Mehr als 13 Millionen Ausländer - Männer, Frauen und oft noch halbe Kinder - waren während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland im Einsatz. Auch im Münsterland wurden zahllose Zwangsarbeiter in Landwirtschaft und Industrie eingesetzt. Das lange verdrängte Schicksal dieser Menschen greift eine DVD auf, die vom Landesmedienzentrum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und dem münsterischen "Geschichtsort Villa ten Hompel" herausgegeben wurde.
Erschienen ist die Produktion mit dem provokanten Titel "Ausgebeutet für die Volksgemeinschaft?" in der neuen Reihe "Historisches Lernen multimedial". "Die DVD macht in 14 Filmsequenzen und über 40 ergänzenden multimedialen Materialien eindringlich sichtbar, wie Menschen zwischen 1940 und 1945 nach Deutschland verschleppt und hier ausgebeutet wurden. Im Mittelpunkt stehen Zeitzeugenaussagen von drei ehemaligen Zwangsarbeitern und einer Zwangsarbeiterin aus der Ukraine. Sie haben ihre Erinnerungen zwischen 1998 und 2002 niedergeschrieben, um vom Stadtarchiv Münster einen Nachweis über ihre Zwangsarbeit zu bekommen. Die Berichte der vier stehen exemplarisch für das Schicksal sowjetischer Zwangsarbeiter in der Industrie, in der Landwirtschaft und bei der Reichsbahn.
Ergänzend zu den Filmsequenzen präsentiert die DVD umfangreiches multimediales Begleitmaterialt: Schriftquellen im Original, Fotos, Tabellen und historische Filmaufnahmen erläutern und vertiefen das Thema. Diese Materialien lassen sich mit Hilfe der DVD-Technik problemlos präsentieren und ausdrucken. Die DVD ist für das historische Lernen konzipiert.
Eine nächste Produktion zum Thema 'Deutsche Besatzung in den Niederlanden' ist schon in Planung.
Bezugsangaben
DVD: 'Ausgebeutet für die Volksgemeinschaft? Zwangsarbeit im Münsterland während des Dritten Reiches'. Preis: 19,90 €
Westfälisches LandesmedienzentrumWarendorfer Str. 24
D-48133 Münster
Tel.: +49 (0) 251 591 3902
Mail: medienzentrum [at] lwl [dot] org
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- 21 Dez 2009 - 16:15