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Bildungsarbeit mit Texten aus den Ghettos Wilnius und Litzmannstadt

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Beitrags-Autor: Ingolf Seidel

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Interview mit Dr. Gudrun Schroeter und Dr. Andrea Löw - Mitarbeiterinnen am Editionsprojekt "Judenverfolgung 1933 - 1945" des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin

Das Interview wurde im Rahmen des Seminars "Autobiographische Zeugnisliteratur 1940 - 1969" der Seminarreihe Bildungsarbeit mit Zeugnissen der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" im April 2010 in Berlin geführt. Das Seminar hat einen geschichtlichen Blick auf die Entstehungsbedingung autobiografischer Zeugnisliteratur von Überlebenden des Nationalsozialismus geworfen.

Von Markus Nesselrodt und Ingolf Seidel

1. Adressaten der Texte (Länge 2:19)

Die Texte aus den Ghettos, so die Wissenschaftlerinnen, wurden erklärtermaßen als Dokumentation für spätere Generationen verfasst.

2. Aktualität der Texte (Länge 3:05)

Löw erklärt, dass die Aufzeichnungen aus den Ghettos eine wichtige Quelle für Historiker sind, um in aktuellen Gerichtsverfahren zur Einforderung von Rentenansprüchen für die geleistete Zwangsarbeit, Gutachten zu erstellen.

3. Litzmannstadt und Wilnius (Länge 2:54)

Schroeter und Loew erkannten bei der Vorbereitung des Seminars, dass trotz der unterschiedlichen historischen Bedingungen in den Ghettos Wilnius und Litzmannstadt, die Texte erstaunliche Parallelen in Form und Inhalt aufweisen.

4. Schreiben (Länge 1:21)

Die katastrophalen Bedingungen des Schreibens, der Wille der Autoren zur Dokumentation und die dramatischen Überlieferungsgeschichten der Texte zeigen, so Löw und Schroeter, dass Schreiben ein Akt des Widerstands war.

5. Spezifische Entstehungsbedingungen (Länge 1:04)

In beiden Ghettos, konstatieren die Wissenschaftlerinnen, wurden die Texte im Bewusstein um die Vernichtung geschrieben, ohne das wahre Ausmaß des Massenmords zu ahnen.

6. Subjektive Erfahrung und historischer Kontext (Länge 2:54)

Schroeter fordert, dass jeder Text als Ausdruck einer singulären Erfahrung, eines Tages, eines Moments wahrgenommen werden muss. Unerlässlich ist, diese Fragmente des Ghettodaseins in den historischen Kontext zu stellen, der mittlerweile gut erforscht ist.

7. Texte in der Bildungsarbeit (Länge 2.16)

Jugendliche zeigen vor allem Interesse an dem immensen Willen zur Dokumentation der Gleichaltrigen in den Ghettos, ihrem Bildungswillen und an den Überlieferungsgeschichten der Quellen, so die Erfahrung von Löw. Ein Ergebnis des Seminars war, so Schroeter, dass es einer konkreten Geschichte bedarf, die zu der Quelle hinführt.

8. Textgattungen (Länge 1:03)

Löw und Schroeter stellen die umfangreiche Palette der Textgattungen vor, die in den Ghettos entstanden sind.

 

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