Antisemitismus im Rechtspopulismus
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Von Sebastian Winter
Antisemitische Äußerungen von AfD-, Pegida- oder IB-Protagonist_innen zu finden, ist keine besondere Schwierigkeit. Oftmals werden sie in der kritischen Öffentlichkeit benutzt, um insbesondere der AfD nachzuweisen, dass sie dem nationalsozialistischen Ungeist verhaftet bleibe. Die Partei selbst wiederum bemüht sich – wenig entschlossen – diese Äußerungen als Einzelfälle darzustellen und manchmal auch zu sanktionieren (vgl. z.B. Soldt 2018). In diesem Aufsatz soll es darum gehen, das hinter diesen ‚Einzelfällen‘ liegende Muster zu beschreiben und zu untersuchen, wie dieses mit den breiteren, politische Lager überlappenden, Diskursen über die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands zusammenhängt. Es wird die These entwickelt, dass die Tabuisierung, auf welcher die Kommunikationslatenz des Antisemitismus (Bergmann & Erb 1986) als Bestandteil der kulturellen Atmosphäre der Bundesrepublik jahrzehntelang beruhte und die das offene Wiederanknüpfen an die völkisch-antisemitische Ideologie des Nationalsozialismus im politischen Raum verhinderte, mittlerweile an Kraft verliert und dass dies durch die Art der ‚Vergangenheitsaufarbeitung‘ mitverursacht ist.
Pro-israelische und antisemitische Haltungen in der extremen Rechten
Die aktuelle extreme Rechte in Deutschland besteht keineswegs nur aus ‚Ewiggestrigen‘, die dafür kämpfen, den Nationalsozialismus wiederaufleben zu lassen. Die vergangenheitspolitischen Diskurse sind nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Ellen Kositza, wichtige Publizistin der Neuen Rechten, nennt Sophie Scholl ihr „Herzensvorbild“ (Kositza 2017), auf Pegida-Kundgebungen ist die als Symbol des deutschen Widerstands vom 20. Juli 1944 bekannte ‚Wirmer-Flagge‘ sehr beliebt, vereinzelt wehen dort auch Israel-Fahnen und Frauke Petry, damals noch Bundessprecherin der AfD, sah im Sommer 2017 in einem Interview mit der Jüdischen Rundschau ihre Partei fest an der Seite des jüdischen Staates:
„Ich glaube persönlich […], dass ein gutes Verhältnis zu Israel für Deutschland essentiell ist und das nicht nur aus Verantwortung für die Geschichte, sondern generell, weil Israel einer der wenigen Staaten außerhalb Europas ist, der eine demokratische Gesellschaftsordnung hat.
[…] Deutschland müsste sich deutlicher gegen einen Boykott positionieren. […] Ich denke […], wenn man das Existenzrecht Israels bejaht, was wir als AfD tun, und Israel schützen will, kommt man nicht umhin, die Selbstverteidigung Israels gegenüber den ‚Palästinensern‘ und terroristischen Angriffen zu verteidigen.“ (Petry 2016)
Im Streit um den Ausschluss der AfD aus dem Rat der Stiftung niedersächsische Gedenkstättengerieren sich die Parteivertreter_innen als seriös und verantwortungsbewusst der deutschen Geschichte gegenüber – „die Begründung, man wolle keine Holocaustleugner im Rat sitzen habe, ziehe nicht: ‚Wo sitzen hier Holocaust-Leugner?‘“ (AfD-Geschäftsführer Klaus Wiechmann, zit. nach HAZ 16.03.2018)
Doch nach Petrys Entmachtung und ihrem Austritt aus der AfD im September 2017 befindet sich der sogenannte völkische Flügel um den Thüringer AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke auf der Siegerspur. Der ehemalige Geschichtslehrer Höcke redet nicht mehr von „Verantwortung für die Geschichte“, sondern polemisiert gegen das Berliner Denkmal für die ermordeten Jüdinnen und Juden Europas als „Denkmal der Schande“, provoziert medienwirksam seinen Rauswurf aus der Gedenkstätte Buchenwald (Thüringer Allgemeine 2017) und sieht die verurteilte Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel als Opfer einer „Meinungsdelikte“ verfolgenden Justiz (Höcke 2016). Eine Gruppe innerhalb der Partei um den ehemaligen Maoisten und jetzigen AfDler Wolfgang Gedeon, dessen offen amerika- und israelfeindliche Broschüre "Grundlagen einer neuen Politik“ Höcke auf Facebook nachdrücklich begrüßt und zur Lektüre empfohlen hat (Höcke 2015a), versucht, die AfD – ganz im Gegensatz zu Petrys Bekenntnis – mit der Warnung „Wird die AfD eine zionistische Partei?“ (Gedeon 2017) zu einer Unterstützungserklärung der Israel-Boykott-Kampagne ‚BDS‘ zu bringen (AfD 2017: 131).
