Bei der Suche nach NS-Raubkunst oder Beutekunst ist das Internet inzwischen zu einem unverzichtbaren Medium  bei der Erfassung und Recherche von Kulturgütern geworden, die infolge des II. Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verbracht, verlagert oder – insbesondere jüdischen Mitbürgern – verfolgungsbedingt entzogen wurden. Die von der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste als öffentlicher Einrichtung des Bundes und aller Länder unter http://www.lostart.de betriebene Internet-Datenbank nimmt dabei eine zentrale Position ein.

Die Koordinierungsstelle ist beim Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg angesiedelt. Die Datenbank untergliedert sich in zwei Bereiche:

  • Suchmeldungen: In diesem Bereich sind Kulturgüter verzeichnet, die von öffentlichen Einrichtungen oder privaten Personen infolge der Ereignisse des II. Weltkrieges bzw. der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft als vermisst gemeldet und von den Anspruchsberechtigten über die Lost Art Internet Database zur weltweiten Suche ausgeschrieben wurden. Besitzer oder Verwalter von Kulturgütern mit unsicherer oder lückenhafter Herkunftsgeschichte können hier recherchieren, ob diese von den ehemaligen Besitzern gesucht werden.
  • Fundmeldungen: Dieser Bereich verzeichnet Objekte, von denen bekannt ist, dass sie unrechtmäßig entzogen bzw. kriegsbedingt verbracht wurden oder deren unsichere bzw. lückenhafte Provenienz auf einen möglicherweise unrechtmäßigen Entzug oder eine kriegsbedingte Verbringung hinweist. Personen und Institutionen, welche Verluste dieser Art erlitten haben, können hier recherchieren, ob sich Kulturgüter aus ihrem ehemaligen Besitz in der Liste der Fundmeldungen wiederfinden.

Auf der Webseite finden Sie nicht nur eine Volltextsuche über alle Inhalte von Datenbank und Website, sondern auch einen umfangreichen Servicebereich mit Downloads, Newsletter und eine Warenkorbfunktion für die Bestellung von Veröffentlichungen.

Die wichtigsten Grundlagentexte zur Auffindung und Rückgabe von NS-Raubkunst wie die Washingtoner Prinzipien von 1998, die deutsche Gemeinsame Erklärung von 1999 und die deutsche Handreichung von 2008 sind ohne weitere Umwege auffindbar. Nutzer können aktuelle Nachrichten und Termine aus den Bereichen NS-Raubkunst und Beutekunst abrufen oder im „Infocenter“ weiterführende Informationen zu den beiden Themenbereichen einsehen.

Kontakt

Dr. Michael Franz
Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste
Turmschanzenstraße 32
D-39114 Magdeburg
Mail: michael [dot] franz [at] mk [dot] sachsen-anhalt [dot] de
http://www.lostart.de

 

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