Interview mit Christiane Heß - Historikerin, Bielefeld/Hamburg
Das Interview wurde im Rahmen des Seminars "Bildzeugnisse und Musik" der Seminarreihe "Bildungsarbeit mit Zeugnissen" der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" geführt (Juli 2009). Schwerpunkt des Seminars in Frankfurt am Main bildeten die methodischen Zugänge zu Zeichnungen und Musik von NS-Verfolgten bei der Zwangsarbeiti, in den Konzentrationslagern, den Ghettos und selbst in den Vernichtungslagern.
Von Lisa Just und Ingolf Seidel
Zeichnungen als Illustration (Länge 0.49)
Die Zeichnungen werden in Ausstellungen in Gedenkstätten häufig als Illustrationen zu bestimmten Themen genutzt. Bilder, die meist nicht ausgestellt werden, sind solche, die meist Landschaftsmalerei, Märchenillustrationen oder Karikaturen darstellen.
Visuelle Kultur in den Lagern (Länge 1.20)
Man kann gar nicht einen Begriff finden, der alle Zeichnungen umfasst, da der Bestand sehr heterogen ist. Heß plädiert für den Begriff der visuellen Kultur, da dieser Begriff auch Illustrationen von Kochrezeption o.ä. mit einschließt. Viele Zeichnungen wurden nicht als Dokumentation für die Nachwelt gefertigt, so dass der Begriff des Zeugnisses ihnen nicht gerecht wird.
Methoden zum Umgang mit den Zeichnungen (Länge 2.30)
Ausgehend von verschiedenen Kontexten, in denen Zeichnungen aus den Konzentrationslagern eingesetzt werden können, stellt Heß einige Herangehensweisen vor, etwa zur Beziehung des Entstehungsortes zu den Zeichnungen, ihrer Entstehungsgeschichte und Rezeption und biographischen Herangehensweisen.
Zur Methode Ort (Länge 0.48)
Diese Methode greift die verschiedenen Schichten der Gedenkstätte auf, indem die Topographie des Lagers anhand verschiedener Zeichnungen nachvollzogen wird.
Reaktionen von Jugendlichen auf die Zeichnungen (Länge 1.07)
Eine emotionale Herangehensweise funktioniert nur dann, wenn die Gruppensituation es zulässt. Häufig entspinnen sich Diskussionen um die Frage, ob und wie man Karikaturen oder andere irritierende Zeichnungen zeigt.