Was verbindet diese beiden, scheinbar entgegengesetzten Lager, die sich immerhin in derselben Partei finden? Ein Erklärungsversuch besagt, dass die Pro-Israel-Haltung in der AfD eigentlich einer muslim_innenfeindlichen Haltung entstammt, in welcher man sich mit dem vom islamistischen Terror bedrohten jüdischen Staat einig wähnt. Die unterschiedlichen Positionen entsprächen demnach nur verschiedenen Gewichtungen von juden_jüdinnen- und muslim_innenfeindlichen Ressentiments. Das Problem bei dieser Erklärung ist allerdings das Absehen von der unterschiedlichen ideologischen Struktur der rassistischen Muslim_innenfeindschaft und des gegen halluzinierte ‚Herren der Welt‘ gerichteten Antisemitismus. Beide Formen des Hasses sind Teil eines identitätsstiftenden „Syndroms gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ (Heitmeyer 2012), aber erfüllen innerhalb dieses Syndroms unterschiedliche Funktionen.
Wolfram Stender hat bereits vor mehreren Jahren anhand der Analyse von Interviews mit Lehrer_innen einen anderen Erklärungsvorschlag zum Verhältnis von Muslim_innenfeindschaft und Antisemitismus gemacht: Die Muslim_innenfeindschaft, die ‚den Muslimen‘ Antisemitismus (und Sexismus, Homophobie etc.) vorwirft, ist demnach Ergebnis einer schuldabwehrenden Projektion der eigenen, als ‚schändlich‘ empfundenen nationalen Vergangenheit (vgl. Follert & Stender 2010; Lohl 2017). Es entsteht das entlastende Gefühl, an ‚den Muslimen‘ jetzt ‚die Nazis‘ zu bekämpfen. Der Clou ist, dass nach der moralischen, ‚antifaschistischen‘ Reinwaschung dann im zweiten Schritt eine (vor sich selbst und anderen) unverdächtige Wiederaneignung des zuvor projektiv Erledigten möglich wird – zunächst rassistisch muslim_innenfeindlich, später aber auch selbst antisemitisch. Höcke und Petry haben dies in verteilten Rollen vorgeführt. Die Annahme, antisemitismuskritische und proisraelische Verlautbarungen der AfD sowie deren Versuch jüdische Fürsprecher_innen zu finden, seien bloß taktische Maßnahmen, für „eine moralische Immunisierung der eigenen Politik gegen Kritik“, mittels derer man sich auch „der NS-Vergangenheit entledigen könne“ (Grimm & Kahmann 2017: 54), trifft die diskursive Oberfläche dieser Dynamik, berücksichtigt aber zu wenig deren affektiven Gehalt. Im dritten Schritt können sich dann Bündnisse zwischen Rechtsextremist_innen und Islamist_innen bilden, zentriert um den gemeinsamen Feind: die westlich-liberale Zersetzung von Ordnung und Identität (vgl. Culina & Fedders 2016: 79ff.; Grigat 2017: 19; Salzborn 2017: 87ff.; Weiss 2017: 221ff.).[2]
Schuldabwehr, Schuldanerkennung und der deutsche Stolz
