"Menschen und der Terror" - eine Sendung aus dem Jahr 1953. Es diskutieren die Professoren Eugen Kogon sowie Theodor Adorno und Max Horkheimer. Eugen Kogon lebte von 1903 bis 1987, war Publizist, Soziologe und Politikwissenschaftler. 1927, von der Zeitschrift "Schönere Jugend" als Redakteur angestellt, mehrmals von der Gestapo verhaftet. Ab 1939 verbrachte er sechs Jahre im KZ Buchenwald. Sein Buch "Der SS Staat. Das System der Deutschen Konzentrationslager" gilt bis heute als Standardwerk der NS-Verbrechen. In den Frankfurter Leitsätzen fordert er eine wirtschaftlichen Sozialismus auf demokratischer Grundlage. Kogon, ein Schöpfer des modernen Europas, wurde 1951 Lehrstuhlinhaber für Politikwissenschaft an der TH Darmstadt.
Theodor W. Adorno (1903 – 1969) war Philosoph, Soziologe, Musiktheoretiker und Komponist. Wegen seiner jüdischen Abstammung endet seine Lehrtätigkeit 1933. Er wandert nach Großbritannien, danach in die USA aus. In Los Angeles verfasst er mit anderen die "Kritische Theorie". 1949 kehrt er nach Deutschland zurück, wird er Direktor am Frankfurter
Institut für Sozialforschung und wendet sich gegen seiner Meinung nach "freiheitsstaatlichen Erstarrungen der modernen Industriegesellschaft". Ab 1966 wird er zu einem der entschiedenen Gegner der Notstandsgesetze und damit sehr bedeutend für Studenten der APO. Später werden seine Vorlesungen von Studenten besetzt, Lehrer und Schüler entzweien sich.
Max Horkheimer (1895-1973) entstammt einer jüdischen Fabrikantenfamilie. Er ist Sozialphilosoph. Die Zeit des Nationalsozialismus verbrachte er in denn USA. 1949 kehrt er nach Frankfurt am Main zurück und wird zum Rektor der Goethe-Universität ernannt. Horkeimer ist Begründer der sogenannten Frankfurter Schule und mit Adorno Hauptvertreter der Kritischen Theorie, die auf Hegel und Marx zurückgeht. Horkheimer kritisiert die bürgerliche Gesellschaft vehement, sieht sie als von Widersprüchen zerrissen an.
Die Diskussion beginnt Professor Eugen Kogon.
Im Anschluss hören Sie eine Sendung von Hannah Arendt zu dem selben Thema aus dem Jahre 1953; das Manuskript verfasste sie in New York.
Hannah Arendt (1906-1975), war deutsch-amerikanische Publizistin und Soziologin. 1937 flieht sie aus Nazi-Deutschland, 1951 nimmt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Beiträge zu einer politischen Philosophie stand rein repräsentativen Demokratien kritisch gegenüber und plädierte für Formen direkter Demokratie. Sie wird noch heute als Philosophin bezeichnet, obwohl sie das selbst nie wollte. Berühmt wurde sie durch ihr Buch über "Totalitarismus".
Der damalige RIAS Berlin lies es durch einen Sprecher verlesen. Eine Sendung von DRadioWissenvom 17.01.2011.
Mit Hannah Arendt, Eugen Kogon, Theodor Adorno und Max Horkheimer.
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