Von Birgit Marzinka
Im Rahmen des 9. Berlin-Brandenburgischen Forums für zeitgeschichtliche Bildung der Arbeitskreise I und II der Berlin-Brandenburgischen Gedenkstätten führte das Team von „Lernen aus der Geschichte“ vier Interviews mit Referent/innen aus den Arbeitsgruppen der Veranstaltung.
- Karsten Harfts, pensionierter Lehrer für Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie. Er arbeitete als abgeordneter Lehrer in der Pädagogischen Arbeitsstelle der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und führt diese Arbeit auch nach seiner Pensionierung weiter. Herr Harfts gibt Auskunft über den Umgang mit Emotionen und Gegenwartsbezügen in der Arbeit der Gedenkstätte Hohenschönhausen sowie zum Stellenwert von Kontroversität.
- Regina Huber, Diplomkulturwirtin, und Christoph Kühn, M.A. in Geschichte und Judaistik. Beide arbeiten in der Museumspädagogik im Jugend Museum Schöneberg in Berlin. Sie führen Workshops mit Jugendlichen mit dem Geschichtslabor "Berlin halb und halb" durch. Das Geschichtslabor ist eine mobile Ausstellung über das geteilte Berlin in der Zeit von 1961 bis 1989. Die beiden Interviewpartner/innen geben Auskunft über den pädagogischen Ansatz des Geschichtslabors und über das Konzept der Ausstellung des Jugendmuseums. Darüber hinaus wird die Rolle von Emotionen und von Kontroversität in der Museumsarbeit sowie über die biografischen Zugänge der dortigen Bildungsarbeit im Interview angesprochen.
- Dr. Elke Gryglewski ist Politologin und wissenschaftlich-pädagogische Mitarbeiterin in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin-Zehlendorf. Mit Schulklassen und Jugendgruppen führt sie u.a. Studientage zur Verfolgung von Juden und Jüdinnen durch. Im Interview beschreibt Elke Gryglewski das Konzept zu einem produktorientierten Studientag, die Arbeit mit heterogenen Gruppen und die Herausforderungen von Bildungsarbeit zu Täterinnen und Tätern.
- Barbara Schieb studierte Geschichte und Germanistik und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte "Stille Helden". Die Gedenkstätte Stille Helden erinnert an jene Menschen, die während der nationalsozialistischen Diktatur verfolgten Juden und Jüdinnen beistanden. Das Beispiel der vielfach als "stille Helden" bezeichneten Helferinnen und Helfer zeigt, dass es auch im nationalsozialistischen Deutschland Möglichkeiten gab Verfolgte zu retten. Frau Schieb stellt einen Workshop zu „Stillen Helden“ vor, erläutert die Auswahl der Biografien und thematisiert Heterogenität und Emotionen in den Workshops.