Liebe Leserinnen und Leser,
das Thema Rassismus ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen ein andauerndes Problem. Dies gilt auch und nicht zuletzt für Schulen und andere Bildungseinrichtungen. Pädagog/innen sind häufig gefordert, sich mit rassistischen Äußerungen oder Handlungen auseinanderzusetzen. Rassismus ist dabei keine individuelle Fehlleistung von Einzelnen und so auf individuelle Vorurteilsstrukturen zu reduzieren, sondern eine Struktur und Ideologie, die aus dem Inneren der Gesellschaft entstammt. Eine solche Perspektive hat Auswirkungen auf eine nicht-rassistische Bildungsarbeit.
Wir haben daher für diese Ausgabe Beiträge angefragt, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven und Forschungsrichtungen mit Rassismus in Geschichte und Gegenwart auseinandersetzen. Wir möchten damit Lehrkräfte und Pädagog/innen der außerschulischen Bildungsarbeit zu einer vertiefenden Beschäftigung mit der Problematik anregen.
Einen Überblick zur Geschichte und Entwicklung des modernen Rassismus und den entsprechenden Gewalteskalationen bietet der Beitrag von Christian Koller.
Iman Attia verweist darauf, dass Rassismus eines von mehreren gesellschaftlichen Machtverhältnissen darstellt, auf denen die westliche Moderne basiert und mit dem sie sich in Abgrenzung zum ‚Anderen’ definiert.
Rassismen werden von Albert Scherr als eine Form von Diskriminierung gefasst, die dazu dient, Positionen sozialer Ungleichheit in modernen Gesellschaften zu begründen und festzuschreiben.
Koray Yılmaz-Günay beschreibt, wie sich Rassismus als Alltagserfahrung auf Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund auswirkt.
Mit den Kontinuitäten von Rassismus gegen Romnija und Roma und mit einem Erinnerungsprojekt an den nationalsozialistischen Genozid an dieser Gruppe befasst sich Johanna Lindner.
Žaklina Mamutovic stellt die Arbeitsweise und das pädagogische Konzept des Projekt „Der Vielfalt gerecht werden - Diversity in Ausbildung und Beruf“ vor.
Wir bedanken uns bei allen externen Beiträger/innen für Ihre Artikel.
Unser nächstes LaG-Magazin erscheint am 15. Oktober unter der Überschrift "Was nicht sein konnte, gab es nicht. Rechtsextremismus und Antisemitismus im real existierenden Sozialismus“.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre,
Ihre LaG-Redaktion