Von Lisa Just
Zehn junge Israelis und Deutsche zwischen 16 und 23 Jahren erzählen in Videotagebüchern, die sie selbst gedreht und geschnitten haben, über ihre alltäglichen Eindrücke. Sie berichten von Quassamraketen in Sderot, dem Nachtleben in Mainz, Schulunterricht in Jerusalem, dem Alltag in Jaffa als arabischer Israeli und vielem mehr. Das Ziel ist hoch gesteckt: sie sollen miteinander in Dialog treten, indem sie von eigenen Erfahrungen berichten und die Gegenseite dazu befragen. Die Antworten auf so manche Frage bleiben aber leider aus und ein Dialog zwischen den jungen Bloggern findet selten statt – zumindest nicht öffentlich.
Das tut dem Projekt aber keinen wirklichen Abbruch, wenn man die Videoberichte und die offenen Fragen als Diskussionsanregung für die pädagogische Arbeit nutzt. Denn die aufgeworfenen Fragen sind trotzdem lebensnah und regen zu eigenen Videoprojekten an.
Wesentlich mehr Dialog entstand durch die Kommentarfunktion, die für alle Beiträge zur Verfügung steht. Darin kommentierten Nutzerinnen und Nutzer des Blogs verschiedenen Alters und Herkunft die Videobeiträge oder stellen eigene Fragen zur Diskussion. Leider stehen die Kommentare lediglich in einer Sprache bereit, während alle Videobeiträge und Texte der zehn Protagonisten auf Hebräisch und Deutsch zu finden sind.
Verschiedene Suchfunktion über Tagclouds, das Archiv, Themen oder neueste Beiträge strukturieren den Blog und machen eine gezielte thematische Suche möglich.
Das ZDF initiierte und finanzierte dieses Projekt im Jahr 2008, seitdem wurde die Website allerdings leider nicht weiter gefüllt. Interessant wäre zu erfahren, inwiefern der Kontakt zwischen den Bloggern nach Abschluss des Projektes weiterlief.
2008 produzierte das ZDF außerdem eine Dokumentation über das Projekt („Rendezvous im Netz“), die auf der Seite angeschaut werden kann. Es ist ein kommentierter Zusammenschnitt der einzelnen Videobeiträge.
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- 16 Dez 2010 - 11:32