Magazin vom 07. September 2016 (07/16)

„Gott und die Welt. Religion macht Geschichte“

Liebe Leserinnen und Leser,

wir begrüßen Sie zur ersten Ausgabe des LaG-Magazins nach der Sommerpause. Das aktuelle Magazin ist ein besonderes. Es begleitet, nun schon zum dritten Mal, den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten und erscheint in Kooperation mit der Körber-Stiftung in Hamburg.

Der 25. Geschichtswettbewerb steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gott und die Welt. Religion macht Geschichte“. Vom 1. September 2016 bis zum 28. Februar 2017 sind alle Kinder und Jugendlichen unter 21 Jahren in Deutschland aufgerufen, vor Ort auf historische Spurensuche zu gehen und sich ein eigenes Bild von der Geschichte von Glaube und Religion zu machen. Dafür möchte das Magazin Ihnen Anregungen geben, um sich mit Ihren Schüler_innen an der diesjährigen Ausschreibung zu beteiligen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit mit Frau Carmen Ludwig, der Programmleiterin des Geschichtswettbewerbs bei der Körber-Stiftung.

Carmen Ludwig führt in die Thematik des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten und damit in diese Ausgabe ein. In ihrem Essay zeigt sie die Verbindung historischen Lernens zum Bereich Religion auf und plädiert dafür, danach zu fragen, wie Glaube und Religion das menschliche Leben beeinflusst haben und dies weiterhin tun, wo sie Konflikte verursachen und wo sie das soziale Zusammenleben fördern.

Thomas Großbölting zeichnet den Bedeutungswandel von Religion in der deutschen Geschichte seit der Nationalstaatsgründung 1871 bis zur Gegenwart nach. Er kommt zu dem Schluss, dass die religiösen Ausdrucksformen heute sowohl vielfältiger, als auch hintergründiger und leiser geworden sind dabei jedoch weiterhin eine gesellschaftsprägende Kraft bleiben

Eine weltweite Renaissance des Religiösen konstatiert Frank-Michael Kuhlemann, die sich auch in Deutschland unterschiedlich niederschlägt. Auch wenn es im Geschichtsunterricht nicht um religiöse Unterweisung ginge, sei doch das Thema Religion neben anderen Dimensionen des Historischen wie Politik und Wirtschaft, soziale Ordnung und Kultur zu thematisieren.

Clauß Peter Sajak geht davon aus, dass religiöse Bildung nicht ohne interreligiöses Lernen möglich ist. Von dieser Warte aus untersucht er die Begriffsgeschichte von interreligiösem Lernen in der religionspädagogischen Diskussion in den letzten 20 Jahren.

Die Verfolgung und das Schicksal von Zeugen Jehovas greift Detlef Garbe auf. Er zeichnet den Weg der Verfolgung der Glaubensgemeinschaft nach, die sich weder Verboten durch den NS-Staat beugten, noch bereit waren „Verpflichtungserklärungen“ zu unterschreiben mit denen sie sich von ihrem Glauben lossagten.

Zu den Herausforderungen und Chancen, die ein Umgang mit Religion im Schulgeschehen in sich birgt, schreibt Dervis Hizarci und bringt Beispiele aus seiner Unterrichtspraxis ein. Sein Fazit lautet, dass wer religiöse Identitäten ablehnt, Schüler_innen ablehnt. 

Bilder stellen heute ein wesentliches Medium im Geschichtsunterricht dar. Stefan Semel setzt sich mit dem historischen Verhältnis der christlichen Konfessionen zum Bild auseinander und geht beispielhaft auf die sich herauskristallisierende konfessionelle Bildsprache im 16. Jahrhundert ein. 

Ingolf Seidel schreibt in einem Werkstattbericht über Erfahrungen mit Religion und Glauben in der non-formalen Bildung mit Jugendlichen und Erwachsenen.

Wir bedanken uns bei allen Autor_innen für die eingereichten Beiträge. 

Wir wünschen Ihnen eine ertragreiche Lektüre und hoffen, dass die hier versammelten Aufsätze Sie zu eigenen Projekten rund um das Thema „Glaube und Religion“ inspirieren. 

Das nächste LaG-Magazin erscheint am 26. Oktober und trägt die Überschrift „Der Umgang mit NS-Täterschaft und Kollaboration in der historisch-politischen Bildung und in der Erinnerungskultur“. 

Ihre LaG-Redaktion

Beiträge

Zur Diskussion

Carmen Ludwig führt in die Thematik des Geschichtswettbewerbes des Bundespräsidenten und damit in diese Ausgabe ein.

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Thomas Großbölting zeichnet den Bedeutungswandel von Religion in der deutschen Geschichte seit der Nationalstaatsgründung 1871 bis zur Gegenwart nach. 

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Auch wenn es im Geschichtsunterricht nicht um religiöse Unterweisung ginge, sei doch das Thema Religion neben anderen Dimensionen des Historischen wie Politik und Wirtschaft, soziale Ordnung und Kultur zu thematisieren, schreibt Frank-Michael Kuhlemann.

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Clauß Peter Sajak geht davon aus, dass religiöse Bildung nicht ohne interreligiöses Lernen möglich ist und untersucht daraufhin die religionspädagogische Diskussion.

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Detflef Garbe zeichnet den Weg der Verfolgung der Glaubensgemeinschaft nach, die sich weder Verboten durch den NS-Staat beugten, noch bereit waren „Verpflichtungserklärungen“ zu unterschreiben mit denen sie sich von ihrem Glauben lossagten.

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Mit den Herausforderungen und Chancen, die der Umgang mit Religion im Schulgeschehen in sich birgt, setzt sich Dervis Hizarci auseinander.

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Stefan Semel setzt sich mit dem historischen Verhältnis der christlichen Konfessionen zum Bild auseinander und geht beispielhaft auf die sich herauskristallisierende konfessionelle Bildsprache im 16. Jahrhundert ein.

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Ingolf Seidel schreibt über Erfahrungen mit Religion in der außerschulischen Bildungsarbeit mit Erwachsenen und Jugendlichen.

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