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Beitrags-Autor: Constanze

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Gerda TaroGerda Taro wurde 1910 als Gerta Pohorylle in Stuttgart geboren. Ihre Eltern stammten aus Ostgalizien, das damals zum Habsburger Reich zählte, und waren 1909 nach Deutschland ausgewandert. Ihr Vater, Heinrich Pohorylle, war selbstständiger Kaufmann im Eiergroßhandel. Anfangs pendelte die Mutter mit ihr und den kurze Zeit später geborenen beiden Brüdern zwischen dem schwäbischen Reutlingen und Ostgalizien. Die Familie zog zu Beginn des Ersten Weltkriegs nach Stuttgart, ihre wirtschaftlichen Verhältnisse waren bescheiden.

 

Gerda Taro 1937 in Guadalajara, Spanien, WikiCommons, gemeinfrei, International Center of Photography

Dank der wohlhabenden, kinderlos gebliebenen Tante, konnte sie ein Schweizer Pensionat besuchen, wo sie unter anderem Fremdsprachenkenntnisse erwarb.
1929 musste Gerda Pohorylle ihre Handelsschule abbrechen, da die Familie erneut umzog; diesmal nach Leipzig. Dort schloss sie sich sozialistischen Gruppen an und wurde politisch aktiv gegen die empor strebenden Nazis.
Im März 1933 verhaftete sie ein Rollkommando der SA. Nachdem sie aus der Schutzhaft im Leipziger Frauengefängnis frei gekommen war, floh sie, zusammen mit ihrer Freundin Ruth Cerf nach Paris. Dort lernte sie den ungarischen Fotografen Endre Friedmann kennen, der später unter dem Namen Robert Capa einer der bekanntesten Kriegsberichterstatter wurde. Sie selbst gab sich den Künstlernamen Gerda Taro.

Mit höchster Risikobereitschaft dokumentierte das Paar das Geschehen auf den Schlachtfeldern und unmittelbar hinter der Front. Nicht Leichtsinn trieb sie dazu, sondern ein existenzielles Anliegen: der Kampf gegen den Faschismus, deren lebensbedrohliche Ideologie sie bereits am eigenen Leib erfahren hatten.

Gerda Taro wurde am 25. Juli 1937 in Escorial während eines Angriffs der deutschen „Legion Condor“ versehentlich von einem ins Schleudern geratenen republikanischen Panzer schwer verletzt und starb kurz darauf. Ihr Geliebter Robert Capa widmete ihr sein erstes Buch, Death in the Making, das 1938 in New York erschien und Aufnahmen von Capa wie von Taro enthält.
Robert Capa war weiterhin als einer der berühmtesten Kriegsfotografen tätig. 1954 tötet ihn eine Mine in Indochina. Der gemeinsame Freund David Seymor wurde zwei Jahre später, während der Suez-Krise von einer verirrten Kugel tödlich getroffen. Während Capas Bilder untrennbar mit dem Spanischen Bürgerkrieg verbunden sind, war Gerda Taros fotografische Arbeit und sogar ihre Person lange Zeit in Vergessenheit geraten, bis man sie vor einigen Jahren wiederentdeckte.

Literatur

  • Irme Schaber, Gerda Taro. Fotoreporterin. Mit Robert Capa im Spanischen Bürgerkrieg. Die Biographie, Marburg 2013.

  • Irme Schaber, Hoffnung und Zeugenschaft, in: Exilforschung, Internationales Jahrbuch, Bd. 23, S. 208–221.

  • Joseph Steinbeiß, Die Kamera zieht in den Krieg. Das fotographische Werk von Robert Capa, Albert-Louis Deschamps und Kati Horna im spanischen Bürgerkrieg, online unter:  (25.04.2016).

  • Fotoreportage von Gerda Taro in der Photo Times, Tokyo, Japan, Oktober 1938.

 

 

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