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Die aktuelle Ausgabe des LaG-Magazins befasst sich mit der Thematik von Widerstand und Verweigerung von Jugendlichen gegenüber dem Nationalsozialismus. Insgesamt waren Opposition und Widerstand gegen die NS-Politik in der deutschen Gesellschaft randständig. Obwohl jedoch durch Hitlerjugend und Bund Deutscher Mädel ein Großteil der Jugend in Deutschland als Staatsjugend organisiert wurde, war der Anteil an Jugendlichen, die sich unangepasst verhielten höher als bei den Erwachsenen. Auch anfangs Begeisterte gerieten in Opposition, wie das bekannte und häufig verklärte Beispiel von Sophie und Hans Scholl zeigt. Jugendliche hatten in ihrem oppositionellen Verhalten nicht zwangsläufig politische Gründe für Verweigerung gegenüber dem (paramilitärischen) Drill in den staatlichen Jugendorganisationen. Vielmehr scheinen jugend- und subkulturelle Renitenz im Mittelpunkt entscheidende Momente darzustellen, sich wie der Swing-Jugend oder den Edelweißpiraten in eine Frontstellung zur herrschenden gesellschaftlichen Stimmung zu begeben. In vielen Fällen zog derlei Renitenz, die bis hin zu aktivem Widerstand ging, Folter, Einweisung in Konzentrationslager oder Todesurteile nach sich.
In den Essays der externen Autor/innen steht diese jugendkulturelle Opposition im Mittelpunkt.
Martin Rüther gibt einen Überblick über den Stand der Diskussion zum Verhalten von Jugendlichen im Nationalsozialismus. Er legt dabei den Schwerpunkt auf die informellen Cliquen rund um Köln.
Fragen der Vermittlung und Didaktik geht Barbara Kirschbaum in Ihrem Aufsatz nach. Obwohl die Lebensphase „Jugend“ bei der vorliegenden Thematik einen Anknüpfungspunkt für Gegenwartsbezüge nahelegen mag, weißt sie auf die Unterschiede in den Lebensumständen hin.
Das unangepasste Verhalten jugendlicher Cliquen in und um Erfurt, die unter anspielungsreichen Namen wie Trenkerbund, Blonde Sieben, Kleinmoskautrupp u.a. firmierten, stellt Eckart Schörle in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen.
Christine Müller-Botsch geht auf die pädagogischen Angebote der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin ein und verdeutlicht das didaktische Konzept des Seminarangebots zu Jugendopposition und -widerstand im NS-Staat.
Wir möchten allen Autor/innen für ihre Beiträge herzlich danken.
Veranstaltungsankündigung in eigener Sache
Wir möchten Sie auf ein Webseminar (Webinar) mit Astrid Messerschmidt aufmerksam machen. Das Thema lautet: „Erinnerungsbildung in der Migrationsgesellschaft auf dem Hintergrund von Rassismus und Antisemitismus“. Die Online-Veranstaltung findet am 17. Juni um 17 Uhr statt. Weitere Informationen zum Inhalt und zum technischen Ablauf des Webinars finden Sie unter „Online Lernen“ auf unserem Portal.
Mit dieser Ausgabe verabschieden wir uns als Magazinredaktion in die Sommerpause. Die nächste Ausgabe des LaG-Magazins erscheint am 14. August. Sie wird den Titel „Schriftsteller/innen, Literatur und die DDR - Von ambivalenten Verhältnissen“ tragen,
Ihre LaG-Redaktion