Online-Modul: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945

Material für Lehrerinnen und Lehrer

Modul: Jüdische Einwanderung nach Deutschland nach 1989

Bibliografie

  • Franziska Becker: Ankommen in Deutschland. Einwanderungspolitik als biografische Erfahrung im Migrationsprozess russischer Juden (2001) Berlin.
  • Dmitrij Belkin: Mögliche Heimat: Deutsches Judentum zwei, in: Dmitrij Belkin, Raphael Gross (Hg.): Ausgerechnet Deutschland. Jüdisch-russische Einwanderung in die Bundesrepublik (2010) Frankfurt am Main.
  • Judith Kessler: Zeittafel zur russisch-jüdischen Zuwanderung nach Deutschland, in: Dmitrij Belkin, Raphael Gross (Hg.): Ausgerechnet Deutschland. Jüdisch-russische Einwanderung in die Bundesrepublik (2010) Frankfurt am Main.
  • Julius Schoeps, Willi Jasper, Bernhard Vogt (Hg.): Russische Juden in Deutschland. Integration und Selbstbehauptung in einem fremden Land (1996) Weinheim: Beltz Athenäum Verlag.

Persönlich erzählte, kurze Geschichten, aufgezeichnete Lebenswege und Porträts - geeignet für die Verwendung im Unterricht bzw. zur Vorbereitung:

  • Christine Gundlach: Ein bißchen anders bleibt man immer. Jüdische Zuwanderer in Mecklenburg-Vorpommern (2000).
  • Svetlana Jebrak, Norbert Reichling (Hg.): Angekommen?! Lebenswege jüdischer Einwanderer (2010) Berlin.

In diesem Modul arbeiten wir mit zwei Biografien von Erwachsenen (Diana Sandler und Feliks Byelyenkow) und vier Biografien von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen (Lena, Elena, Max und Semjon). Die Audio-Clips finden Sie jeweils in dem Bereich zu den Biografien. Dort finden Sie auch immer eine Kurzbeschreibung zur Person sowie weiterführende Links. Eine Ausnahme bildet das Interview mit Semjon, das Sie in voller Länge im Modul "Jüdische Identitäten" finden.

Insgesamt finden Sie in diesem Modul folgende Aufgaben:

Kapitel 1: Russisch-jüdische Einwanderung nach 1989

Einführung in das Thema anhand eines Kurzvideos, in dem die Jugendlichen unterschiedliche Zugänge von russischen Zuwanderern zum Judentum kennen lernen. Zusätzlich entwickeln die Schüler/innen ein Verständnis des Status „Kontingentflüchtling“. Zum Einstieg kann die Methode „4-Ecken-Spiel“ eingesetzt werden. Die Übung sensibilisiert die Schüler/innen für vielfältige Hintergründe in der eigenen Lerngruppe.

Vertiefung zu Kapitel 1: Podcast „Ausgerechnet Deutschland!“

Geeignet als Vertiefungsebene für Sek II bzw. als Hausaufgabe. Im Podcast wird die Situation der eingewanderten Jüdinnen und Juden behandelt. Die Schüler/innen können sich mit den unterschiedlichen Lebenslagen von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion vertiefend auseinandersetzen.

Kapitel 2: Gründe für die Einwanderung

Die Schüler/innen beschäftigen sich allgemein mit dem Thema Migration sowie mit den Motiven von Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion für eine Einwanderung nach Deutschland. Als Einstieg kann die Methode „Gruppengeografie“ verwendet werden. Die Übung regt zu einer Auseinandersetzung mit eigenen Erfahrungen von „Fremdheit“ an sowie mit unterschiedlichen Migrationsgründen.

Kapitel 3: Ausreisen - Einreisen - Ankommen

In diesem Kapitel werden die Gründe für die Auswanderung aus den ehemaligen Sowjetrepubliken vertieft. Es kommen auch die Erwartungen an das Aufnahmeland Deutschland zur Sprache. Die Schüler/innen erfahren, unter welchen Umständen die jüdischen Familien aus ihrer alten Heimat nach Deutschland gekommen sind und wie die Jugendlichen die Ankunft und den Neuanfang erlebt haben.

Kapitel 4: Schule, Sprache und Integration

Dieses Kapitel berührt das Thema der Integration und der Selbstwahrnehmung sowie der Fremdzuschreibung als jüdisch bzw. Jüdin/Jude. Dabei spielen besonders der Spracherwerb und Erfahrungen im Schulalltag der Jugendlichen eine Rolle. In der dazugehörigen Aufgabe erfahren die Schüler/innen etwas über soziale Beziehungen von "Anderen"; durch eine Verbindung zu eigenen Erfahrungen sollen ein Perspektivwechsel und Empathie ermöglicht werden.

Kapitel 5: Neue Jüdische Gemeinden

Dieser Abschnitt vermittelt ein Verständnis für das besondere kulturelle Bewusstsein der Eingewanderten, die ihr Judentum in der Sowjetunion kaum ausleben konnten. Darüber hinaus lernen die Schüler/innen die historische Umbruchsituation für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland durch die Einwanderung einzuschätzen. Als Einstieg kann die Methode „Stadtrallye“ verwendet werden. Die Übung bietet eine spielerische Erkundung des eigenen Lebensumfelds zum Thema jüdisches Leben, Migration und Ein- und Ausgrenzung.

 

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