Stefanie Plappert, Theater-, Film- und Medienwissenschaftlerin, arbeitete bei der Konzeption, Durchführung und Erstellung des Wollheim Memorials in Frankfurt am Main mit.
Der Podcast ist im Rahmen einer Sonderausgabe unseres LaG-Magazins entstanden, das die Tagung "Erfahrungen - Konzepte - Perspektiven. Zeitzeugenberichte in der Bildungsarbeit zur NS- und DDR-Geschichte" dokumentiert. Die Tagung wurde am 15. und 16. November 2012 von PRORA-ZENTRUM in Prora auf der Insel Rügen ausgerichtet.
Von Birgit Marzinka
Vorstellung des Wollheim Memorials und des Bildmaterials
Ein Teil des heutigen Universitätsgeländes der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt ist das ehemalige Hauptgebäude der IG-Farben. Als die geisteswissenschaftlichen Institute der Universität im Jahr 2001 in das I.G. Farben-Gebäude zogen, brachten Studierende die Diskussion auf, wie an ehemalige Zwangsarbeiter der I.G. Farben in deren eigenem Konzentrationslager erinnert werden könne. Es entstand das Wollheim Memorial vor Ort und eine ergänzende Webseite. Das Wollheim Memorial wurde mit Bildmaterial angereichert.
Auswahl Zeitzeugenberichte
Neben den Bildern gibt es eine Reihe von Interviews mit Überlebenden, die im Konzentrationslager Buna/Monowitz inhaftiert waren und für die I.G. Farben unter schwersten Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten. Die Auswahl der Interviews soll einen Querschnitt von Häftlingsschicksalen und jüdischem Leben vor und nach dem 2. Weltkrieg vorstellen.
Vorstellung Interviews
Es sind geschnittene Interviews mit 24 Zeitzeugen auf der Webseite des Wollheim Memorials verfügbar. Die Interviewpartner wurden gezielt ausgewählt und per Video interviewt.
Bildungsarbeit mit dem Interviewmaterial
Bei der Arbeit mit Gruppen ist es wichtig, dass mehrere Stimmen zu Wort kommen, und dadurch verschiedene Perspektiven aufgezeigt werden. Texte und Interviewmaterial verbinden auch in den Workshops zwei Ebenen miteinander: historische Darstellungen bzw. wissenschaftliche Arbeitung von Geschichte werden so in Beziehungen gesetzt zu den Auswirkungen des Geschehenen auf einzelne Menschen.
Zielgruppen des Wollheim Memorials
Das Wollheim Memorial in Frankfurt ist für alle offen, die sich für das Thema interessieren. Die vor Ort und über die Webseite sind die Zeitzeugeninterviews zugänglich. Sie bieten die Möglichkeit, die in kurzen Texten geschilderten historischen Ereignisse zu vertiefen und eignen sich gut für die Bildungsarbeit. Für spezieller Interessierte und Wissenschaftler/innen stehen vertiefende Aufsätze zu einzelnen Themen zum Download bereit.