die SPD. Studium der Staats- und Wirtschaftswissenschaften. 1926 Promotion. 1924-1931 Abgeordneter im Württembergischen Landtag, ab 1930 Reichstagsabgeordneter. Schon vor 1933 scharfer Gegner der Nationalsozialisten. Im Juli 1933 verhaftet. In KZ-Haft in Dachau und Flossenbürg bis 1943. Als Schwerkranker entlassen. Er bereitete noch vor Kriegsende in Hannover die Neugründung der SPD vor und prägte die Nachkriegsentwicklung der Sozialdemokratie entscheidend.

KZNach Begriff suchen

Konzentrationslager (NS- Abkürzung: KL), nach 1933 eingerichtet zur Ausschaltung politischer Gegner, zur Einschüchterung der Bevölkerung und zur Isolierung und Vernichtung unerwünschter sozialer, ethnischer und religiöser Minderheiten sowie Kriegsgefangener. Der SS unterstellt, waren die Lager der ordentlichen Rechtsprechung entzogen. Der Tod von Millionen Menschen durch unzureichende Ernährung und Unterbringung, durch Zwangsarbeit, Krankheiten und Misshandlungen war beabsichtigt. Bis 1945 gab es im NS-Machtbereich tausende Lager, Nebenlager und Außenkommandos.

Synonyme: Konzentrationslager, Vernichtungslager