Von Frederik Schetter

Die Idee, komplexe historische Prozesse und soziale Zusammenhänge mittels eines regionalgeschichtlichen Zugangs anschaulich und verständlich zu vermitteln, erfreut sich großer Beliebtheit. Von der Regionalgeschichte Westfalens bis zur südwestdeutschen Demokratiegeschichte – in vielen Regionen Deutschlands finden sich wissenschaftliche Institute oder Projekte, die sich auf ebendiesen Zugang spezialisiert haben. Für die Region um Nürnberg, Fürth, Erlangen und Bamberg ist der Verein „Geschichte für Alle e.V. – Institut für Regionalgeschichte“ die zentrale Anlaufstelle. 

1985 von einer kleinen Gruppe von Geschichtsstudenten ins Leben gerufen, entwickelte sich der Verein in den letzten 30 Jahren zu einem der führenden Akteure für regionalgeschichtliche Vermittlung in der Region. Mittlerweile zählt er über 1200 Mitglieder und beschäftigt neben zahlreichen hauptamtlichen auch über 250 freie Mitarbeiter_innen. Das Internetportal des Vereins bietet einen Überblick sowohl über seine Arbeitsweise als auch über sein breites Spektrum an regionalgeschichtlichen Angeboten. Dabei gibt es die Möglichkeit, grundlegende Informationen auch in den Sprachen Englisch, Französisch und Italienisch zu erfahren. 

Geschichtsvermittlung von historischer Kneipentour bis zu Nürnberger Prozessen 

Im Zentrum des Portals stehen die in dem Bereich „Stadtrundgänge“ aufgeführten Angebote. Dabei handelt es sich keineswegs „nur“ um Stadtrundgänge, sondern es werden darüber hinaus auch Bus- und Radtouren, Museumsführungen, Theaterrundgänge, Führungen für Kinder, Jugendliche oder Teilnehmer_innen mit Handicap sowie Gesprächsrunden zu unterschiedlichen regionalgeschichtlichen Themen angeboten. 

Thematisch sind all diese Angebote breit gefächert. Von einer historischen Kneipentour durch die Fürther Kneipenszene über einen Rundgang zur architektonischen Geschichte Nürnbergs bis zu unterschiedlichsten Touren zur Geschichte der einzelnen Städte im Nationalsozialismus ist alles möglich. Die besondere Stellung Nürnbergs im Nationalsozialismus, für die das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und die Stadt als Austragungsort der Kriegsverbrecherprozesse stehen, sorgt zugleich für ein differenziertes und tiefergehendes Angebotsspektrum. 

In dem Bereich „Publikationen“ wird eine Reihe von thematisch gegliederter Fachliteratur und weiteren regionalgeschichtlichen Publikationen nicht nur genannt, sondern auch jeweils in einem kurzen Absatz der jeweilige Inhalt des Buches vorgestellt. 

Professionelle Auftragsarbeiten 

Der Bereich „Institut für Regionalgeschichte“ komplettiert das Angebotsspektrum des Vereins. Hier wird konkrete Unterstützung bei wissenschaftlicher Recherche von beispielsweise der eigenen Familien- oder Unternehmensgeschichte angeboten. Auch eine zielgruppenspezifische Zusammenarbeit bei der Publizierung von Regionalgeschichte ist möglich. Darüber hinaus übernimmt „Geschichte für Alle“ die Recherche, Konzeption und Umsetzungen von Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen der Regionalgeschichte. 

Zusammenfassung 

Das Internetportal bietet für die Region um Nürnberg, Fürth, Erlangen und Bamberg einen Überblick über die Möglichkeiten, Regionalgeschichte zu vermitteln. Die zahlreichen Vermittlungsangebote zeichnet dabei eine große Bandbreite aus. Dank der aufgelisteten regionalgeschichtlichen Publikationen kommen auch jene Besucher_innen auf ihre Kosten, die einzelnen thematischen Schwerpunkten weiter nachspüren wollen. Das Portal sei daher allen empfohlen, die sich über die Aspekte der Geschichte der Region informieren oder diese in irgendeiner Weise vermitteln wollen.  

Das Internetportal des Vereins „Geschichte für Alle e.V. – Institut für Regionalgeschichte“ ist über http://www.geschichte-fuer-alle.de/index.php?id=72 zu erreichen. 

 

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