Die Gedenkstätte Seelower Höhen
In der Gedenkstätte Seelower Höhen können Projekttage mit Schulklassen durchgeführt werden, die einen Schwerpunkt auf die Kriegsgräberstätte vor Ort legen.
An dem Ort, an dem im März 1945 die Schlacht um die Seelower Höhen stattgefunden hat, befindet sich heute eine Gedenkstätte, ein sowjetisches Ehrenmal und eine sowjetische Kriegsgräberstätte. Die Schlacht bildete die letzte sowjetische Großoffensive, deren Ziel es war, die Reichshauptstadt Berlin einzunehmen und damit endgültig den Widerstand der deutschen Wehrmacht zu brechen. Es handelte sich dabei um die größte Schlacht des zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden, bei der etwa 100.000 Soldaten verschiedener Nationen ihr Leben verloren.
Die Gedenkstätte
Die Gedenkstätte Seelower Höhen verfügt über ein Museum und einen Außenbereich. Während die Ausstellung in dem 1972 erbauten Museum hauptsächlich die historischen Zusammenhänge der Schlacht um die Seelower Höhen behandelt, befinden sich im Außenbereich Objekte und Gedenk-Arrangements aus der Zeit der SBZ/DDR, die den Besucher/innen auch die sowjetische Gedenkkultur der Nachkriegszeit nahebringen. Die gesamte unter Denkmalschutz stehende Außenanlage hat eine Größe von sechs Hektar und umfasst zwei verschiedene Ebenen. Auf der oberen Ebene befinden sich das sowjetische Ehrenmal und die Kriegsgräberstätte. Die nahezu vier Meter hohe Bronzefigur wurde 1945/46 gegossen und ist eine der drei Ehrenmale, die kurz nach Kriegsende entlang der Reichsstraße 1 unter Beteiligung aller Siegermächte zur Erinnerung an den Kampf um Berlin errichtet wurden. Das Gräberfeld, das sich auf der selben Ebene befindet, wurde bereits im Sommer 1945 angelegt und umfasste damals die Grabstätten von 66 gefallenen sowjetischen Soldaten. Später wurde die Kriegsgräberstätte durch Umbettungen weiterer gefallener Soldaten erweitert, sodass heute 198 sowjetische Soldaten dort beerdigt sind. Dieses Gräberfeld bildet das Zentrum einer Erinnerungsstätte für alle in den Kämpfen um die Brückenköpfe und während der Schlacht um die Seelower Höhen gefallenen Soldaten. Während der Zeit der SBZ/DDR diente die Kriegsgräberstätte Seelower Höhen der Regierung zur Manifestierung der staatlich erwünschten Gedenk- und Erinnerungskultur. Seit den 1990er Jahren hat sich die Gedenkstätte stetig gewandelt und ihr Angebot durch ein vielseitiges pädagogisches Programm erweitert. Schulklassen haben die Möglichkeit, eine altersgerechte Führung nach individuellen Schwerpunkten durchzuführen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, in der Gedenkstätte einen organisierten Projekttag durchzuführen. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Arbeitsmaterialien entwickelt – wie beispielsweise ein Museumskoffer und eine spezielle Lernsoftware – die zum selbstständigen Arbeiten in Kleingruppen anregen. Die Teilnehmer/innen können aus verschiedenen thematischen Schwerpunkten auswählen, es besteht unter anderem die Möglichkeit, den Fokus auf die Kriegsgräberstätte vor Ort zu legen. Ziel der Gedenkstätte, die sich als aktiven und offenen Lernort versteht, ist es, die Teilnehmer/innen anzuregen, sich selbstständig mit der Bedeutung von Krieg und der Darstellung von Kriegen in Denkmälern und Gedenkstätten auseinanderzusetzen. Die verschiedenen Angebote können per Mail (gedenkstaette [at] kulturmol [dot] de (gedenkstaette [at] kulturmol [dot] de)) oder Telefon (+49 (0)3346 597) gebucht werden.
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- 16 Apr 2013 - 22:05