Sonderausgabe Oktober 2013

Der Beutelsbacher Konsens in der historisch-politischen Bildung

Liebe Leserinnen und Leser,

wir begrüßen Sie zu dieser Sonderausgabe unseres LaG-Magazins „Der Beutelsbacher Konsens in der historischen-politischen Bildung“ mit der wir Beiträge des 10. Berlin-Brandenburgischen Forums für zeitgeschichtliche Bildung vom 31. Mai 2013 in Kooperation mit den Arbeitskreisen I und II der Berlin-Brandenburgischen Gedenkstätten dokumentieren.

Diese Ausgabe des LaG-Magazisn wurde gefördert durch:

  • die Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur
  • die Stiftung Topographie des Terrors
  • den Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehem. DDR
  • die Landesbeauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur

Wir bedanken uns bei den fördernden Institutionen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Berliner Stiftung Topographie des Terrors stand der Austausch über den Beutelsbacher Konsens, der seit 1976 Grundlage der politischen wie der historischen Bildung ist und damit auch für die Vermittlung der Zeitgeschichte gilt. Die dort formulierten Prämissen konkurrieren nicht selten mit einem politischen Diskurs, der auf Eindeutigkeit und ein „objektives“ Geschichtsbild setzt. In  Abgrenzung von Geschichtsauffassungen, die einseitig parteilich orientiert waren, bestand der Konsens auf den Grundprinzipien der Demokratie: auf (geregelter) Kontroversität und Pluralität. Das Kontroversitätsgebot, das Überwältigungsverbot und das Prinzip der Schüler/innenorientierung sind seitdem eherner Bestand der historisch-politischen Bildung. 

Im Rahmen des 10. Berlin-Brandenburgischen Forums für zeitgeschichtliche Bildung diskutierten und reflektierten Praktiker/innen aus der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit  mit Geschichtsdidaktiker/innen und Historiker/innen aktuelle Anforderungen an die historisch-politische Bildung sowie über das Spannungsverhältnis von öffentlichem Diskurs und der Lernsituation in der Gedenkstättenarbeit. Damit knüpft das diesjährige Forum vertiefend an die Diskussionen der Vorjahresveranstaltung an, die sich bereits der Reflexion des Beutelsbacher Konsens gewidmet hat. Beiträge aus dem Jahr 2012 können Sie in dem Magazin „Emotionalität und Kontroversität in der historisch-politischen Bildungsarbeit“ nachlesen. 

Der thematische Einstieg in das diesjährige Forum für zeitgeschichtliche Bildung erfolgte über eine szenische Lesung, die durch Elke Gryglewski, Elena Demke und Jens Hüttmann vorbereitet und vorgetragen wurde. Die Lesung greift die Grundsätze des Beutelsbacher Konsens’ auf und stellt ihnen Zitate aus der Gedenkstättenarbeit zur Seite. 

Karin Weimann greift die erinnerungskulturellen Potentiale eines Gedenktages zum 27. Januar auf, der langjährig an der Berliner Ruth Cohn-Schule begangen wird, und sich bemüht alle Gruppen von Verfolgten und Opfern des Nationalsozialismus einzubeziehen. 

Erfahrungen und Reflexionen des Konzepts der Nutzung eines medial ausgerüsteten ehemaligen Gefangenentransporters für Projekttage an Schulen außerhalb der Gedenkstätte Hohenschönhausen legt Karsten Harfst dar. 

Eine empirische Studie zur Wirkung von Gedenkstättenfahrten bildet die Grundlage für Ulrike Maschners didaktischen Reflexionen der Vorstellungen und Wünschen von Teilnehmenden nach einem hohen Maß an Authentizität bei Besuchen von KZ-Gedenkstätten. 

Die Gedenkstätte Flossenbürg skizziert die Möglichkeit einen Besuch mittels eines auf Biografien basierenden Online-Einstiegs vorzubereiten. Julius Scharnetzky und Christa Schikorra zeigen dessen Potentiale und die Anbindung an den historischen Ort auf.

Carmen Lange beschreibt wie Schülerorientierung, Kontroversitäts- und Überwältigungs- verbot in die pädagogische Arbeit mit Besucher/innen der Gedenkstätte Todesmarsch Belower Wald Carmen eingebettet sind.

Gundula Klein stellt das Besucher/innenkonzept der Ausstellung im Berliner  Tränenpalast vor und diskutiert den Umgang mit Emotionen der heterogen zusammengesetzten Besucher/innen.

Jan Krebs skizziert wie die Ausstellung 7xjung als künstlerisch gestalteter Lernort Jugendliche anspricht, ohne das Grauen des Mordens an sich abzubilden.

Katja Anders zeigt anhand eines Jugendseminars der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen wie digitale Karten in der Gedenkstättenpädagogik genutzt werden können.

Das nächste reguläre LaG-Magazin erscheint am 23. Oktober. Es trägt den Titel „Die DDR – Unrechtsstaat? Stasistaat? Zur Auseinandersetzung mit dem Begriff der Diktatur“. 

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre der vorliegenden Aufsätze, 

Ihre LaG-Redaktion

Beiträge

Zur Diskussion

Der thematische Einstieg in das diesjährige Forum für zeitgeschichtliche Bildung erfolgte über eine szenische Lesung, die durch Elke Gryglewski, Elena Demke und Jens Hüttmann vorbereitet und vorgetragen wurde. 

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Karin Weimann greift die erinnerungskulturellen Potentiale eines Gedenktages zum 27. Januar auf, der langjährig an der Berliner Ruth Cohn-Schule begangen wird, und sich bemüht alle Gruppen von Verfolgten und Opfern des Nationalsozialismus einzubeziehen.

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Anhand von Erfahrungen und Reflexionen des Konzepts der Nutzung eines medial ausgerüsteten ehemaligen Gefangenentransporters für Projekttage außerhalb der Gedenkstätte Hohenschönhausen stellt Karsten Harfst seine Erfahrungen mit dem Beutelsbacher Konsen dar.

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Eine empirische Studie zur Wirkung von Gedenkstättenfahrten bildet die Grundlage für Ulrike Maschners didaktischen Reflexionen der Vorstellungen und Wünschen von Teilnehmenden nach einem hohen Maß an Authentizität bei Besuchen von KZ-Gedenkstätten.

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Wie Schülerorientierung, Kontroversität und Überwältigungsverbot in die pädagogische Arbeit mit Besucher/innen der Gedenkstätte Todesmarsch Belower Wald eingebettet sind, beschreibt Carmen Lange.

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Gundula Klein diskutiert das Besucher/innenkonzept der Ausstellung im Tränenpalast und den Umgang mit Emotionen von Besucher/innen vor dem Hintergrund des Überwältigungsverbots.

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Jan Krebs skizziert wie die Ausstellung 7xjung als künstlerisch gestalteter Lernort Jugendliche anspricht, ohne das Grauen des Mordes an sich abzubilden.

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Katja Anders zeigt modellhaft wie digitale Karten in der Gedenkstättenpädagogik genutzt werden können.

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Zur Diskussion

Die Gedenkstätte Flossenbürg bietet die Möglichkeit einen Besuch mittels eines auf Biografien basierenden Online-Einstiegs vorzubereiten. Julius Scharnetzky und Christa Schikorra zeigen dessen Möglichkeiten und die Anbindung an den historischen Ort auf.

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