Der Dreischritt von muslim_innenfeindlicher Projektion der deutschen Vergangenheit, entlasteter und unerkannter Anknüpfung an diese und Sympathieentwicklung für Islamist_innen ist keine Erfindung der extremen Rechten, sondern eine Variante dessen, was Ilka Quindeau als aktuell weit verbreiteten ‚Schuldanerkennungsantisemitismus‘ beschreibt (Quindeau 1997: 163): Jahrzehntelang hatte demnach zunächst ein mehr oder weniger unterschwelliger ‚Schuldabwehrantisemitismus‘ die hegemoniale Mentalität in der Bundesrepublik geprägt, der – häufig mittels Täter-Opfer-Umkehrungen und der Projektion der eigenen Vergangenheit auf Jüdinnen_Juden bzw. Israel – den nationalsozialistischen Verbrechen zu entkommen und zugleich (unerkannt) am Antisemitismus festzuhalten versuchte. Jüdinnen_Juden erschienen dann als die neuen Nazis (vgl. Salzborn 2014: 123ff.): Das ließ sich links und rechts, positiv und negativ wertend bewerkstelligen: Ende der 1960er Jahre schwärmte die Springer-Presse vom ‚Wüstenfuchs...‘, nicht Rommel, sondern ‚...Dajan‘, dem israelischen General. Und in den Neuen Sozialen Bewegungen wurde sich gleichzeitig über die angeblichen ‚Nazimethoden‘ des israelischen Militärs empört.
Aus den Ausläufern des letzteren Milieus in Kirchen, Gewerkschaften und im Umfeld der jungen Grünen bildeten sich in den 1980ern die Geschichtswerkstätten, die als Graswurzelbewegung vor Ort die „vergessenen Konzentrationslager“ (Garbe 1983) aufspürten, die Nazivergangenheit von lokalen Honoratioren recherchierten und mit dem Finger auf untergründige Kontinuitäten wiesen (vgl. Schwarzer 2015). Allmählich, überraschend und oft stockend wurden Elemente dieser Haltung vom Störfaktor nationaler Identität zu einem Teil dieser und der Schuldabwehrantisemitimus entwickelte sich weiter zum Schuldanerkennungsantisemitismus. Richtungweisend hierfür war die viel gerühmte Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985, in welcher er den Untergang des Nationalsozialismus als „Befreiung“ fasst und sich zu der „schweren Erbschaft“ auf den Schultern der Deutschen bekennt. In dieser Rede gab der ehemalige Hauptmann der Wehrmacht die Losung aus: „Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“. Er münzte die chassidische Lehre auf das deutsche Volk, dessen 40-jährigen Leidensweg nach 1945 er mit den Entbehrungen der Jüdinnen und Juden nach ihrem Auszug aus Ägypten und auf der Wanderung durch die Wüste verglich. Neben dieser neuen Variante der Täter-Opferumkehr bleibt die demonstrierte Schuldanerkennung oberflächlich: Schuld an den Verbrechen und vor allem an der daraus folgenden Last auf deutschen Schultern habe eigentlich jemand anderes – Kernstück von Weizsäckers Rede ist die Beschreibung, wie Hitler Deutschland geschändet habe:
„Während dieses Krieges hat das nationalsozialistische Regime viele Völker gequält und geschändet. Am Ende blieb nur noch ein Volk übrig, um gequält, geknechtet und geschändet zu werden: das eigene, das deutsche Volk. Immer wieder hat Hitler ausgesprochen: wenn das deutsche Volk schon nicht fähig sei, in diesem Krieg zu siegen, dann möge es eben untergehen.“ (Weizsäcker 1985)
