Liebe Leser*innen,
wir begrüßen Sie zum LaG-Magazin im Oktober. Diese Ausgabe entstand in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur (AHL) an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Dementsprechend befasst sich das Magazin mit der Arbeit der AHL im wissenschaftlichen Umfeld sowie im universitären, schulischen und außerschulischen Bildungsbereich.
Der einführende Beitrag von Charlotte Kitzinger stellt die Arbeitsstelle Holocaustliteratur in Gießen vor und zeigt auf, was die bundesweit bislang einmalige literaturwissenschaftliche Einrichtung unter dem Begriff Holocaust- und Lagerliteratur versteht.
„Frühe Texte der Holocaust- und Lagerliteratur“ ist ein Forschungsprojekt der AHL in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek der Justus-Liebig-Universität Gießen. In der Online-Datenbank werden frühe deutschsprachige Texte der Holocaust- und Lagerliteratur von 1933 bis 1949 erfasst und Informationen zu Autor und Werk bereitgestellt. Zum Projekt gehört auch eine digitale Sammlung mit frei verfügbaren Werken der Holocaust- und Lagerliteratur. Charlotte Kitzinger geht in ihrem zweiten Beitrag auf das Projekt und auf die Bedeutung der frühen Literatur für den Erinnerungsdiskurs ein.
Anika Binsch stellt didaktische Überlegungen zum Einsatz früher Textzeugnisse und der Online-Datenbank in der Bildungsarbeit an und zeigt das Potential der Einbindung der literarischen Werke in unterschiedliche Lehr- und Lernsettings auf.
Die jiddische Zeitschrift „Fun letstn churbn“ / „Von der letzten Zerstörung“ ist ein frühes Publikationsorgan aus der Nachkriegszeit, das sich der Aufarbeitung des Holocaust widmete. Dieser sollte alltags- und kulturgeschichtlich aufgearbeitet werden und den Überlebenden eine Möglichkeit gegeben werden, Zeugnis abzulegen. Markus Roth, der aktuell an der AHL ein Editionsprojekt zur jiddischen Zeitschrift betreut, geht auf Hintergründe und Kontexte sowie auf die Motive der Herausgeber für die Sammlung und Veröffentlichung des Materials ein.
Nicole Silvia Widera stellt ihre empirische Untersuchung zur Verwendung von Holocaustliteratur im Deutschunterricht in Hessen vor. Dabei fragt sie auch nach dem Verständnis der Deutschlehrer*innen von der Gattung sowie nach den Einsatzmöglichkeiten der Texte im Unterricht.
Wir bedanken uns insbesondere bei Anika Binsch und Charlotte Kitzinger für die ausgesprochen gute und reibungslose Zusammenarbeit.
Ein großer Dank gilt auch dem Förderverein der Arbeitsstelle Holocaustliteratur sowie der Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung zu Lich, die die vorliegende Ausgabe großzügig unterstützt haben.
Das nächste LaG-Magazin erscheint am 27. November. Es setzt sich mit dem gesellschaftlichen Umgang mit Antisemitismus und Rassismus auseinander und erscheint in Kooperation mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung.
Ihre LaG-Redaktion