LaG-Magazin vom 16. Februar 2011 (2/11)

Oral History und Zeitzeugnisse in der Bildungsarbeit

Liebe Leserinnen und Leser,

das LaG-Magazin widmet sich in der vorliegenden Ausgabe der Oral History und dem Einsatz der Methode im historisch-politischen Lernen. Für die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus gilt es, sich dem „Ende des Zeitalters der Zeugenschaft“ zu stellen und –damit einhergehend – zeitgemäße Konzepte für die schulische und außerschulische Bildung zu erarbeiten. Es liegt auf der Hand, dass die Arbeit mit literarischen oder künstlerischen Zeugnissen andere didaktische Fragen aufwirft als das Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Dasselbe gilt auch für videografierte und andere digital gespeicherte Zeugnisse, die ebenfalls veränderter didaktisch-methodischer Herangehensweisen bedürfen.

Mit der Seminarreihe „Entdecken und Verstehen“ hat die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ hierzu bereits einen wichtigen Weg bereitet. Die Seminarreihe wird am 6. und 7. Mai diesen Jahres anlässlich der Ausstellung "Der Prozess - Adolf Eichmann vor Gericht" mit einer Veranstaltung zu "Quellen aus NS-Prozessen" fortgesetzt. Das Seminar wird in Verbindung mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, der Stiftung Topographie des Terrors und der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz durchgeführt. Der genaue Programmablauf wird demnächst veröffentlicht.

Wir möchten uns bei den Autorinnen und Autoren bedanken, die uns für diese Ausgabe ihre Beiträge zur Verfügung gestellt haben.

Birgit Wenzel diskutiert in ihrem Essay die Chancen, aber auch die Probleme persönlicher erzählter Geschichte. Darüber hinaus formuliert sie praxisnahe Hinweise für Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen , die nicht nur in Bezug auf das Lernen zum Nationalsozialismus Gültigkeit beanspruchen können.

Sonja Niehaus weist in ihrem Text auf mögliche intergenerationelle Verstrickungen mit der Geschichte hin und beschreibt die Arbeit mit Zeitzeugnissen als Möglichkeit, gegen Erinnerungsabwehr zu arbeiten.

Jens Birkmeyer skizziert didaktische Überlegungen zum Einsatz literarischer Zeugnisse im Schulunterricht und plädiert dafür, dieser Textgattung auch als Literatur Geltung zu verschaffen.

Daniel Baranowski, Lennart Bohne und Daniel Hübner beschreiben die Reaktionen von Besucher/inne/n auf das öffentliche Videoarchiv am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin.

Dorothee Wein schreibt über das Projekt „Zeugen der Shoah“ mit lebensgeschichtlichen Video-Interviews für den Schul- und Projektunterricht.

Werner Imhof stellt mit „Geschichte verbindet“ ein ambitioniertes deutsch-tschechisches Zeitzeugen-Projekt der Brücke/Most-Stiftung vor.

Ein Hinweis in eigener Sache

„Lernen aus der Geschichte“ hat Online-Module zur jüdischen Zeitgeschichte unter dem Titel „Jüdisches Leben nach 1945“ konzipiert. Die Module sind für den Einsatz in Projekten der schulischen und außerschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit geeignet. Sie finden sie im Bereich „Online lernen“ auf unserem Portal. Zum Einsatz der Module bieten wir zukünftig Weiterbildungen für Lehrkräfte und Pädago/inne/n der außerschulischen Bildung an. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an die Redaktion.

Für diese Ausgabe wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.

Die nächste Ausgabe des LaG-Magazin zu „Geschichte im Geschichtsbuch“ erscheint am 16. März.

Ihre LaG-Redaktion

Beiträge

Zur Diskussion

Birgit Wenzel diskutiert didaktische Möglichkeiten und Herausforderungen der Arbeit mit Zeitzeugeninterviews.

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Zur Diskussion

Sonja Niehaus beschreibt intergenerationelle Konflikte bei der Auseinandersetzung mit dem Holocaust und die Rolle von Zeitzeugengesprächen dabei.

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Zur Diskussion

Jens Birkmeyer skizziert didaktische Überlegungen zum Einsatz literarischer Zeugnisse im Schulunterricht.

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Empfehlung Unterrichtsmaterial

Dorothee Wein stellt das Projekt „Zeugen der Shoa“ und dessen didaktische Werkstatt vor.

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Bildungsträger

Werner Imhof stellt ein Zeitzeugen-Projekt der Brücke/Most-Stiftung vor.

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Bildungsträger

Exemplarisch werden drei Zeitzeugenbörsen vorgestellt, die Zeitzeugen und Interessierte in Rheinland-Pfalz, Berlin und Köln zusammen bringen.

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Lernort

Die Autoren beschreiben die Wirkung des Videoarchivs am Denkmal für die ermordeten Juden Europas auf die Besucherinnen und Besucher. 

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Projekt

Die Organisation führt Musik von Komponisten auf, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden.

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Empfehlung Unterrichtsmaterial

Ein Band des Reclam-Verlages versammelt literarische Erinnerungen von Auschwitz-Überlebenden.

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Empfehlung Web

Die Archive des US Holocaust Memorials sowie von Yad Vashem bieten zahlreiche englischsprachige videografierte Zeitzeugenberichte.

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Empfehlung Web

Das lebensgeschichtliche Archiv der Shoa Foundation ist online verfügbar und wird durch ein pädagogisches Angebot für Schulklassen nutzbar gemacht

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Empfehlung Web

Eine Internetseite bietet Musik aus der NS-Zeit zum Download sowie englischsprachige Lehrmaterialien zur Nutzung im Unterricht.

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Empfehlung Web

Die Seminarreihe „Entdecken und Verstehen“ ermöglicht den Austausch zwischen Praktiker/innen und Wissenschaftler/innen zur Arbeit mit Zeitzeugnissen.

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Podcast

Aus der Seminarreihe „Bildungsarbeit mit Zeugnissen“ sind Interviews mit Experten zu Musik, Literatur und Zeitzeugenberichten als Zeugnisse des Holocaust entstanden.

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Empfehlung Fachdidaktik

Die Sammelbände stellen praxisnahe Unterrichtskonzepte für die schulische Bildungsarbeit mit literarischen Texten über den Holocaust vor.

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Empfehlung Fachbuch

Wer ist Zeuge und was macht den spezifischen Charakter der Zeugenschaft des Holocaust aus? Das Buch geht diesen Fragestellungen mit interdisziplinären Blickwinkeln nach.

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Neu eingetroffen

Eine Sammlung von Unterrichtsmaterialien zum Einsatz von Filmen zur DDR-Geschichte.

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Empfehlung Unterrichtsmaterial

Christian Geissler stellt die Besonderheiten und Einsatzmöglichkeiten des didaktischen Materials vor.

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