Im Zentrum von Weizsäckers Rede steht letztlich nicht die Schuld, die nur eine individuelle sein kann, sondern die nationale Schande, die durch das Bekenntnis zu ihr überwunden werden soll. Dieser Weg war erfolgreich. Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich ein Foto seines Vaters in Wehrmachtsuniform mit Hakenkreuz am Stahlhelm auf den Schreibtisch im Kanzleramt stellte, führte in seiner Regierungserklärung 13 Jahre nach Weizsäckers Rede aus:
„Was ich hier formuliere, ist das Selbstbewußtsein einer erwachsenen Nation, die sich niemandem über-, aber auch niemandem unterlegen fühlen muß, die sich der Geschichte und ihrer Verantwortung stellt, aber bei aller Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen, doch nach vorne blickt. […] Kein anderes Datum symbolisiert Stolz und Schmerz, Freude und Schande in der Geschichte unserer Nation so sehr wie dieser 9. November.“ (zit. nach Bundestag 1998: 17)
Aus der nationalen Schande sei also gelernt worden, nun besonders ehrenwert zu sein: erwachsen, selbstbewusst, friedliebend und ausgeglichen. Cornelia Siebeck erkennt in der Tendenz seit der Weizsäcker-Rede ein „postnationalsozialistisches Erlösungsversprechen“: Zwar wird sich erinnert, der dadurch erzeugte Bruch in der deutschen Identität aber sogleich wieder geschlossen (Siebeck 2015a: 34).
Hin und wieder noch nervten ‚Moralapostel‘ mit ihrer „Moralkeule Auschwitz“ (Martin Walser) – doch dem neuen deutschen Selbstbewusstsein konnte dies nicht mehr viel anhaben: ‚Es muss doch mal gut sein, wir haben alles aufgearbeitet und jetzt ist Zeit für was Neues‘. Vorschnelle Vorstöße auch antisemitische Ressentiments wieder offen im politischen Raum zu äußern, wie es bspw. der frühere CDU- und jetzige AfD-Abgeordnete Martin Hohmann 2003 mit seiner Rede zum Tag der deutschen Einheit über das jüdische ‚Tätervolk‘ versuchte, wurden freilich noch abgewehrt (vgl. Hohmann 2003). Die gesundete deutsche Identität zeichnete sich – vordergründig –durch eine neue Unbedarftheit aus. Schamlos konnten 2006 zur Fußball-WM der Männer wieder Deutschlandfahnen geschwungen werden – ein ‚fröhlicher Party-Patriotismus‘. Doch schon damals stellte eine Forschungsgruppe der Universität Bielefeld fest, dass die Verbreitung rassistischer Einstellungen während des ‚Sommermärchens‘ zugenommen habe (Becker et al. 2007), und Dagmar Schediwy untersuchte das neue nationale Wir-Gefühl – „Vorbei sind die Zeiten der Selbst-Zerknirschung, ab sofort ist nationales Selbstbewusstsein angesagt.“ – hinsichtlich der mit ihm einhergehenden konservativen Geschlechterstereotype und den Exklusionen aus der Nation (Schediwy 2008: 79, 94ff.). Viel Aufmerksamkeit fanden diese Studien nicht.
