Empfehlung Lebensbericht

Der letzte Zug

Eine Familiengeschichte

Erik Eckstein: Der letzte Zug - Eine Familiengeschichte. (2004) Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Düsseldorf e.V. Düsseldorf, 9,20 €

Der Autor, Eric Eckstein, geboren 1923, lebte bis 1939 in seiner Geburtsstadt Düsseldorf, bis er mit einem "Kindertransport" nach England einreisen durfte. Als "feindlicher Ausländer" wurde er 1940 von den britischen Behörden nach Australien gebracht und dort für eineinhalb Jahre interniert. Nach dem Krieg studierte Eric Eckstein und wurde Lehrer. Er lebt in Dandenong bei Melbourne in Australien.

Dieses Buch basiert auf seinem umfangreichen englisch verfassten Text "The Last Train Out". Eckstein erzählt die Geschichte der gewaltsamen Trennung und Vernichtung der in einer niederrheinischen Großstadt nahe der Grenze zu den Niederlanden lebenden Kaufmannsfamilie Joseph, einer deutschen Familie in der Zeit der NS-Diktaturen.

Vorlage für die fiktive Darstellung ist jedoch die Geschichte seiner Familie, der Familie Eckstein. In seine Darstellung bezog der Autor persönliche Erfahrungen, Briefe und historische Studien über das "Dritte Reich" mit ein. Erik Eckstein schildert den alltäglichen verzweifelten Kampf gegen die sich ständig verschärfende nationalsozialistische Politik der Diskriminierung und Ausgrenzung der Juden, wie sie Tausende Männer, Frauen und Kinder nach 1933 erleben mussten, die weder Mittel, Möglichkeiten noch Beziehungen hatten, das Land zu verlassen.

Er schreibt aber auch vom Mut und der Hilfe durch einzelne Menschen, die ihnen zur Seite standen. Nur wenige Familienmitglieder konnten entkommen, die meisten wurden von dem rassistischen Regime methodisch und grausam umgebracht, weil sie Juden waren. Nur durch knappe biographische Angaben dokumentiert Erik Eckstein in einem Epilog das einsame und schreckliche Ende der ermordeten Familienmitglieder, ergänzt durch wenige Bilder, Dokumente und Briefe in Faksimile, die als Erinnerung geblieben sind.

Die Herausgeber haben ein Glossar der wichtigsten Begriffe beigefügt, das für Leser von heute zum Verständnis hilfreich ist. Das Buch eignet sich darüber hinaus wegen der regionalgeschichtlichen Bezüge besonders als anschauliche Lektüre für Jugendliche die sich erstmals mit der Verfolgungspolitik gegen Juden im Nationalsozialismus auseinandersetzen.

Kontakt

Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
Mühlenstraße 29
40213 Düsseldorf
Tel.: +49 (0)2 11 89 96 205 (Sekretariat: Nicole Merten)
Fax: +49 (0)2 11 89 29 137
E-Mail: gedenkstaette [at] duesseldorf [dot] de

http://www.ns-gedenkstaetten.de/nrw/duesseldorf/index_2.php3

 

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