Magazin vom 23. Oktober 2013 (09/13)

Die DDR - Unrechtsstaat? Stasistaat? Zur Auseinandersetzung mit dem Begriff der Diktatur

Liebe Leserinnen und Leser,

wir begrüßen Sie zur Oktoberausgabe unseres LaG-Magazins. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung darum, mit welchen Begrifflichkeiten sich das politische System der DDR fassen lässt: SED-Diktatur, Konsensdiktatur, Unrechtsstaat, Stasi-Staat oder ist von der zweiten deutschen Diktatur zu sprechen? 

Wir haben profilierte Autoren eingeladen sich zu diesem Thema zu äußern und es von unterschiedlichen Perspektiven auf Geschichte zu beleuchten. Unser Anliegen war und ist dabei weniger eine normative Eingrenzung nachzuzeichnen, sondern für eine Offenheit in der Diskussion um Kategorien zu plädieren. Wo es sich anbot, haben wir uns bemüht den Blick international zu weiten, um Erfahrungen im Umgang mit extremismustheoretisch grundierten Deutungen im Umgang mit Diktaturerfahrungen zu problematisieren. Entsprechend dem Grad an Abstraktheit, die in der Thematik begründet liegt, war es eine Herausforderung, praxisrelevante Materialien zu finden. 

Wolfgang Wippermann setzt sich mit polykratischen Aspekten der Herrschaftsstruktur in der DDR auseinander und plädiert für eine Abgrenzung gegenüber dem Begriff der „zweiten deutschen Diktatur“. 

Christoph Kleßmann thematisiert die Schwierigkeit von Vergleichen höchst unterschiedlicher Diktaturen wie dem Nationalsozialismus und der DDR. Er fragt nach dem Erkenntnisgewinn solcher Vergleiche. 

Bernd Faulenbach widmet sich der grundsätzlichen Schwierigkeit einer angemessenen Begriffsbildung zur DDR. Er verortet die wesentliche Herrschaftsstruktur in der führenden Partei, der SED und zeigt die Problematiken anderer Begrifflichkeiten, wie dem des Unrechtsstaates auf. 

Alexander Hasgall schließlich zeigt am Beispiel des Umgangs mit den Folgen der argentinischen Militärdiktatur auf, wie Extremismusthesen eine gesamtgesellschaftliche Verantwortungsübernahme für eine Diktaturerfahrung behindern. 

Die didaktischen Materialien zu dieser Ausgabe hat Thomas Spahn für uns erarbeitet. 

Wir möchten es nicht versäumen auf eine Sammelrezension zu Geschichtscomics über die DDR hinzuweisen, die Christoph Hamann, u.a. Mitglied unseres Vereinsvorstandes, für diese Ausgabe beigesteuert hat. 

Unser Dank gebührt allen, die zum Gelingen dieser Ausgabe beigetragen haben. 

In eigener Sache 

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Die nächste Ausgabe unseres LaG-Magazins erscheint am 13. November und widmet sich dem Thema „Kriegsgefangenschaft im Kontext des Zweiten Weltkrieges“. 

Eine angenehme Lektüre wünscht Ihnen Ihre, 

LaG-Redaktion

Beiträge

Zur Diskussion

Wolfgang Wippermann analysiert den diktatorischen Charakter der DDR und argumentiert gegen den Begriff der „zweiten deutschen Diktatur“. 

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Zur Diskussion

Christoph Kleßmann thematisiert die Schwierigkeit von Vergleichen höchst unterschiedlicher Diktaturen wie dem Nationalsozialismus und der DDR. Er fragt nach dem Erkenntnisgewinn solcher Vergleiche. 

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Zur Diskussion

Bernd Faulenbach diskutiert  den spezifischen Charakter des Systems der DDR und erläutert die Schwierigkeit in der Begriffsfindung für den diktatorischen Charakter des Staates.

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Zur Diskussion

Alexander Hasgall zeigt am Beispiel des Umgangs mit den Folgen der argentinischen Militärdiktatur auf, wie Extremismusthesen eine gesamtgesellschaftliche Verantwortungsübernahme für eine Diktaturerfahrung behindern.

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LaG-Materialien

Die diaktischen Materialien von Thomas Spahn schlagen eine Möglichkeit vor, wie die Fragestellung, ob die DDR ein Unrechtsstaat war in den Geschichtsunterricht eingebettet werden kann.

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Um eine kritische und einigermaßen differenzierte Auseinandersetzung mit der Deutschen Demokratischen Republik mit Schüler/innen durchzuführen stehen Lehrer/innen nur wenige adäMehr

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Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg hat ein Unterrichtsmaterial herausgegeben, durch das Jugendlichen der Themenkomplex „Leben und Alltag in der DDR“ nähergebracht werden kann. 

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Das von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zur Verfügung gestellte Unterrichtsmaterial zur Geschichte der DDR behandelt das Buch „Die Flaschenpost“ und wurde speziell für den Grundschulunterricht entwickelt.

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Die Bundeszentrale für politische Bildung gibt einen Einblick in geschichtswissenschaftliche sowie gesellschaftspolitische Diskussionen zur Vergleichbarkeit des Nationalsozialismus mit der DDR sowie zur Begriffsverwendung von „Diktatur“.

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Dirk Rupnow stellt in seiner Doppelrezension zwei jüngst erschienene Bände vor, die sich auf interdisziplinäre Weise mit der Diktaturüberwindung in einem gesamteuropäischen Kontext beschäftigen.

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Die im Juli 2008 veröffentlichte Studie des Ehepaars Schroeder/ Deutz-Schroeder gibt einen Einblick in das Geschichtsbild, das Schüler/innen in Ost und West heute von der DDR haben.

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Die Sammelrezension von Christoph Hamann weist auf die Bedeutung des Mediums Geschichtscomic für die Vermittlung von Zeitgeschichte hin.

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