2015 wurde wieder Schwarz-Rot-Gold geschwenkt – diesmal bei den Aufmärschen von Rechtspopulist_innen. Die AfD wehrt, anders als noch die neo-nazistische NPD, die staatstragende ‚Erinnerung ist Erlösung‘-Entwicklung nicht einfach reaktionär ab, sondern dreht sie noch eine Windung weiter: Die gelungene ‚Aufarbeitung‘ erlaube endlich wirklich einen Schlussstrich zu ziehen, sich dann auch wieder dem Rest der deutschen Geschichte zu widmen und die geschändete Identität endgültig zu heilen. Björn Höcke schmäht die Weizsäcker-Rede, die ihren Dienst getan hat, als „Rede gegen das eigene Volk“, aus der AfD nehmen die Stimmen zu, die sich für ein Zurückfahren der Erinnerungspolitik und der Gedenkstättenarbeit aussprechen, und die aus dem Schuldabwehrantisemitimus bekannte, nie verschwundene (‚linke‘) Verteufelung Israels gewinnt in diesem Kontext ebenso neue Kraft wie antisemitische, größenwahnsinnige Verschwörungstheorien: Letztlich seien die nach Europa migrierenden ‚Muslime‘ auch nur Opfer eines sinisteren (jüdischen) Plans, die Nationalstaaten zu destabilisieren und eine ‚Neue Weltordnung‘ zu errichten (vgl. Culina & Fedders 2016: 56ff., 77ff.):
„Ich will keine Verschwörungstheorien nähren, aber an mancher Verschwörungstheorie ist doch ein Kern an Wahrheit zu finden. Und ich habe so die dunkle Vermutung, dass die Flüchtlingsströme, die jetzt in unser Land und nach Europa geleitet werden, dass diese Flüchtlingsströme vielleicht doch als Migrationswaffe eingesetzt werden, um etwas zu erreichen, was die Destabilisierung Europas genannt werden kann, liebe Freunde. Und welche Rolle Frau Merkel dabei spielt, […] das kann nur vermutet werden. Es gibt aber in meinen Augen eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist: Frau Merkel hat ihren Verstand verloren. Und die zweite Möglichkeit ist, das ist so unglaublich wenn es so wäre, aber es ist tatsächlich eine realistische Möglichkeit in meinen Augen: Die zweite Möglichkeit ist, dass sie in einen großen, großen geopolitischen Plan eingeweiht ist und diesen Plan willentlich durchführt.“ (Höcke 2015b)
Mahnmal der Schande
Die erinnerungskulturelle nationale Erlösung und Normalisierung schien Anfang des 21. Jahrhunderts aufgegangen zu sein. KZ-Gedenkstätten sind zu etwas geworden, das nicht mehr peinlich berührt, sondern das im Gegenteil zufrieden und stolz auf das Geleistete vorgezeigt wird. Aus dem peinlichen Schmutzfleck der ‚dunklen Zeit‘ ist eine moralisch besonders strahlende Stelle geworden. Aus Mahnsteinen wurden Schlusssteine eines scheinbar stabilen und vorbildlich gelungenen Gedenkkulturgebäudes und das Unheimliche wurde zur, heutigen Mediennutzungsgewohnheiten angepassten, aufbereiteten Geschichte: „Das Grauen erscheint als konsumierbarer Ausstellungsinhalt“ (Garbe 2015: 484), während die Gedenkstätten dabei zugleich und unvermeidlich ihren „gegenwartskritischen und widerspenstigen Charakter“ verloren und von einer bürgerschaftlich-politischen Intervention zu einer Angelegenheit von Expert_innen und Orten nationaler Selbstvergewisserung wurden (Siebeck 2015b). Den Höhepunkt dieser Entwicklung, das Stelenfeld in Berlin, nannte Schröder einen „Ort, wo man gerne hingeht“. Und der in der Gedenkstättenarbeit engagierte Historiker Eberhard Jäckel ließ sich dazu hinreißen, seiner Begeisterung mit den Worten Ausdruck zu verleihen: „In anderen Ländern beneiden manche die Deutschen um dieses Denkmal. Wir können wieder aufrecht gehen, weil wir aufrichtig waren. Das ist der Sinn des Denkmals und das feiern wir“ (zit. nach Breuer 2015: 46).
