Projekt

Arbeitsgemeinschaft "Israel"

Eckdaten

Ort/Bundesland: Sachsen-Anhalt
Schule: Thomasius-Gymnasium
Lehrerin: Martina Ifland
Altersgruppe: 16 Jahre und älter
Fach: Fächerübergreifende Arbeitsgemeinschaft

Bibliografie

  • Gay, Ruth: Geschichte der Juden in Deutschland. Von der Römerzeit bis zum Zweiten Weltkrieg. Mit einer Einleitung von Peter Gay, München 1993
  • Richarz, Monika (Hg.): Bürger auf Widerruf. Lebenszeugnisse deutscher Juden 1780-1945, München 1989
  • Jüdische Gemeinde in Halle (Hg.): 300 Jahre Juden in Halle, Halle 1992

Projekt Kontakt

Martina Ifland
Franckeplatz 1
D-06110 Halle/Saale
Tel.: +49 (0) 3 43 202 12 55
Fax: +49 (0) 3 45 202 12 56

Im Haller Thomasius-Gymnasium hat sich nach der Vereinigung Deutschlands eine jahrgangsübergreifende Arbeitsgemeinschaft "Israel" gebildet. Schwerpunkt vielfältiger Aktivitäten ist der Schüleraustausch mit der Ben Gurion Junior High School in Herzliya/Israel und die Aufarbeitung der jüdischen Geschichte Halles, die sie auf den Deutsch-Israelischen Kulturtagen Sachsen-Anhalts präsentieren.

"Israel"

Zwischen 1992 und 1997 traf sich am Christian-Thomasius-Gymnasium zu Halle (Saale) die Arbeitsgemeinschaft "Israel", eine Gruppe zwischen 10 und 15 Schülerinnen und Schülern, zumeist aus der Oberstufe der Schule (Klassen 9-12). Ihren Anfang nahm die Arbeit der Gruppe mit einem Schüleraustausch zwischen der Ben Gurion Junior High School in Herzliya und unserem Gymnasium (siehe pdf-Dokumente).

Arbeitsbereiche

Damals stand - für eine Schule in den neuen Bundesländern war dies nach Jahren der DDR-Bildungspolitik Neuland - als eine der ersten Aufgaben unserer Gruppe die Auseinandersetzung mit jüdischem Leben in Halle im Vordergrund. Diese Arbeit mündete in einen Beitrag zum Schülerwettbewerb anlässlich der Israelischen Kulturtage in Sachsen-Anhalt 1994 (siehe pdf-Dokumente). Die beiden Verfasserinnen gewannen mit ihrem Beitrag den zweiten Preis.

Parallel dazu beschäftigten wir uns wegen des von uns angestrebten Schüleraustausches mit der politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und religiösen Entwicklung Israels, die wir anhand zusammengetragener Berichte aus den unterschiedlichsten Medien verfolgten. Wir nutzten Angebote im Rahmen der Deutsch-Israelischen Kulturtage, luden Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Halle sowie Überlebende des Holocausts zu Gesprächen ein und verknüpften die einzelnen Themen vielfältig miteinander. Dabei war der Holocaust, die "Sho'ah", der systematische Mord an den europäischen Juden, immer wieder Anlaß zu Gesprächen und Reflexionen. Im Hintergrund stand die Überlegung, über das Judentum im Präsens zu sprechen: Das Judentum "ist". Es hat einen langen Weg durch die Geschichte genommen, aber die Geschichte hat nicht dazu geführt, dass es "war".

Zu den Aktivitäten unserer Arbeitsgemeinschaft zählte die Beteiligung an einer Projektwoche zum Thema "Judentum", der Versuch, das im Englischen erschienene Buch von Batsheva Dagan: "What Happend in the Shoah?" ins Deutsche zu übertragen. Zwei Schülerinnen einer neunten Klasse, die erst seit drei Jahren Englischunterricht hatten, wagten sich an dieses Projekt heran.

Mit den Mitgliedern unserer Arbeitsgemeinschaft besuchten wir die Gedenkstätte Buchenwald, die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin sowie die Museumssynagoge in Gröbzig.

An den Deutsch-Israelischen Kulturtagen 1996 in Sachsen-Anhalt beteiligten wir uns mit der Gestaltung eines Raumes. Hier stellten wir die Arbeit der AG Israel im Rahmen einer Ausstellung dar und dokumentierten den Schüleraustausch mit Israel (siehe Bilder). Wir versuchten, die Ergebnisse einer Befragung unter Schülern unserer Schule zum Thema "Sho'ah" in praktisches Handeln umzusetzen, eine Arbeit, bei der Schüler der 10.-12. Klassen gefragt waren.

Nachwirkung

Die Beschäftigung mit dieser Thematik hat uns verändert. Insbesondere unsere Reise nach Israel und die gemeinsame Trauer hat uns einander näher gebracht (siehe pdf-Dokumente). Das meint einerseits die Beziehung zwischen uns und den israelischen Freunden, andererseits auch die Beziehungen zwischen den beteiligten deutschen Schülern, aber auch die zwischen Schülern und begleitenden Lehrern. Nicht, dass das Thema "Sho'ah" das einzige gewesen wäre, über das wir sprachen, aber die Erfahrungen im Umgang mit ihm flossen in vielerlei andere Gespräche ein. So wirkte das Thema in viele Unterrichtssituationen hinein.

 

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