Liebe Leser:innen,
für Jüdinnen und Juden in Deutschland ist Antisemitismus keinesfalls Geschichte, sondern auch heute noch trauriger Alltag. Nicht immer schaffen es Polizei und Justiz antisemitische Drohungen und Gewalttaten abzuwehren und erfolgreich strafrechtlich zu verfolgen. Hinzu kommt: Oft werden in der polizeilichen Arbeit und justiziellen Praxis antisemitische Motive nicht erkannt und als solche in der Rechtsprechung berücksichtigt. Dies lässt vermuten, dass Verharmlosung von Antisemitismus oder unzureichende Kenntnisse zu aktuellen Erscheinungsformen auch für diese Institutionen eine Herausforderung darstellen.
Die Stiftung EVZ lädt Sie ein, am Montag, den 20.11., um 18:30 Uhr mit unseren Podiumsgästen und uns über diese Problemstellung zu debattieren. Eingeleitet wird das Fachgespräch durch eine Keynote von Dr. Ronen Steinke, der eine Bestandsaufnahme antisemitischer Gewalttaten und Übergriffe in Deutschland vornimmt und dabei die Arbeit der Ermittlungsbehörden und der Justiz beleuchtet. Auf dem Podium geht es anschließend um mögliche Lösungsansätze aus Perspektive von Polizei, Justiz und Bildung. Insbesondere werden konkrete Erfahrungen der berufsgruppenspezifischen Bildungsprojekte der Bildungsagenda NS-Unrecht eingebracht.
Die Diskutant:innen sind:
- Dr. Ronen Steinke, Jurist & Autor
- Sarah Friedek, pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen
- Winfrid Wenzel, Kriminaldirektor, Leiter der Zentralstelle für Prävention im LKA Berlin und Antisemitismusbeauftragter der Polizei Berlin
- Prof. Dr. Ulrike Lembke, Projektleitung „Antisemitismus und Justiz“, Humboldt-Universität zu Berlin
Die Veranstaltung ist Teil von Education in Motion, einer Veranstaltungsreihe des Förderprogramms Bildungsagenda NS-Unrecht. Sie wird im Auditorium unseres Kooperationspartners (Stiftung Topographie des Terrors, Niederkirchnerstr. 8, 10963 Berlin) durchgeführt.
Neben einer Teilnahme vor Ort wird es die Möglichkeit geben, die Veranstaltung live über den Youtube-Kanal der Stiftung EVZ & der Topographie des Terrors anzusehen. Für eine Teilnahme vor Ort ist eine Anmeldung unter folgendem Formular erforderlich.
Mit freundlichen Grüßen
das Team der Stiftung EVZ