Magazin vom 26. Februar 2025 (2/2025)

1848. Orte der Revolution – Orte der Erinnerung

Liebe Leser*innen,

die Revolution von 1848 gilt als wichtiger Meilenstein der Demokratiegeschichte in Deutschland. Unter dem Einfluss revolutionärer Unruhen in Frankreich forderte man auch im Deutschen Bund Rede- und Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit, politische Gleichberechtigung und nationalstaatliche Einheit zum Teil auch ohne Monarchien. Der 18. März 1848 gilt als einer der Höhepunkte der Revolution von 1848 in Berlin: Gewaltsame Barrikadenkämpfe in Berlin führten zu zahlreichen Verletzten und Toten. Rund 250 Tote dieser Märzrevolution sind auf dem Friedhof der Märzgefallenen im Friedrichshain begraben. Zugleich ist der 18. März ein zentrales Datum für die Demokratiegeschichte in Deutschland und steht nicht nur für die Barrikadenkämpfe der Märzrevolution 1848 in Berlin, sondern auch für die Gründung der Mainzer Republik 1793 und für die erste freie Wahl zur Volkskammer der DDR 1990. Der Berliner Verein „Aktion 18. März“ setzt sich daher seit 1978 dafür ein, den 18. März zum nationalen Gedenktag zu erklären. Veranstaltungen wie auf dem Friedhof der Märzgefallenen, die Umbenennung des Platzes vor dem Brandenburger Tor in „Platz des 18. März“ oder Gedenktafeln an Orten der Barrikadenkämpfe erinnern heute an den 18. März als historisches Datum der Demokratiegeschichte.

Das LaG-Magazin stellt in dieser Ausgabe die Frage, wie wir uns heute an den 18. März und an die Revolution von 1848/49 erinnern. Wann war „1848“? Kann man es auf das Datum des 18. März 1848 beschränken oder schreibt es sich ein in eine lange Geschichte von revolutionären Unruhen vom Hambacher Fest 1832 über 1848 hinaus? Wo fand die Revolution von 1848 statt? In der Frankfurter Paulskirche, auf den Barrikaden in Berlin, bei den Aufständen in Baden oder auch in Wien und Paris? An wen wird heute erinnert als Akteur der Märzrevolution? An Bürger*innen, Arbeiter*innen, Soldaten, Frauen, an die städtische Bevölkerung? Die Beiträge der Ausgabe widmen sich der Erinnerung an 1848 in Berlin, Baden und Frankfurt/Main, der Einordnung der Märzrevolution im heutigen kulturellen Gedächtnis und stellen verschiedene Initiativen und Bildungsmaterialien zu 1848 vor. 

Rüdiger Hachtmann beschreibt die Ereignisse und die Erinnerung an die Revolutionen von 1848 in verschiedenen Ländern Europas.

Manfred Hettling erläutert, wie die heutige Erinnerung an die Revolution von 1848 von aktuellen Entwicklungen beeinflusst ist und das Bild von 1848 prägt.

Kerstin Wolff zeigt in ihrem Beitrag die Rolle von Frauen in der Revolution von 1848 und die Erinnerung an einige ausgewählte Persönlichkeiten auf.

Christoph Hamann zeichnet nach, wie die Initiative „Aktion 18. März“ entstand und welche Ziele und Projekte der Verein für eine wertschätzende Erinnerung an den 18. März 1848 verfolgt.

Jürgen Karwelat nimmt die Leser*innen mit auf einen historischen Spaziergang durch Berlin und berichtet, welche Straßen und Plätze heute an die Revolution von 1848 erinnern.

Susanne Kitschun und Paul Schmitz beschreiben die Geschichte des Friedhofs der Märzgefallenen in Berlin und wie heute vor Ort der Ereignisse und der „Märzgefallenen“ gedacht wird.

Elisabeth Thalhofer stellt die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte in Rastatt und die Besonderheit des badischen Erinnerungsortes der deutschen Revolution 1848 vor. 

