Liebe Leserinnen und Leser,
wir begrüßen Sie zu unserer Magazinausgabe im Monat Februar. Das titelgebende Thema „Heterogenität in der historisch-politischen Bildungsarbeit“ beschreibt eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Nämlich, dass es im Unterricht und in der außerschulischen Bildung um die Arbeit mit Jugendlichen bzw. auch mit Erwachsenen geht, die höchst uneinheitlich strukturierte Individuen mit unterschiedlichen Vorlieben, Abneigungen, Herkünften und sozialen Prägungen sind. Heterogenität fließt selbstverständlich in den pädagogischen Prozess ein und sollte durch Pädagog/innen entsprechend reflektiert werden. Dass dies im gesellschaftlichen Rahmen noch lange nicht selbstverständlich ist, zeigt die gegenwärtige homophobe Kampagne gegen die Thematisierung von sexueller Vielfalt im Unterricht in Baden-Württemberg und darüber hinaus.
Wir haben in dieser Ausgabe Heterogenität so interpretiert, dass sie Vielfalt und Unterschiedlichkeit im Sinne von Herkunft ebenso fasst, wie in Bezug auf sexuelle Orientierung, religiöse Unterschiedlichkeit, sogenannte Behinderung etc. Mit dieser Deutung soll vermieden werden, dass Heterogenität im Subtext und durch die Hintertür ethnisch gedeutet wird.
Elke Gryglewski stellt den Ansatz der Pädagogik der Anerkennung vor, den sie in einem Spannungsfeld zur Ausübung von unterschiedlichen religiösen und kulturellen Praxen durch Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Hintergründen diskutiert.
Ulla Kux diskutiert unterschiedliche aktuelle Stränge der Interpretation von Differenz in zivilgesellschaftlich geprägten und historisch orientierten Bildungsprojekten.
Barbara Lenz und Roos Versteeg haben das Projekt „Geteilte Erinnerungen. Gemeinschaftsleben in der Großsiedlung Britz im Spiegel internationaler Erfahrungen“ im Berliner Bezirk Neukölln durchgeführt und geleitet. In Ihrem Essay geben Sie Einblick in Konzeption und Ablauf dieser Auseinandersetzung mit Geschichte.
Die türkische Region Dersim war zum Ende der 1930er Jahre Schauplatz eines Massakers an der regionalen Bevölkerung, dessen Ursprung in der Türkisierungspolitik Atatürks liegt. Birgit Uhning und Miriam Jussuf skizzieren den Verlauf eines Geschichtsprojekts zu diesem wenig beachteten Massaker in Zusammenarbeit mit der Dersim-Gemeinde Rhein-Ruhr e.V.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre mit der vorliegenden Ausgabe des LaG-Magazins.
In eigener Sache
Wir möchten Ihnen unser nächstes Webseminar ankündigen. Es findet am 18.03. 2014 um 17 Uhr statt und trägt den Titel "NS-Täterschaft als Herausforderung für Unterricht und historisch-politische Bildung". Referent/innen werden Dr. Sabine Kittel (Historisches Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster) und Stefan Querl (Villa ten Hompel) sein. Anmeldung bitte an: webinar [at] agentur-bildung [dot] de
Im Monat März werden wir zwei LaG-Magazine herausgeben.
Am 12. März erscheint eine Sonderausgabe. Sie entsteht in Zusammenarbeit mit ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-israelischer Jugendaustausch. Fragen des Erinnerns und Gedenkens in diesem bilateralen Jugendaustausch werden dabei im Mittelpunkt stehen.
Am 19. März erscheint ein Magazin mit dem Titel „Schwule und Lesben in der DDR.“
Ihre LaG-Redaktion