Lernort

Zug der Erinnerung

Auf den Spuren der im NS deportierten Kinder und Jugendlichen

Zwischen Oktober 1940 und Dezember 1944 deportierten die deutschen Behörden und NS-Dienststellen aus dem Reichsgebiet und den unterworfenen Staaten Europas mehrere hunderttausend Kinder. Oft am helllichten Tag wurden sie mit der Reichsbahn nach Osten gefahren. In ihrer übergroßen Mehrzahl waren sie Kinder jüdischer Eltern. Unter dem Decknamen DA ("David") steuerten die Züge die Vernichtungslager an. Auch Kinder der Sinti und Roma wurden deportiert. Durch ganz Europa schleuste die Reichsbahn junge Gefangene, um sie dem Tod auszuliefern. Unter den Opfern sind mehrere zehntausend Kinder aus Deutschland.

Über sie und über ihre Leidensgefährten aus fast sämtlichen Staaten des Kontinents ist in der breiten Öffentlichkeit nur wenig bekannt. Wieviele der Kinder überlebten, ist bis heute unerforscht. Fotos aus den Familienalben einer glücklichen Kinderzeit sind oft das einzige, was geblieben ist. Die Lebensläufe und Dokumente tausender Kinder stehen nicht nur stellvertretend für das Los der Millionen, die ermordet wurden. Sie verweisen zugleich auf einen schwerwiegenden Zivilisationsbruch. Spätestens beim Anblick der Kinder hätten die Täter und Helfer, die Mitwisser und Augenzeugen Nein sagen müssen. Manche haben davor zurückgeschreckt, diese letzte Schwelle zur Unmenschlichkeit zu übertreten, kaum einer hat es aber gewagt, sich der Tat zu verweigern.

Die Verantwortung für Auschwitz und die anderen Mordstätten Nazideutschlands übernehmen, heißt, sich diesem Zivilisationsbruch zu stellen und in die Augen der deportierten und ermordeten Kinder zu schauen. Deutsche Bürgerinitiativen lassen einen Zug der Erinnerung durch Deutschland fahren – damit der Kinder und Jugendlichen endlich gedacht werden kann – mit Ihrer Hilfe, in Ihrer Stadt. Gibt es Überlebende? Gibt es Fotos oder Briefe? Welche Zeitzeugen aus Ihrer Region können berichten? Diese Suche gilt dem Gedenken, aber soll auch ein Zeichen setzen: gegen Rassismus, gegen Antisemitismus und gegen die extreme Rechte.

Wenn Sie wissen wollen, welche der deportierten Kinder in Ihrer Straße lebten, Ihre Schule besuchten oder in Ihrer Region zu Hause waren, können Sie sich an der Spurensuche beteiligen unter:
http://www.zug-der-erinnerung.eu/spurensuche.html
In Vorbereitung auf den "Zug der Erinnerung" finden Sie hier eine Liste mit Namen aus einigen deutschen Städten:
http://www.zug-der-erinnerung.eu/kinder.html
Wenn Ihre Regionen oder Ihre Heimatorte nicht dabei sind, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

Kontakt

Hans-Rüdiger Minow
Mohrenbach 1
D-51598 Friesenhagen
Tel.: +49 (0)2297 1649
Fax: +49 (0)2297 7248
Mail: info [at] zugde [dot] eu
http://www.zug-der-erinnerung.de

Der "Zug der Erinnerung" ist ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen. Der gleichnamige Verein wurde im Juni 2007 gegründet. Er ist gemeinnützig.

 

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