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Synagogen in Deutschland. Eine virtuelle Rekonstruktion

Die Webseite Synagogen in Deutschland – Eine Virtuelle Rekonstruktion präsentiert Informationstexte und am Computer erstellte Bilder von im Nationalsozialismus zerstörten jüdischen Gotteshäusern. Ziel der federführenden TU Darmstadt war es, mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien einen Beitrag zur Erinnerung an das jüdische Leben in Deutschland zu leisten. Seit 1995 rekonstruieren Studierende der Architektur unter der Leitung von Prof. Manfred Koob und Dipl. Ing. Marc Grellert am Computer Synagogen, die 1938 von den Nationalsozialisten zerstört wurden.

Diese virtuelle Rekonstruktion verfolgt zwei Ziele. So soll einerseits der kulturelle Verlust aufgezeigt werden und anderseits die bauhistorische Bedeutung der zerstörten Gebäude verdeutlicht werden. Beides gelingt recht eindrucksvoll. Zwar ist das Layout der Homepage etwas altmodisch, doch sind die virtuellen Rekonstruktionen sehr beeindruckend. Übersichtlich sortiert nach Städten können Nutzer/innen zunächst Wissenswertes zur Entstehung der einzelnen Gebäude erfahren bevor es weitergeht mit architektonischen Besonderheiten. Unter den Menüpunkten „Grundlagen“ und „Modellierung“ ermöglichen im Anschluss Baupläne und historische Fotografien, die Synagogen auch als Bauwerke zu verstehen. Das Herzstück der Webseite, die virtuellen Rekonstruktionen, zeigt beeindruckende Bilder der Synagogen aus der Innen- und Außenperspektive. Auf diese Weise wird ein guter Eindruck vermittelt, wie die Gebäude vor ihrer Zerstörung aussahen.

Die Webseite eignet sich vor allem für die Projektarbeit in der schulischen und außerschulischen historischen Bildungsarbeit. Die hier versammelten aufwendigen Rekonstruktionen geben einen Einblick in eine nicht mehr existente Topographie deutscher Großstädte, in der Synagogen vor der Zeit des Nationalsozialismus eine wesentliche Rolle gespielt haben. Die Webseite kann helfen, sich dieser Geschichte auf eine architektonische Weise zu nähern.

Zur Vertiefung sei an dieser Stelle noch auf das assoziierte Projekt „Synagogen Internet-Archiv“ hingewiesen, bei dem Interessierte Informationen zu etwa 2.200 Synagogen in Deutschland und Österreich finden und eigenständig Bilder und Kommentare beitragen können.

 

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