Online-Modul: Spanischer Bürgerkrieg

5.14 Dolores Ibárruri („La Pasionaria“)

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Beitrags-Autor: Constanze

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Dolores IbarruriDolores Ibárruri Gómez, genannt La Pasionaria wurde am 9. Dezember 1895 als achtes von elf Kindern im baskischen Dorf Gallarta geboren. Ihre Familie arbeitete im Bergbau. Aufgrund der ärmlichen Verhältnisse, in denen sie aufwuchs, konnte sie keine höhere Schulbildung erwerben, sondern arbeitete als Näherin, später als Dienstmädchen.

Dolores Ibárruri, Aufnahme des russischen Journalisten Michail Kolzow vom 1. Januar 1936, Wiki Commons, public domain

Doch war sie lesefreudig und engagierte sich als junge Frau in der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE).
1915 heiratete Dolores Ibárruri einen Bergarbeiter und Kommunisten. Die Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter waren gefährlich, ihre Lebensbedingungen menschenunwürdig. Als ihr Mann 1917 an einem Generalstreik teilnahm, musste er anschließend eine Gefängnisstrafe verbüßen.
Dolores Ibárruri bildete sich autodidaktisch weiter und studierte die Schriften führender Kritiker marktwirtschaftlicher und ausbeuterischer Strukturen. Sie trat der Kommunistischen Partei bei und begann, unter dem Pseudonym La Pasionaria Artikel für das Bergarbeiterblatt El Minero Vizcaino zu schreiben.
Bis zur Trennung von ihrem Mann Anfang der 1930er Jahre wurde sie Mutter von sechs Kindern, von denen vier aufgrund der erbärmlichen Lebensverhältnisse starben. Aufgrund ihres Redetalentes, ihrer journalistischen Arbeit sowie ihres zunehmenden Engagements in der Arbeiterbewegung machte sie nach und nach Karriere sowohl als Redakteurin als auch als Politikerin. So war sie Mitbegründerin der kommunistischen Partei in Asturien und wurde 1930 in das Zentralkomitee der PCE gewählt. Nach ihrem Umzug nach Madrid erreichte sie als Redakteurin der Mundo Obrero (Die Arbeiter-Welt) zunehmende Bekanntheit. 1932 wurde Ibárruri in das Politbüro und zur Verantwortlichen der Frauenkommission der PCE gewählt. Kurz darauf begann sie sich als Abgeordnete der kommunistischen Partei Asturiens im spanischen Abgeordnetenhaus insbesondere für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen einzusetzen. Als Delegierte reiste sie noch vor Beginn des Bürgerkrieges nach Moskau und zum Weltfrauenkongress nach Paris.

Während des Spanischen Bürgerkrieges besuchte sie Truppen an der Front und hielt eindrückliche Reden im Radio, die eine große einigende Kraft besaßen. Ihr Ausspruch im Herbst 1936, zur Verteidigung von Madrid, ist bis heute unvergessen: „Es ist besser aufrecht zu sterben, als auf den Knien zu leben ­– ¡No pasarán!“ („Sie werden nicht durchkommen“).

Ihre tiefe Überzeugung für eine gerechte Sache zu kämpfen zeigte sich in vielen Aktivitäten, um die republikanischen Kräfte zu unterstützen. 1937 wurde Ibárruri Vizepräsidentin der Cortes, kurz darauf Präsidentin. Den einen galt sie als eindrucksvolle Politikerin und kraftvolle Symbolfigur gegen die Putschisten, den anderen als Stalinistin, die eisern an der Parteidoktrin festhielt.

Ende Oktober 1938 verabschiedete Dolores Ibárruri in Barcelona die Internationalen Brigaden, die die Republik im Kampf gegen das aufständische Militär unterstützt hatten. Drei Monate später ging sie mit zwei ihrer Kinder ins Exil nach Moskau. Sie vertrat die PCE im Exil als Generalsekretärin, später als deren Vorsitzende. In den 1960er Jahren nahm sie die sowjetische Staatsbürgerschaft an. Sie wurde vielfältig für ihre Arbeit ausgezeichnet, unter anderem mit der Ehrendoktorwürde der Lomonossow-Universität. Ihre Autobiographie erschien 1966 unter dem Titel „¡No Pasarán!“.
Zunehmend begann sie ihre politische Haltung zu überdenken und kritische Positionen gegenüber der kommunistischen Parteilinie einzunehmen zugunsten der nach wie vor vorhandenen Vision einer gerechten und demokratischen Gesellschaft.

Nach Francos Tod kehrte sie im hohen Alter zurück in ihre Heimat, wo sie erneut politisch aktiv war. Dolores Ibárruri starb am 12. November 1989 in Madrid.

Literatur

  • Dolores Ibárruri: Der einzige Weg, Berlin 1985.

 

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