Als Höcke das Berliner Stelenfeld 12 Jahre nach seiner Einweihung ein „Mahnmal der Schande“ nannte, schlug ihm in der demokratischen Öffentlichkeit eine erregte parteiübergreifende Empörung entgegen. Die Demonstration der gelungenen ‚Aufarbeitung‘ sei alles andere als eine nationale Schande, im Gegenteil:
„Das Holocaust-Mahnmal ist eine Ehre für Deutschland, weil hier allen Leugnern des Holocaust die Wucht der historischen Fakten entgegengehalten wird - eine Voraussetzung dafür, dass auch die guten Seiten der deutschen Geschichte zu ihrem Recht kommen können. Nein, das Holocaust-Mahnmal ist keine Schande für Deutschland, wohl aber ist Björn Höcke eine Schande für dieses Land, für die deutsche Politik und für die AfD.“ (Passauer Neue Presse, 19.01.2017, zit. nach Focus Online 2017)
Sowohl die Rede Höckes als auch diese Erwiderungen drehten sich um die Schande Deutschlands. Dessen Ehre zu bewahren oder wiederherzustellen, um auch die ‚guten Seiten‘ zu ihrem Recht kommen lassen zu können, ist über die Parteigrenzen hinweg Konsens. Sind aber die Gedenkstätten eine Schande oder eine Ehre für Deutschland? Der Nationalsozialismus habe Schande über Deutschland gebracht, diese Schande offenzulegen, zu sühnen und anzuerkennen gereiche Deutschland aber wieder zur Ehre, so dass man dann auch wieder an seine ‚guten Seiten‘ erinnern könne: Die Differenz zwischen den AfD-Äußerungen und denen in der demokratischen Öffentlichkeit liegt lediglich darin, ob die AfD mit dem schändlichen Nationalsozialismus assoziiert wird oder nicht.
Völkisches Gemüt
Im Nationalsozialismus hatte die völkische Stimmung ihren euphorischen Höhepunkt gefunden und war gesellschaftlich normal und selbstverständlich gewesen: Eherne identitätsstiftende Ordnungen, in denen jede_r seinen_ihren Platz als Teil des großen Ganzen fand, kitschige Idyllen und vorwärtsstürmende, kämpfende Bewegung, pathetisch zelebriertes Heil und die große mörderische Reinigung von allem Bösen und Zersetzenden – „kollektiven Narzißmus“ hat Theodor W. Adorno diese Atmosphäre der unterwürfigen Auflösung der Einzelnen im Volk, was als heroische Selbstwerdung und authentisches Leben erlebt wird, genannt (Adorno 1959: 563). Die Ehre der Volksgemeinschaft stand weit über der Bedeutung ihrer einzelnen Zellen, die ihm bloß keine Schande machen durften: ‚Meine Ehre heißt Treue‘. Nach der vernichtenden Niederlage der Wehrmacht hätte diese Haltung als imaginäre erkannt, zusammenbrechen und Zerknirschtheit, Schuldgefühlen und Depressionen Platz machen müssen. Dies geschah nicht. Stattdessen verbreitete sich nach einer kurzen Phase der akuten Vergeltungsangst (‚Die werden uns antun, was wir ihnen angetan haben‘) und einer Suizid- und Kindermordwelle (‚Wenn wir den Endkampf verlieren, ist die Welt nicht mehr lebenswert‘) eine Atmosphäre der Entwirklichung des Vergangenen: Niemand war dabei gewesen, manisch wurde der Wiederaufbau betrieben (vgl. Mitscherlich & Mitscherlich, 1967). Adorno hat dies genau beobachtet, und über den Mangel an Selbstzweifeln und Reue geschrieben, dies lasse
„nur eine Folgerung offen: daß insgeheim, unbewußt schwelend und darum besonders mächtig, jene Identifikationen und der kollektive Narzißmus gar nicht zerstört wurden, sondern fortbestehen. Die Niederlage hat man innerlich so wenig ganz ratifiziert wie nach 1918. […] Sozialpsychologisch wäre daran die Erwartung anzuschließen, daß der beschädigte kollektive Narzißmus darauf lauert, repariert zu werden“ (Adorno 1959: 564)
Der im Nationalsozialismus erlebte kollektive Narzissmus, dessen vollständige Desavouierung nie ganz anerkannt wurde, lebt in den deutschen Mentalitäten versteckt weiter und harrt seiner Wiederkunft. Er wurde, wie Markus Brunner schreibt, „kryptisiert“ (Brunner 2011), also innerpsychisch abgespalten und so bewahrt: Der ‚innere Reichsparteitag‘. Die Bewusstwerdung der kollektiven Kränkung wurde abgewehrt: Nicht gegen die alliierten Armeen hatte man trotz aller Anstrengung schmählich versagt, sondern Hitler hat Deutschland verraten und geschändet und niemand war begeistert dabei gewesen – das Volk als ein von ihm besudeltes Opfer. Während die kollektiv narzisstische Gestimmtheit so unterschwellig und gedämpft aufrechterhalten werden konnte, demokratisierten sich die öffentlichen Institutionen und Diskurse teilweise und beruhten dabei immer auf dem Tabu, das Kryptisierte zu berühren oder gar auszusprechen.
