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Zu einem ungewohnten Umgang mit dem Nationalsozialismus

Die Amadeu Antonio Stiftung suchte in Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen nach ungewöhnlichen Wegen, Geschichte „erlebbar zu machen“. Zum Abschluss des Projektes „Antisemitismus in Ost und West - Lokale Geschichte sichtbar machen“ entstand ein 14minütiger Dokumentarfilm, der im Internet abrufbar ist. Laut Andrés Nader, dem Leiter des Projektes, war es das Ziel, die Geschichte des Nationalsozialismus vor Ort als „lebendige Geschichte“ zu vermitteln. Es sollten keine abstrakten Erzählungen dargestellt werden, sondern konkrete Handlungen von Menschen. Für Nader spielt dabei der lokale Bezug eine entscheidende Rolle bei der Erschließung neuer Formen der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.

So wurden im Rahmen des Projektes in der „Werkstatt Gedenkkultur“ aus Dessau „Stolpersteine“ verlegt sowie eine Ausstellung zum „Jüdischen Leben in Dessau“ entwickelt. In der KZ-Gedenkstätte Drütte wurde der Aufruf, mit neuen Formen der Auseinandersetzung zu experimentieren, im Projekt „Geschichte spürbar machen“ aufgegriffen. Dabei stand die Frage im Vordergrund, wie Jugendliche emotional erreicht werden können, obwohl der Nationalsozialismus von ihrer Gegenwart sehr weit entfernt zu sein scheint. In Interviews berichten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, wie wichtig ihnen der ungewöhnliche Umgang mit der Geschichte des NS in der KZ-Gedenkstätte war. Denn im Gegensatz zum alltäglichen Schulunterricht habe hier gerade der selbstbestimmte Zugang zur Geschichte im Zentrum gestanden.

Zahlreiche weitere Projekte in Magdeburg, Hannover, Halberstadt und vielen anderen Städten unterstreichen die Bedeutung kreativer lokalgeschichtlicher Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus.

Weitere Informationen zum Projekt und den Dokumentarfilm finden Sie auf den Seiten der Amadeu Antonio Stiftung.

 

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