Ein Interview mit Regina Huber, Diplomkulturwirtin, und Christoph Kühn, M.A. in Geschichte und Judaistik. Beide arbeiten in der Museumspädagogik im Jugend Museum Schöneberg in Berlin. Sie führen Workshops mit Jugendlichen mit dem Geschichtslabor "Berlin halb und halb" durch. Das Geschichtslabor ist eine mobile Ausstellung über das geteilte Berlin in der Zeit von 1961 bis 1989.
Das Interview wurde im Rahmen des 9. Berlin-Brandenburgischen Forums für zeitgeschichtliche Bildung der Arbeitskreise I und II der Berlin-Brandenburgischen Gedenkstätten geführt. Das Forum hatte das Thema "Emotionalität und Kontroversität in der historisch-politischen Bildungsarbeit" und fand am 8. Juni 2012 in der Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße 1, Potsdam statt. Es wurde organisiert und die Dokumentation wurde finanziell unterstützt von der Landesbeauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, vom Berliner Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, von der Ständigen Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum und vom Zentralrat der Juden in Deutschland.
Von Birgit Marzinka
Mobiles Geschichtslabor "Berlin halb und halb"
Die Ausstellung "Berlin halb und halb war zunächst eine feste Sonderausstellung im Museum. Da sie großen Zuspruch fand, wurde sie in ein mobiles Angebot umgewandelt.
Vorbereitung der Workshops zum mobilen Geschichtslabor
Zwei Wochen bevor die Teamer/innen in die Schule kommen, verteilen die Lehrer/-innen im Auftrag des Museums zur Vorbereitung ein Heft mit Aufgaben und Informationen für die Schüler/innen.
Projekttag zur mobilen Ausstellung "Berlin halb und halb"
Beschreibung eines Projekttags.
Pädagogischer Ansatz des Geschichtslabors
Der pädagogische Ansatz des Geschichtslabors ist der des forschenden Lernens.
Arbeit mit den Jugendlichen
Sämtliche Arbeitsschritte erfolgen im Jugendmuseum gemeinsam mit den Jugendlichen.
Konzept der Ausstellung und des Museums
Beschreibung wie die Ausstellungen und somit das Musem gemeinsam mit den Jugendlichen konzipiert werden.
Themen der Ausstellungen im Jugendmuseum
Die Auswahl der Themen für die Ausstellungen erfolgt gemeinsam mit den Museumsmitarbeiter/-innen und den Jugendlichen.
Eine Brücke zwischen Schule und Museum anhand eines Beispiels
Das Jugendmuseum arbeitet eng mit mehreren Berliner Schulen zusammen.
Warum ist es wichtig als Museum das eigene Gebäude zu verlassen
Viele Museen bleiben streng in ihren Gebäuden. Das Jugendmusem geht mit seinen Angeboten auch aus dem Gebäude heraus.
Welche Kooperationen existieren zwischen dem Jugendmuseum und anderen Einrichtungen?
Das Museum geht mit Schulen und anderen Berliner Einrichtungen Kooperationen ein.
Wie werden ehrenamtliche Jugendliche für die Mitarbeit gefunden?
Oft ist es schwierig Jugendliche für die ehrenamtliche Mitarbeit in Museen und anderen Bildungseinrichtungen zu gewinnen. Nicht so für das Jugendmuseum.
Emotionalität und Kontroversität in der Bildungsarbeit
Emotionalität und Kontroversität ist ein wichtiger Bestandteil beim historischen Lernen. Auch in den Workshops des Jugendmuseums entstehen Emotionen und kontroverse Diskussionen.
Emotionen beim historischen Lernen zum Nationalsozialismus
Obwohl das NS-Regime bereits über 70 Jahre zu Ende ist, ist es emotional sehr aufgeladen. Diese Emotionalität spüren die Kinder und Jugendlichen auch in ihrer Mitarbeit beim Museum.
Bildungsarbeit in der Grundschule zum Thema Nationalsozialismus
Viele lehnen eine Thematisierung des NS-Regimes in der Grundschule ab. Das Jugendmuseum führt aber Workshops zu diesem Thema in der Grundschule durch.