Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 19.7.2008 rief heftige Reaktionen im bayrischen Kultusministerium hervor. Ausgangspunkt der Diskussion war die Umstrukturierung der Lehrpläne für den Geschichtsunterricht im Freistaat. Dieser sieht nun jeweils 7 Stunden für die Weimarer Republik und 7 Stunden für den Nationalsozialismus vor.
Der Redakteur der Süddeutschen Zeitung, J. Schloemann, prangert diese Veränderung als „lächerlich und grotesk“ an. Erst recht, wenn man bedenkt, wofür die neugewonnene Unterrichtszeit verwendet werden soll: 10 Stunden werden für den Nahostkonflikt aufgebracht und ganze 14 Stunden für das „Leben in entstehenden Industriegesellschaften“. Es gehe nicht darum, den Geschichtsunterricht auf die 12 Jahre der Hitler-Diktatur zu reduzieren, aber ein „Nationalsozialismus light“, wie Schloemann es nennt, dürfe auch nicht das Resultat der Rotstift-Politik sein.
In der Stellungnahme des bayrischen Kultusministeriums wird darauf hingewiesen, dass SchülerInnen sich von der 9. bis zur 11. Klasse 24, statt 7 Stunden, mit der Geschichte des Nationalsozialismus beschäftigen würden. Diese würden sich fächerübergreifend zusammensetzten. Zudem sei der Besuch einer NS-Gedenkstätte obligatorisch gemacht worden.
Quellen
http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/836/302832/text/ http://www.teachersnews.net/artikel/nachrichten/schulleitung/007350.php http://www.km.bayern.de/km/
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- 20 Jan 2010 - 14:37