Sonderausgabe Oktober 2012

Emotionalität und Kontroversität in der historisch-politischen Bildungsarbeit

Liebe Leserinnen und Leser,

wir begrüßen Sie zu einer Sonderausgabe unseres LaG-Magazins mit der wir das 9. Berlin-Brandenburgische Forum für zeitgeschichtliche Bildung vom 8. Juni 2012 im Auftrag der Arbeitskreise I und II der Berlin-Brandenburgischen Gedenkstätten dokumentieren. 

Unter dem Titel „Emotionalität und Kontroversität in der historisch-politischen Bildungsarbeit“ tauschten sich dabei einen Tag lang Praktiker/innen aus der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit  mit Geschichtsdidaktiker/innen und Historiker/innen aus.

Die diesjährige Veranstaltung fand am 8. Juni 2012 in der Gedenk– und Begegnungsstätte Leistikowstraße in Potsdam statt. Im Vorfeld der Veranstaltung wurden in den beiden Arbeitskreisen der Berlin-Brandenburgischen Gedenkstätten bereits vielfältige Diskussionen zum Stellenwert von Emotionalität und Kontroversität in der historisch-politischen Bildung geführt.

Das vorliegende Magazin dokumentiert einleitend die konzeptionellen Überlegungen zum 9. Forum für zeitgeschichtliche Bildung von Elena Demke (LStU Berlin) und Dr. Christoph Hamann (LISUM Berlin-Brandenburg).

Diesen Ausführungen folgt der Einleitungsvortrag von Dr. Matthias Heyl (Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück).  Wegen der Länge des Vortrages finden Sie in der PDF-Ausgabe des Magazins eine gekürzte Fassung des Vortrages. Online können Sie den vollständigen Text in einem gesonderten PDF-Dokument lesen.

Anhand von Filmbeispielen auf der Videoplattform „youtube“ zeigt Elena Demke (LStU) unterschiedliche Darstellungen von Emotionalität in der Rezeption von Gedenkstätten- und Museumsangeboten zur DDR-Geschichte auf.

Im Anschluss an diese didaktischen Reflexionen folgt eine Auswahl von Vorträgen und Projektvorstellungen aus den Arbeitsgruppen:

Julia Franke (Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst) umreißt den Aufbau der neuen Dauerausstellung im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst und erläutert deren museumspädagogische Ansätze.

Gundula Klein (Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland—“Tränenpalast“ am Bahnhof Friedrichstraße) beschreibt Reaktionen von Besucher/innen auf die Ausstellung im ehemaligen Grenzübergang Berlin-Friedrichstraße, dem sogenannten Tränenpalast und begründet die Notwendigkeit, der Erlebnisgeneration im Bereich der Museumspädagogik besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Anna Milarch (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen) und Petr Humml (Freiwilliger ASF) skizzieren einen tschechisch-deutschen Projekttag in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen als Beispiel für den Umgang mit unterschiedlichen Geschichtsnarrativen in verschiedenen Ländern.

Thomas Kunz’ (Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück) Beitrag über Workcamps in Ravensbrück zeigt die pädagogische Arbeit mit Teilnehmer/innen aus helfenden Verbänden in der Gedenkstätte auf. Der Referent weist in seinem Beitrag auf die besondere Gruppenheterogenität und die Arbeitsformen in diesen Projekten hin.

Wie sich das Verhältnis der Einwohnerschaft von Oranienburg während des Nationalsozialismus zu dem Konzentrationslager Sachsenhausen in Projektstudientagen thematisieren lässt, zeigen Stefan Boberg und Frederic Bonnesoeur (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen).

Sibylla Hesse (Geschichtslehrerin, Waldorfschule Potsdam) reflektiert den multiperspektivischen Ansatz des Schulprojekts „Der steinerne Horizont“ zum Verlauf der Mauer zwischen Potsdam und Berlin. Das Ergebnis des Projekts ist ein beeindruckender Dokumentarfilm mit Zeitzeugenaussagen, der online angesehen werden kann.

Den Abschluss der Dokumentation bilden vier Interviews mit Referent/innen des Forums für zeitgeschichtliche Bildung, die wir Ihnen als Podcasts vorstellen. Gesprochen haben wir mit: Barbara Schieb (Gedenkstätte Stille Helden), Karsten Harfst (Gedenkstätte Hohenschönhausen), Dr. des. Elke Gryglewski (Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz) sowie mit  Regina Huber und Christoph Kühn (Jugendmuseum Schöneberg).

Wir wünschen eine spannende Lektüre mit dieser Sonderausgabe des LaG-Magazins,

Ihre LaG-Redaktion

Beiträge

Zur Diskussion

In seinem Grußwort an das 9. Berlin-Brandenburgische Forum für zeitgeschichtliche Bildung betont Staatssekretär Jungkamp den Wert des Beutelsbacher Konsens.

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Matthias Heyl skizziert anhand des Beutelsbacher Konsenses grundlegende Anforderungen und Fragen an die Gedenkstättenpädagogik. Dabei plädiert er für eine mehrfache Subjektorientierung in der historisch-politischen Bildung. 

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Elena Demke und Christoph Hamann fragen nach dem notwendigen Spannungsverhältnis von Kontroversität, Emotionalität und der Problematik möglicher Überwältigung durch normative didaktische Vorgaben.

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Anhand von Filmbeispielen auf der Videoplattform „youtube“ zeigt Elena Demke verschiedene Darstellungen von Emotionalität in der Rezeption von Gedenkstätten- und Museumsangeboten zur DDR-Geschichte auf.

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Anna Milarch und Petr Huml zeigen Momente von Kontroversität und unterschiedliche Perspektiven bei einem tschechisch-deutschen Schulprojekttag auf.

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Thomas Kunz Beitrag zeigt die spezielle Gruppenheterogenität und die Herausforderung von Workcamps mit Teilnehmenden aus helfenden Verbänden auf.

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Bildungsträger

Julia Franke umreißt den Aufbau der neuen Dauerausstellung im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst und erläutert deren museumspädagogische Ansätze.

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Bildungsträger

Gundula Klein thematisiert die Erfahrungen mit Besucher/innen der Ausstellung im ehemaligen Grenzübergang Berlin-Friedrichstraße, dem „Tränenpalast" und mit den dabei im Raum stehenden Emotionen von Angehörigen der Erlebnisgeneration.

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Podcast

In den Podcasts geben Mitarbeiter/innen von drei Gedenkstätten und einem Museum Auskunft über ihre pädagogische Arbeit und über den Stellenwert von Kontroversität und Emotionalität.

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