Jan Lohl hat detailliert beschrieben, wie es unbenannt als „Phantom“ an die Nachkommen weitergegeben wurde und wird – unklare, unheimliche, verbotene Lücken in der Familiengeschichte, die dunkle Ahnung, dass da etwas war und ist, das nicht angerührt werden darf. Ein „narzisstisches Berührungstabu“ umgibt diese „Gefühlserbschaft“ – ein Faszinosum von Schrecken, Scham und grenzenüberschreitender Verheißung (Lohl 2010: 150ff., 193ff.).
Kinder, Enkel_innen und Urenkel_innen haben in den folgenden Jahrzehnten immer wieder versucht, die Phantome zu übersetzen und etwas Eigenes daraus zu machen. Und nicht nur die leiblichen Nachkommen von Nazis: Jede_r in der heutigen Migrationsgesellschaft ist dazu gezwungen, die_der sich deutsch fühlen und dazu gehören will. Die Krypta ist in die Symbole der Nation eingegangen. Vor wenigen Jahren schienen die dunklen Ecken mit den Leichen im Keller dann allerdings endlich ausgeleuchtet, die Nazi-Phantome ausgetrieben und die Besudelung abgewaschen – ‚Erlösung durch Erinnerung‘. Das Tabuisierte jedoch fand neue, überraschende Wege: Das demonstrative Selbstbekenntnis, verbunden mit dem Bild der moralisch geläuterten Nation, trug bei zur „Restitution des beschädigten kollektiven Narzissmus. Schuldbekenntnis und Erlösungserwartung gehen Hand in Hand.“ (Stender 2015: 8)
Die Hoffnung, einen gezähmten, „inklusiven Patriotismus“, der nicht mehr völkisch, sondern republikanisch und multiethnisch orientiert wäre, gegen den „Nationalismus der Rechten“ mobilisieren zu können (Mounk 2018), ist trügerisch: In Deutschland hat eben dieser ‚weltoffene Patriotismus‘ als erster Anlauf die kryptisierte Erinnerung an das Völkische geweckt und wird nun die Geister, die er rief, nicht wieder los. Das Erinnern an die Exzesse des völkischen Nationalgefühls hat dessen Erneuerung erlaubt. Die „Gelassenheit im Umgang mit der NS-Geschichte“, wie sie Mitte der 1980er Jahre Rechtskonservative noch vergeblich gegen Weizsäckers Vorstoß gefordert hatten (vgl. Perels 1995), greift nun wirklich Raum und der hemmende ‚Schuldkult‘ wird für beendet erklärt.
Quellen
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Gedeon, Wolfgang (2017): Wird die AfD eine zionistische Partei? http://www.wolfgang-gedeon.de/2017/01/afd-eine-zionistische-partei/ (16.03.2018).
