Liebe Leserinnen und Leser,
wir begrüßen Sie zur letzten Magazinausgabe in diesem Jahr mit dem Titel „Regionalgeschichte“. Statt der gewohnten knappen inhaltlichen Einführung möchte die Redaktion den Raum nutzen, Sie auf unsere anhaltenden finanziellen Probleme aufmerksam zu machen. Die finanziellen Möglichkeiten unseres Vereins und der Redaktion stehen dabei konträr zu dem wachsenden Interesse und der Wahrnehmung des Online-Magazins sowie des Portals „Lernen aus der Geschichte“. Wir halten es weiterhin für geboten, Ihnen ein kostenfreies und solides Angebot für die Bildungsarbeit zu machen. Gerade in Zeiten einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung ist uns dies ein besonderes Anliegen.
Bereits das vorliegende Magazin mussten wir aus Eigenmitteln finanzieren. Für das kommende Jahr ist die Planung an vielen Punkten noch offen. Ein Teil der Finanzierungsproblematik ist sicher vielen von Ihnen bekannt. Es gibt kaum Möglichkeiten für institutionelle Förderungen, und so sind wir darauf angewiesen, jede Ausgabe des LaG-Magazins als gesondertes Projekt zu finanzieren. Die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten im Bereich historisch-politischer Bildung sind dafür überschaubar. Für 2017 hat zudem ein Förderer kurzfristig teilweise seine Finanzierung zurückgezogen. Die fehlende Summe lässt sich innerhalb weniger Wochen kaum ausgleichen. Dazu kommt, dass Stiftungen Eigeninteressen formulieren und wir nicht immer zeitlich so planen können, wie es in dieser Situation angemessen wäre.
Die Redaktion steht momentan in Verhandlungen und Gesprächen mit interessierten neuen Projektpartner_innen, und daher sind wir hoffnungsfroh, dass wir die Mehrzahl der LaG-Magazine für 2017 herausgeben können. Es ist jedoch möglich, dass es in der ersten Jahreshälfte zu einem oder zwei Ausfällen kommt.
Sollten Sie die Möglichkeit haben, für das Magazin zu spenden, würden wir dies selbstverständlich begrüßen. Informationen zu Spendenmöglichkeiten finden Sie auf „Lernen aus der Geschichte“.
Ein vielfältiges Projekt zur regionalen Zeitgeschichte stellt Constanze Jaiser vor. Unter dem Titel „ZeitLupe. Stadt. Geschichte & Erinnerung“ stellt sie konzeptionelle Überlegungen und Projektideen vor.
In brandenburgischen Museen steht die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Geschichte im Schatten der Repräsentation der DDR-Geschichte. Susanne Köstering berichtet, wie sich der brandenburgische Museumsverband mit dieser Kluft auseinandersetzt.
Dem lokalgeschichtlichen Umgang mit Tätergeschichte widmet sich Kathrin Krahl. In Ihrem Essay diskutiert sie das Spannungsfeld zwischen den global bekannten Täter_innen des Nationalsozialismus und der unsichtbaren lokalen Täterschaft in der eigenen Stadt.
Der Nationalsozialismus hat die jahrhundertelange Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma in einen mörderischen staatlichen Rassismus überführt. Michael Möckel und Claudia Pawlowitsch zeigen auf, wie sich dessen Strukturen mittels einer lokalhistorischen Quelle offenlegen lassen.
Juliane Niklas hat für uns den Band „Viele Kämpfe und vielleicht einige Siege“ besprochen, in dem Texte über lokalhistorische Recherchen zu Sinti und Roma in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Tschechien versammelt sind.
Wir bedanken uns bei allen Autor_innen für ihre Beiträge.
Wir wünschen Ihnen allen einen geruhsamen und angenehmen Jahresausklang.
Das nächste LaG-Magazin erscheint am 25. Januar und trägt im Titel die Fragestellung „Krieg für Menschenrechte?“.
Ihre LaG-Redaktion