LaG-Magazin vom 13. Juli 2011 (7/11)

Kinder und Krieg

Liebe Leserinnen und Leser,

wir begrüßen Sie zu unserer letzten Ausgabe des LaG-Magazins, bevor wir uns in eine kleine Sommerpause verabschieden. Den Schwerpunkt haben wir dieses Mal auf das Thema „Kinder und Krieg“ gelegt, das wir vor allem im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg behandeln.

In unserer Wahrnehmung sind Kinder immer unschuldige und unbeteiligte Opfer von Kriegen. Das trifft in der Regel auch zu. Dennoch stellen sich Fragen nach der Beeinflussung und Indoktrination von Kindern, die im Nationalsozialismus durchaus zu Träger/innen der herrschenden Ideologie gemacht wurden, diese auch übernommen und verinnerlicht hatten und in der letzten Kriegsphase bekanntlich auch als Kombattanten eingesetzt wurden, um den ohnehin verlorenen Krieg noch zu verlängern. Auch bei diesem Thema gibt es verschiedene Grauzonen und Übergänge zwischen Opferstatus und Täterschaft, zwischen Zwang und Mitmachen wollen.

Saskia Handro zeigt in ihrem Beitrag auf, dass es aus verschiedener Hinsicht vereinfachend und problematisch ist, von einem übergreifenden Status der „Kriegskindheiten“ auszugehen. Weiterhin weist sie auf die didaktischen Möglichkeiten hin, die in der Vielschichtigkeit kindlicher Erfahrungsräume liegen.

In „Kriegsspiele – Kriegshelden“ verweist Margarete Dörr auf die familiären Strukturen und Reize, mit denen Kinder der damaligen Mehrheitsgesellschaft konfrontiert waren.

Dietmar Freiesleben stellt die Wanderausstellung „Und sie werden nicht mehr frei“ des Stadtmuseums Hagen vor und reflektiert die ihr zugrunde liegenden didaktischen Überlegungen.

Eine weitere Wanderausstellung zu „Kinder im Krieg. Polen 1939-1945“ wurde für das Zentrum für Demokratie in Berlin konzipiert. Iris Helbing beschreibt das Konzept der Ausstellung, die auf polnischen Kinderzeichnungen beruht.

Das international ausgerichtete Projekt „Kids Guernica“ ist das Thema des Essays von Hatto Fischer. „Kids Guernica“ arbeitet künstlerisch mit Kindern zum Thema Krieg. Dabei stehen aktuelle Bezüge und die traumatischen Erfahrungen von Kindern im Mittelpunkt.

Wir bedanken uns bei allen externen Autor/innen für ihre Beiträge.

Die nächste Ausgabe des LaG-Magazins erscheint am 14. September. Der Titel lautet „Geschichte im Stadtraum“.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und angenehme Sommerferien,

Ihre LaG-Redaktion.

Beiträge

Zur Diskussion

Saskia Handro schreibt über didaktische Herausforderungen und Chancen bei der Vermittlung zum Thema Kriegskinder im schulischen Kontext.

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Zur Diskussion

Margarte Dörr schreibt über die Situation von Kindern aus der deutschen Mehrheitsgesellschaft im Zweiten Weltkrieg und über die frühzeitigen Verstrickungen in staatliche Ideologie.

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Zur Diskussion

Hatto Fischer beschreibt die Intention und den Charakter eines kulturpädagogischen Projekts zur kreativen Arbeit mit Kindern über das Thema Krieg.

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Lernort

Dietmar Freiesleben skizziert die Ausrichtung einer Wanderausstellung aus Hagen zu Jugend und Nationalsozialismus.

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Lernort

Iris Helbing stellt die Ausstellung des Zentrums für Demokratie in Berlin vor.

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Empfehlung Unterrichtsmaterial

Die Aufzeichnungen eines jüdischen Jungen aus Prag lassen sich mithilfe eines Leseportfolios im Unterricht erarbeiten.

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Empfehlung Web

Eine Internetseite bietet umfangreiche Informationen und Bildmaterial.

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Empfehlung Web

Schülerinnen und Schüler setzten sich anhand von Originaldokumenten mit dem nationalsozialistischen Erziehungssystem auseinander.

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Empfehlung Film

Der Film über den polnischen Kinderarzt ermöglicht es, verschiedene Aspekte des Zweiten Weltkriegs zu thematisieren und darüber hinaus Filme lesen zu lernen.

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Empfehlung Fachbuch

Der Quellenband versammelt Interviewprotokolle aus Gesprächen mit jungen Holocaust-Überlebenden, die unmittelbar nach dem Krieg geführt wurden.

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Empfehlung Fachbuch

Nicholas Stargardt zeichnet eine facettenreiche Alltagsgeschichte des Zweiten Weltkrieges anhand der Erlebnisse von Kindern und ihren Familien.

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Empfehlung Belletristik

Der Roman thematisiert die Absurdität von Kindheit im Nationalsozialismus.

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Empfehlung Lebensbericht

Die Jugenderinnerungen von Ruth Klüger verweben auf einzigartige Weise ein Einzelschicksal mit der Geschichte des Nationalsozialismus.

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Empfehlung Kinderbuch-/Jugendbuch

Ein informatives Buch für Jugendliche, die sich mit der Situation des Staates Israel auseinandersetzen wollen.

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