Focus Online (2017): So kommentiert Deutschland: Höcke-Rede. „Björn Höcke ist eine Schande für dieses Land, die deutsche Politik und die AfD“. https://www.focus.de/politik/deutschland/so-kommentiert-deutschland-hoecke-rede-bjoern-hoecke-ist-eine-schande-fuer-dieses-land-die-deutsche-politik-und-die-afd_id_6516637.html (17.03.2018).
Höcke, Björn (2015a): Lektüreempfehlung: „Grundlagen einer neuen Politik – Über Nationalismus, Geopolitik, Identität und die Gefahr einer Notstandsdiktatur“ von Dr. Wolfgang Gedeon. https://web.facebook.com/Bjoern.Hoecke.AfD/photos/a.1424703574437591.1073741828.1424631334444815/1639745522933394/?_rdc=1&_rdr (16.03.2018).
Höcke, Björn (2015b): Rede in Gera am 30.10.2015. https://www.youtube.com/watch?v=HjWo8Bmy2_k (19.03.2018).
Höcke, Björn (2016): Rede in Gera am 18.10.2016. https://www.youtube.com/watch?v=jkn3Ugy8D_k (16.03.2018).
Hohmann, Martin (2003). Der Wortlaut der Rede von MdB Martin Hohmann zum Nationalfeiertag. heise-online (31.10.2003). https://www.heise.de/tp/features/Der-Wortlaut-der-Rede-von-MdB-Martin-Hohmann-zum-Nationalfeiertag-3431873.html (22.5.2018)
Kositza, Ellen (2017): „Gleichheit ist langweilig“. Interview mit Ellen Kositza. Der Freitag, https://www.freitag.de/autoren/michael-angele/die-rechte-in-der-richte (16.03.2018).
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Literatur:
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Siebeck, Cornelia (2015a). „... und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“. Postnationalsozialistische Identitäts- und Gedenkstättendiskurse in der Bundesrepublik vor und nach 1990. Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland, 16, 29–41.
Siebeck, Cornelia (2015b). „Unterwegs verloren?“ Gedenkstättenrundbrief, 177 (3/2015), 5–10, http://www.gedenkstaettenforum.de/nc/gedenkstaetten-rundbrief/rundbrief/news/unterwegs_verloren/ (19.10.2015).
Stender, Wolfram (2015). Der Pegida-Antisemitismus. IDA NRW. Zeitschrift des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen, 21(2), 5-9
Soldt, Rüdiger (2018). AfD-Politiker Gedeon darf in der Partei bleiben. FAZ Online (10.1.2018). http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-duldet-antisemitischen-abgeordneten-wolfgang-gedeon-15384866.html (22.5.2018).
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Winter, Sebastian (2017): Ehre und Schande Deutschlands. Zum Umgang der AfD mit der nationalsozialistischen Vergangenheit. Psychologie und Gesellschaftskritik, 2017(3/4).
Winter, Sebastian (2018): „Ich kann mich sehr gut erinnern, es ist schrecklich!“ Das KZ Hannover-Limmer der Continental AG in den Berichten ehemaliger Häftlinge (noch nicht erschienen).
[1]Dieser Text ist in Teilen eine umgearbeitete und aktualisierte Version des Aufsatzes „Ehre und Schande Deutschlands. Zum Umgang der AfD mit der nationalsozialistischen Vergangenheit“ (Winter 2017). Einige Formulierungen stammen auch aus dem demnächst erscheinenden Buch „‚Ich kann mich sehr gut erinnern, es ist schrecklich!‘Das KZ Hannover-Limmer der Continental AG in den Berichten ehemaliger Häftlinge“ (Winter 2018).
[2]Ein wegen der Vorbereitung eines Anschlags im Februar 2017 festgenommener Islamist in Northeim bei Göttingen war wenige Jahre zuvor noch ein explizit muslim_innenfeindlicher Rechtsextremist (Diehl 2017).
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- 23 Mai 2018 - 09:38