Lag-Magazin vom 23. Dezember 2020 (10/20)

Unangepasst. Repressionserfahrungen von Frauen in der DDR 2

Liebe Leser*innen,

vor sich haben Sie die letzte Ausgabe des LaG-Magazins in diesem Jahr. Es erscheint aufgrund eines technisch-organisatorischen Problems eine Woche später als ursprünglich geplant. Wir bitten Sie uns das nachzusehen.

Thematisch knüpfen wir, wie bereits der Titel „Unangepasst. Repressionserfahrungen von Frauen in der DDR 2“ ankündigt, an die Ausgabe vom März an und führen die ausschnitthafte Dokumentation der gleichnamigen Veranstaltungsreihe fort. Konzipiert wurde die Reihe im Wesentlichen von Ulrike Rothe aus dem Team unseres Vereins Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien. Sie wurde gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Berliner Landeszentrale für politische Bildung. Partner*innen waren die Robert Havemann Gesellschaft, die Stiftung Berliner Mauer, das Archiv der Jugendkulturen e.V. und der durch unseren Verein betriebene Lernort Keibelstraße.

Aufgrund der Pandemiesituation wurden die vier als Werkstattgespräche konzipierten Veranstaltungen des zweiten Teils von „Unangepasst. Repressionserfahrungen von Frauen in der DDR“ online durchgeführt. Aufgegriffen wurden die Themen Prostitution, weibliche Devianzen in jugendlichen Subkulturen, geschlechtsspezifische Erfahrungen von Vertragsarbeiterinnen sowie Künstlerinnen und Geschlechterdifferenz in der zweiten Öffentlichkeit der DDR. 

Staatsoffiziell war Prostitution in der DDR nicht vorgesehen und wurde eindimensional als Überrest des Kapitalismus angesehen. Steffi Brüning widmet sich dem staatlichen Umgang und den Repressionsmaßnahmen gegenüber Prostituierten sowie deren Versuche sich dem offiziellen, autoritären Zugriff zu entziehen, bzw. diesen zu unterlaufen. 

Ulrike Rothes Bericht über das Werkstattgespräch mit ehemaligen Vertragsarbeiterinnen in der DDR gibt einen Eindruck über deren Lebensrealität, zu der geschlechtliche und rassistische Diskriminierungen gehörten. 

Henrike Voigtländer betrachtet historische Kontinuitäten in der Wirkmächtigkeit von Geschlechtslogiken bei der Verfolgung von Frauen aus der extremen Rechten in der DDR. 

In dem 1973 eröffneten Frauengefängnis in Berlin-Köpenick waren ab 1982 in der Mehrzahl Frauen inhaftiert, die in der DDR als "asozial" galten. Sandra Czech geht auf die Bedingungen in der Haftanstalt ein, zu denen auch Zwangsarbeit im VEB Kombinat Rewatex gehörte. 

Wir bedanken uns bei allen Autorinnen für die uns zur Verfügung gestellten Beiträge. 

Die nächste Ausgabe des LaG-Magazins erscheint am 24. Februar 2021. Ihr Thema wird „Frauen in der Erinnerungskultur“ sein. 

Ihre LaG-Redaktion 

Beiträge

Zur Diskussion

Staatsoffiziell war Prostitution in der DDR nicht vorgesehen und wurde eindimensional als Überrest des Kapitalismus angesehen. Steffi Brüning widmet sich dem staatlichen Umgang und den Repressionsmaßnahmen gegenüber Prostituierten sowie deren Versuche sich dem offiziellen, autoritären Zugriff zu entziehen, bzw. diesen zu unterlaufen.

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Ulrike Rothes Bericht über das Werkstattgespräch mit ehemaligen Vertragsarbeiterinnen in der DDR gibt einen Eindruck über deren Lebensrealität, zu der geschlechtliche und rassistische Diskriminierungen gehörten.

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Henrike Voigtländer betrachtet historische Kontinuitäten in der Wirkmächtigkeit von Geschlechtslogiken bei der Verfolgung von Frauen aus der extremen Rechten in der DDR.

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In dem 1973 eröffneten Frauengefängnis in Berlin-Köpenick waren ab 1982 in der Mehrzahl Frauen inhaftiert, die in der DDR als "asozial" galten. Sandra Czech geht auf die Bedingungen in der Haftanstalt ein, zu denen auch Zwangsarbeit im VEB Kombinat Rewatex gehörte.

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