Die Rolle Deutschlands im Kolonialismus wird seit einigen Jahren kontrovers diskutiert und aufgearbeitet. Dabei gerät zunehmend in den Blick, dass im kolonialen Rahmen etablierte Praktiken nicht nur in Übersee angewendet wurden, sondern auch in Europa, zum Beispiel Zwangsarbeit. Im Ersten Weltkrieg wurden Kriegsgefangene sowie Zivilisten aus den von Deutschland besetzten Gebieten West- und Osteuropas zur Arbeit rekrutiert – zum Teil auf der Basis „freiwilliger“ Anwerbung, zum Teil unter Anwendung von direktem Zwang.
Welche Formen der Zwangsarbeit etablierte Deutschland im Ersten Weltkrieg? Wie wurden die Menschen behandelt? Inwiefern profitierten die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft davon? Wie haben die Betroffenen selbst die Zwangsarbeit erlebt? Welche Zusammenhänge, Ähnlichkeiten und Unterschiede gibt es zwischen der Zwangsarbeit im Ersten und Zweiten Weltkrieg?
Diskussion: Prof. Dr. Oksana Nagornaia, Dr. Jens Thiel, Dr. Christian Westerhoff
Moderation: Dr. Britta Lange
Wann?
14. November | 18–20 Uhr
Wo?
im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Britzer Straße 5, 12439 Berlin
Weitere Informationen zur Diskussion sowie zur Veranstaltungsreihe "Zwangsarbeit (post)kolonial" finden sich auf der Website des Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.