LaG-Magazin vom 01. Dezember 2021 (08/21)

Jugendliche Widerständigkeit im Nationalsozialismus

Liebe Leser*innen,

wir begrüßen Sie zur aktuellen Ausgabe des LaG-Magazins. Der Schwerpunkt liegt auf widerständischen Verhalten von Jugendlichen gegen den Nationalsozialismus. Die Grenze zwischen subkulturellem Verhalten und einem bewussten Widerstand gegen die NS-Herrschaft ist nicht immer leicht zu ziehen. Das gilt insbesondere für die Swing-Jugend, jungen Menschen, die sich nicht in den Bann von Hitlerjugend und Bund Deutscher Mädels ziehen lassen wollten und auf ihrer Individualität gegenüber der „Volksgemeinschaft“ über Hören der Jazzmusik und ihrem eigenen Habitus bestanden.

Dieses Magazin wurde ermöglicht durch eine großzügige Spende von Jan Palaschinski, dem wir herzlich danken.

Christine Müller-Botsch und Sabine Sieg führen in die Ausgabe ein. Sie geben einen Überblick zu den heterogenen antinazistischen Jugendgruppen und stellen Bildungsangebote der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zum Thema vor.

Jugendliche Widerständigkeit wird in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf mit den MemoryBoxen aufgegriffen. Hildegard Jakobs und Anna Schlieck gehen in ihren didaktischen Überlegungen auf das Bildungskonzept ein.

Die Edelweißpiraten gehören noch immer zu den im Gedächtnis marginalisierten Verfolgtengruppen. Roland Kaufhold zeichnet am Kölner Beispiel die Geschichte und den Kampf um die Erinnerung an diese unabhängigen Jugendgruppen nach.

In Hannover nannten sich die jugendlichen Anhänger*innen des Swing-Jazz „Schniegels“. Die Eigenbezeichnung verweist auf den schicken, „geschniegelten“ Kleidungsstil und die Frisuren. Dietmar Geyer geht auf den Lebensstil und die Verfolgung der subkulturell orientierten Jugendlichen ein.

In der themenübergreifenden Rubrik „Neu eingetroffen“ finden Sie zwei Besprechungen aktueller Publikationen.

Juliane Niklas stellt die Dissertation von Johannes Spohr Die Ukraine 1943/44. Loyalitäten und Gewalt im Kontext der Kriegswende vor.

Unser Redaktionsmitglied Pascal Beck widmet sich in seiner Rezension Michael Elms Studie Der Erste Weltkrieg im Filmischen Gedächtnis. Kulturelles Trauma und Transnationale Erinnerung in Europa und dem Nahen Osten.

Die Redaktion bedankt sich bei allen Autor*innen für die uns zur Verfügung gestellten Textbeiträge.

In eigener Sache

Die bereits zweimal angekündigte Sondernummer des LaG-Magazins Verschwörungsmythen in Geschichte und Gegenwart mussten wir wegen einer Erkrankung bei unserem Kooperationspartner nochmals verschieben. Wir hoffen, sie im Januar 2022 realisieren zu können.

Das nächste LaG-Magazin erscheint am 22. Dezember. Es wird Beiträge aus dem Workshop Bildungsarbeit zu Strafvollzug und Untersuchungshaft in der DDR versammeln. Der Workshop fand statt aus Anlass des 70. Jahrestages der Inbetriebnahme der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt II statt ­ dem heutigen Lernort Keibelstraße.

Ihre LaG-Redaktion

Beiträge

Zur Diskussion

Christine Müller-Botsch und Sabine Sieg führen überblicksartig in das Thema Widerstand von Jugendlichen im NS ein und stellen Bildungsangebote der Gedenkstätte Deutscher Widerstand vor.

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Zur Diskussion

Hildegard Jabobs und Anna Schlieck schreiben über das Bildungskonzept der MemoryBoxen mit denen widerständiges Verhalten von Jugendlichen im Nationalsozialismus pädagogisch thematisiert wird.

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Die Edelweißpiraten gehören noch immer zu den im Gedächtnis marginalisierten Verfolgtengruppen. Roland Kaufhold zeichnet am Kölner Beispiel die Geschichte und den Kampf um die Erinnerung an diese unabhängigen Jugendgruppen nach.

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Dietmar Geyer befasst sich mit der Swing-Jugend in Hannover.

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Empfehlung Unterrichtsmaterial

Das Unterrichtsmaterial von Julia Wirth soll Schüler*innen am Beispiel der Frankfurter Swing-Jugend einer Definition des Begriffes „Widerstand“ näherbringen. Dabei werden vor allem die Analysefähigkeiten gestärkt.

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Empfehlung Fachbuch

In Meuten, Swings & Edelweißpiraten – Jugendkultur und Opposition im Nationalsozialismus gibt Sascha Lange einen Überblick über oppositionelle Jugendgruppen und präsentiert Materialien aus über 30 Städten und Regionen.

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Neu eingetroffen

Juliane Niklas bespricht die Dissertation von Johannes Spohr.

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Neu eingetroffen

Michael Elm erkennt den Film als Medium erinnerungskultureller Praxis. Sein Buch untersucht anhand filmischer sowie traumatheoretischer Diskurse, inwiefern der Erste Weltkrieg das Kriegsfilmgenre geprägt hat.

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