Jan Merk widmet sich der Erinnerung an 1848 im Dreiländermuseum Lörrach aus einer lokalen deutschen als auch französischen und schweizerischen Perspektive.

Jan Meiser stellt das Planspiel „In der Paulskirche“ vor, das Schüler*innen spielerisch die Debatten und Entwicklungen in der Frankfurter Paulskirche 1848 nahebringt.

Sabrina Pfefferle beschreibt in ihrer Rezension der aktuellen Publikation Akteure eines Umbruchs verschiedene Persönlichkeiten, die für die Revolution von 1848 von Bedeutung waren. 

Stephanie Beetz empfiehlt aktuelle Bildungsmaterialien, die als PDF-Download, App oder Webseite zu historischen Ereignissen von 1848 informieren.

Die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte förderte das Themenheft, das an die Ereignisse von 1848/49 erinnert. Die Ausgabe lädt dazu ein, sich mit den verschiedenen Räumen und Persönlichkeiten der Revolution von 1848 zu beschäftigen. Sie möchte anregen, über den 18. März als Gedenktag der deutschen Demokratiegeschichte nachzudenken und zu fragen, wie uns die Forderungen nach Wahlrecht, Pressefreiheit oder Selbstbestimmung von 1848 bis heute beeinflussen.

Wir danken an dieser Stelle herzlich Daniel Hadwiger, der diese und die letzte Magazinausgabe zu „Straße als Ort demokratischer Aushandlungsprozesse“ mit hoher Fachkompetenz und ebensolchem Engagement redaktionell betreut hat. Er wendet sich nun verstärkt dem Vermittlungsformat Ausstellung zu, für diesen Weg wünschen wir ihm viel Erfolg. Auf die redaktionelle Leitung des LaG-Magazins freut sich nun Ulrike Rothe, langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agentur für Bildung. Sie bereitet bereits die nächste LaG-Ausgabe anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes 1945 vor, die am 8. Mai 2025 erscheinen wird.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! 

Ihre
LaG-Redaktion 

Beiträge

Zur Diskussion

Rüdiger Hachtmann beschreibt die Ereignisse und die Erinnerung an die Revolutionen von 1848 in verschiedenen Ländern Europas.

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Manfred Hettling erläutert, wie die heutige Erinnerung an die Revolution von 1848 von aktuellen Entwicklungen beeinflusst ist und das Bild von 1848 prägt. 

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Kerstin Wolff zeigt in ihrem Beitrag die Rolle von Frauen in der Revolution von 1848 und die Erinnerung an einige ausgewählte Persönlichkeiten auf. 

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Christoph Hamann zeichnet nach, wie die Initiative Aktion 18. März entstand und welche Ziele und Projekte der Verein für eine wertschätzende Erinnerung an den 18. März 1848 verfolgt. 

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Jürgen Karwelat nimmt die Leser*innen mit auf einen historischen Spaziergang durch Berlin und berichtet, welche Straßen und Plätze heute an die Revolution von 1848 erinnern. 

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Susanne Kitschun und Paul Schmitz beschreiben die Geschichte des Friedhofs der Märzgefallenen in Berlin und wie heute vor Ort der Ereignisse und der „Märzgefallenen“ gedacht wird. 

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Zur Diskussion

Elisabeth Thalhofer stellt die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte in Rastatt und die Besonderheit dieses badischen Erinnerungsortes der deutschen Revolution von 1848 vor.

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Jan Merk widmet sich der Erinnerung an 1848 im Dreiländermuseum Lörrach aus einer lokalen deutschen als auch französischen und schweizerischen Perspektive.

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Empfehlung Unterrichtsmaterial

Jan Meiser stellt das Planspiel „In der Paulskirche“ vor, das Schüler*innen spielerisch die Debatten und Entwicklungen in der Frankfurter Paulskirche 1848 nahebringt.

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Sabrina Pfefferle beschreibt in ihrer Rezension der aktuellen Publikation "Akteure eines Umbruchs" verschiedene Persönlichkeiten, die für die Revolution von 1848 von Bedeutung waren.

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