Magazin vom 19. März 2014 (03/14)

Schwule und Lesben in der DDR

Liebe Leserinnen und Leser, 

wir begrüßen Sie zu einer neuen Ausgabe des LaG-Magazins. Sie greift die Geschichte von Schwulen und Lesben, aber auch von transgender Personen in der DDR auf. Das Thema verwiest auf eine Lücke: Unterrichtsentwürfe und didaktische Materialien sind für das Geschichtslernen und die außerschulische Bildungsarbeit rar, bzw. kaum vorhanden. Eine Unterrichtseinheit findet sich auf dem Portal queer history, das in einer Zusammenarbeit unseres Vereins Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien mit der Freien Universität Berlin und der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft entstanden ist. 

Wir möchten mit der Ausgabe für die spezifische Geschichte von Lesben, Schwulen und Transgender in der DDR sensibilisieren und dazu ermutigen, das Thema selbst im Unterricht oder in der (historisch-)politischen Bildung aufzugreifen. 

Der Geschichte von Lesben in der DDR geht Irene Beyer in ihrem Beitrag nach. Dabei zeichnet sie ein Bild, das geprägt ist von Isolation der Frauen bis in die 1970er Jahr hinein und einer zunehmenden Organisierung unter dem Dach der Kirche in den 80ern. 

Teresa Tammer gibt einen informativen Überblick zur Schwulenbewegung in Ost-Berlin, die sich in vielen Aspekten an der Bewegung im Westen orientierte, darüber aber auch eigenständige Vorstellungen von homosexueller Selbstorganisation entwickelte. 

Der Sonntags-Club war Ort für Lesben und Schwule in der DDR sich, jenseits der Kirche, zu treffen, aber auch für Beratungen und für kulturelle Angebote. Der Beitrag von Jens Dobler, Kristine Schmidt und Kay Nellißen zeichnet die schwierige Geschichte dieser Institution nach. 

Der Umgang mit transsexuellen Personen in der DDR ist ein weitgehend unbeachtetes Kapitel der Geschichte der Sexualpolitik im zweiten deutschen Staat. Wie Ulrike Klöppel aufzeigt, hatte die "Verfügung zur Geschlechtsumwandlung von Transexualisten" darin eine wichtige Funktion und zeigt die ambivalente Haltung des Staates gegenüber Menschen, die ihr Geschlecht ändern wollten. 

Wir danken allen externen Autor/innen herzlich für Ihre Mitarbeit.

In eigener Sache 

Wir möchten Sie schon jetzt auf unser Webinar mit dem Geschichtsdidaktiker Michele Barricelli aufmerksam machen. Es findet am 28. April um 17.00 Uhr statt. Das Thema lautet „Interkulturelles Lernen zum Nationalsozialismus, die veränderte Rolle von Zeitzeugen und die Migrationsgesellschaft – neue Herausforderungen?“ Anmeldungen bitte wie immer an webinar [at] agentur-bildung [dot] de 

Die nächste Ausgabe des LaG-Magazins  erscheint am 16. April und befasst sich mit „100 Jahre Erster Weltkrieg“. 

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. 

Ihre LaG-Redaktion

Beiträge

Zur Diskussion

Der Geschichte von Lesben in der DDR geht Irene Beyer in ihrem Beitrag nach. Dabei zeichnet sie ein Bild, das geprägt ist von Isolation der Frauen bis in die 1970er Jahr hinein und einer zunehmenden Organisierung unter dem Dach der Kirche in den 80ern.

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Zur Diskussion

Teresa Tammer gibt einen informativen Überblick zur Schwulenbewegung in Ost-Berlin und ihren Orientierungen in Richtung Westen

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Zur Diskussion

Der Sonntags-Club war Ort für Lesben und Schwule in der DDR sich, jenseits der Kirche, zu treffen, aber auch für Beratungen und für kulturelle Angebote. Der Beitrag zeichnet die schwierige Geschichte dieser Institution nach.

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Zur Vertiefung

Der Umgang mit transsexuallen Personen in der DDR ist ein weitgehend unbeachtetes Kapitel der Geschichte der Sexualpolitik im zweiten deutschen Staat. Die "Verfügung zur Geschlechtsumwandlung von Transexualisten" hattei eine wichtige Funktion und zeigt die ambivalente Haltung des Staates gegenüber Menschen, die ihr Geschlecht ändern wollten.

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Empfehlung Unterrichtsmaterial

Das Unterrichtsmaterial bietet einen multiperspektivischen und ausführlichen Zugang zu dem Thema Homosexualität in der DDR und schafft durch inhaltliche Verknüpfungen Zugänge, um aktuelle Auseinandersetzungen und Debatten aufzugreifen und zu diskutieren.

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Empfehlung Film

 Der Film „Coming Out“ von Heiner Carow aus dem Jahr 1989 bietet sich für den Unterricht an, um Homosexualität in der DDR zu thematisieren und eine Auseinandersetzung mit Homosexuellenfeindlichkeit und Coming Out anzuregen.

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Lernort

Bibliothek und Archiv im Schwulen Museum* in Berlin bieten eine große Bandbreite an Möglichkeiten zum forschenden Lernen für Schüler/innen, unter anderem zu Schwulen und Lesben in der DDR.

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Empfehlung Fachdidaktik

Ursula Sillge gibt 1991 in ihrem Buch „Un-Sichtbare“ Frauen einen interessanten und für Schüler/innen ab Sekundarstufe II geeigneten Einblick in lesbische Lebenswelten in der DDR.

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Empfehlung Fachdidaktik

Die Tagungsdokumentation „Schwule und Lesben in der DDR“ bietet sich für die thematische Einarbeitung von Lehrer/innen an und beleuchtet differenziert das Verhältnis lesbischer und schwuler Bewegungen mit dem realsozialistischen Staat.

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Empfehlung Fachbuch

Die Publikation dokumentiert eine Tagung, die unter den Eindrücken des Mauerfalls im November 1989 in der Akademie Waldschlösschen unter der Teilnahme von Schwulen aus Ost- und Westdeutschland stattfand, und bei der die Beteiligten neben einer Bestandsaufnahme auch erste Perspektiven für die gemeinsame Zukunft entwickelten.

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