Wanderausstellung: Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945
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Beitrags-Autor: Ingolf Seidel Sie müssen angemeldet sein, um das Benutzerprofil zu sehen |
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Verleih der Ausstellung: info [at] aktives-museum [dot] de |
Seit der Selbstenttarnung des NSU im Jahr 2011 und den rassistischen Mobilisierungen scheint die extreme Rechte in der Bundesrepublik präsent wie nie zuvor. Tatsächlich ist sie jedoch kein neues Phänomen – auch nicht in Berlin.
Zur Entwicklung extrem rechter Ideologien und Organisationen seit 1945 gibt es keine etablierte Erzählung. Wenn überhaupt, werden in der öffentlichen Diskussion „Einzelfälle“ oder „Ausnahmezustände“ verhandelt, die selten in einen historischen Zusammenhang gebracht werden.
Ansatz der Ausstellung
Entsprechend tut sich die Öffentlichkeit schwer, die aktuellen Entwicklungen historisch einzuordnen. Anstatt extrem rechtes Denken und Handeln als feste Bestandteile auch der deutschen Nachkriegsgeschichte zu begreifen, wird vielfach das Schreckgespenst der Weimarer Republik an die Wand gemalt.
Dem wollen das apabiz und das Aktive Museum entgegenwirken. Die gemeinsam erarbeitete Ausstellung macht deutlich, dass der aktuelle „Rechtsruck“ eine lange Vorgeschichte hat. Ausgehend von einschlägigen Ereignissen aus verschiedenen Phasen der Berliner Nachkriegsgeschichte wird vermittelt, dass extrem rechtes Denken und Handeln nach 1945 zu keiner Zeit randständige Phänomene waren.
Zugleich zeigt die Ausstellung jedoch auch die Kontinuität der gesellschaftlichen Gegenwehr.
Jenseits staatlicher Repressionsmaßnahmen ist der Kampf gegen die extreme Rechte nach 1945 stets von einer kritischen Zivilgesellschaft geführt worden – sowohl in der Bundesrepublik als auch in der späten DDR. Durch viele eindrückliche Beispiele sollen Besucher*innen ausdrücklich ermutigt werden, sich extrem rechtem Denken und Handeln auch weiterhin aktiv zu widersetzen.
Die Ausstellung »Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945«, erarbeitet durch das antifaschistische pressearchiv und bildungszentrum berlin (apabiz) und das Aktive Museum Faschismus und Widerstand in Berlin erzählt beispielhaft von zehn Ereignissen, die unterschiedlichen Aktionsfeldern der extremen Rechten zuzuordnen sind. Gleichzeitig dokumentiert sie den gesellschaftlichen Widerstand.
Zielgruppe Jugendliche
Die Wanderausstellung „Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945“ soll eine breite Berliner Öffentlichkeit erreichen. Im Zuge der inhaltlichen Konzeption und ästhetischen Gestaltung der Ausstellung wurden Jugendliche dabei stets als eine zentrale Zielgruppe gedacht.
Die lokalgeschichtliche Perspektive und die Erzählweise entlang konkreter historischer Ereignisse sollen Jugendlichen einen niedrigschwelligen Zugang ermöglichen. Durch die Verortung der jeweiligen Ereignisse im Stadtraum können Bezüge zur eigenen Lebenswelt hergestellt werden.
Verleih
Sie möchten die Ausstellung in Ihren Räumen zeigen? Setzten Sie sich gern mit dem Aktivem Museum in Verbindung.
Auf den Webseiten von Aktivem Museum und apabiz finden Sie auch Stationen an denen die Ausstellung gezeigt wird.
Katalog
Ein Ausstellungskatalog dokumentiert auf 148 Seiten die verschiedenen Ausstellungsstationen inklusive der dort gezeigten Dokumente und Fotos. Dazu beinhaltet er Auszüge aus zwei für die Ausstellung geführten Interviews mit Zeitzeug*innen.
Der Katalog kann für 5 € über das Aktive Museum bezogen werden. Archivnutzer*innen können ihn auch im apabiz erwerben.
Pädagogische Handreichung zur Wanderausstellung
Die pädagogische Handreichung richtet sich an Lehrer*innen und Referent*innen der außerschulischen Bildungsarbeit. Sie bietet Anregungen und ansprechend gestaltete Arbeitsmaterialien zur aktiven Erschließung der Ausstellung mit Jugendlichen ab 15 Jahren.
Einleitend werden Ansatz und Aufbau der Ausstellung erläutert. Anschließend finden sich didaktische Hinweise zur Vorbereitung, Gestaltung und Nachbereitung des Ausstellungsbesuchs. Der Materialteil enthält ausgearbeitete Aufgabenblätter für alle drei Arbeitsphasen.
Darüber hinaus werden Tipps für einen angemessenen Umgang mit Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen oder extrem rechten Positionen in der Gruppe gegeben. Ein Serviceteil informiert über weiterführende Literatur sowie über Recherche- und Beratungsmöglichkeiten in Berlin.
Die pädagogische Handreichung steht auf den Webseiten von Aktivem Museum und apabiz sowie hier bereit. An ihrer Erstellung war auch die Agentur für Bildung - Geschichte, Politik und Medien e.V. beteiligt,
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- 10 Mai 2019 - 12:32