Online-Modul: Spanischer Bürgerkrieg

6.2.2 Amnestiegesetz (1977)

Beitrags-Autor Profil / Kontakt

Beitrags-Autor: Constanze

Sie müssen angemeldet sein, um das Benutzerprofil zu sehen
und um den Autor kontaktieren zu können.

Hier können Sie sich registrieren.

Am 14. Oktober 1977 debattierte das erste seit 1936 frei gewählte spanische Parlament über ein Amnestiegesetz.

Marcelino Camacho, Abgeordneter des PCE:

„Wie könnten wir, die wir uns gegenseitig getötet haben, uns miteinander aussöhnen, wenn wir diese Ver­gangenheit nicht ein für allemal ausradierten? Für uns [...] ist die Amnestie eine nationale und demokratische Politik, die einzig konsequente, welche diese Vergangenheit der Bürgerkriege und Kreuzzüge beenden kann [...]. Wir Kommunisten [...], denen so viele Wunden beigebracht wurden, haben unsere Toten und unsere Wut begraben.“

„Wir fordern eine Amnestie für alle, unabhängig der Seite, auf der jemand gestanden hatte (Aguilar Fernández 2008: 301).”

Rafael Arias-Salgado, Abgeordneter der UCD:

Die Amnestie ist „eine ethisch-politische Voraussetzung der Demokratie […], welche mit Begeisterung die Spaltungen überwinden und verlassen möchte, die uns in der Vergangenheit trennten und zu Konfrontationen führten (Aguilar Fernández 2008: 297).“

José María Benegas, Abgeordneter des PSOE:

[D]ie allgemeine Amnestie ist unnötigerweise durch diejenigen verzögert worden, die sich geweigert haben zu verstehen, dass sie unvermeidbar ist, denn eine Demokratie lässt sich nicht schaffen, wenn es gleichzeitig [politische] Gefangene und Exilierte […] gibt, Ergebnis einer Diktatur, die wir doch überwinden wollen.

Ich möchte nicht an die Vielzahl an Demonstrationen, an die Gewalt und die Toten seit dem Tod Francos erinnern, die es benötigte, um die Amnestie zu erreichen […], bis wir […] zum heutigen Tag gekommen sind, an dem endlich der Bürgerkrieg, die Spaltung der Spanier und die Strafen beerdigt werden, Strafen, die denjenigen auferlegt wurden, die sich in Verteidigung der Freiheit jenen entgegenstellten, welche die Stimme der Vernunft mit der Kraft der Gewalt und der Ausübung autoritärer Macht zum Verstummen bringen wollten.“

Literatur:

    • Zitate nach Carme, Molinero, La política de reconciliación nacional. Su contenido durante el franquismo, su lectura en la Transición, in: Ayer 66/2 (2007), S. 47 f.

    • Marcelino Camacho zit. nach Paloma, Aguilar Fernández, Políticas de la memoria y memorias de la política. El caso español en perspectiva comparada. Madrid 2008, S. 295 f.

 

 

 

Kommentar hinzufügen

CAPTCHA
Diese Frage dient der Spam-Vermeidung.
Image CAPTCHA
Enter the characters shown in the image.