Vergessene Kriegsverbrechen von Wehrmacht und SS in Griechenland. Späte Aufklärung über die Massaker an der Zivilbevölkerung und aktuelle Unterstützung zerstörter Dörfer.
23. April, um 19 Uhr
Vorträge und Podiumsgespräch mit:
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PD Dr. Iason Chandrinos (Berlin), Dr. Hilde Schramm (Berlin) und Amar Bašić (München / Athen)
Moderation:
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Dr. Andrea Riedle, Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
Am 6. April 1941 begann der deutsche Überfall auf Griechenland. Die Besatzung dauerte bis Oktober 1944 (einige Landesteile blieben bis Mai 1945 unter deutscher Kontrolle) und zeichnete sich durch besondere Brutalität aus.
In seinem Vortrag gibt Iason Chandrinos einen Überblick über die während des Zweiten Weltkriegs von Wehrmacht und SS verübten Verbrechen in Griechenland, lenkt den Blick auf die Massaker an der Zivilbevölkerung und beleuchte die Erinnerungspolitik in Griechenland und Deutschland nach 1945. Hilde Schramm führt in die verschiedenen Tätigkeitsfelder des Vereins Respekt für Griechenland ein und berichtet über dessen Bildungsarbeit mit dem Film DER BALKON an Schulen, in der Jugendarbeit und der Erwachsenenbildung. Amar Bašić stellt Projekte des Gedenken sowie zur Dorfentwicklung in Griechenland am Beispiel der Opfergemeinde Kommeno vor.
Iason Chandrinos ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit im Ausstellungsprojekt „Karya 1943“ über jüdische Zwangsarbeit im besetzten Griechenland. Der Historiker wurde an der Universität Athen promoviert und habilitierte sich an der Universität Regensburg.
Hilde Schramm ist Vorstandsmitglied des Vereins Respekt für Griechenland. Die habilitierte Erziehungswissenschaftlerin und ehemalige Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses engagiert sich seit langem für vergessene NS-Opfer.
Amar Bašić ist für die Projekte des Vereins Respekt für Griechenland in Kommeno verantwortlich, Während des jugoslawischen Bürgerkriegs 1992 verließ seine Familie Bosnien und flüchtete nach Deutschland. Er absolvierte ein Masterstudium in Architektur und Urbanistik an der Bauhaus-Universität in Weimar.
Vor den Vorträgen und der Diskussion findet um 17:30 die Vorführung des Films "Der Balkon - Wehrmachtsverbrechen in Greichenland" statt. Wer keine Zeit hat, den Film so früh zu sehen, kann ihn sich auch schon vorher auf der Seite der Mediathek der Bundeszentrale für Poltische Bildung anschauen.
Wo?
Topographie des Terrors, Auditorium
Niederkirchnerstr. 8
Berlin Kreuzberg
Wann?
Dienstag, 23. April 2024
17.30 Uhr Filmvorführung
19:00 Uhr Vorträge und Diskussion