Liebe Leserinnen und Leser,
der Umgang mit Fotografien, Bildern und Filmen erfordert die Fähigkeit, diese lesen und interpretieren zu können. Es ist aber auch notwendig zu wissen, wo der Einsatz von Bildern, sei es in Büchern, Zeitschriften oder im Internet, überhaupt sinnvoll erscheint. Hinter der Verwendung von Bildern zur reinen Illustration, um Geschichte anschaulich zu präsentieren, steht oft ein simples Verständnis vom Charakter historischer Bilder, wie der Geschichtsdidaktiker Michael Sauer schreibt.
Der Einsatz von Bildern im Zusammenhang mit dem Holocaust und anderen nationalsozialistischen Massenverbrechen zur Erzeugung so genannter Betroffenheit sollte sich ohnehin von selbst verbieten. Häufig wird dabei die Grenze zur Überwältigung überschritten. Bilder und Fotografien sind nicht einfach nur die direkte Wiedergabe einer bestimmten Wirklichkeit. Sie sind nur in ihrem historischen und sozialen Kontext zu entschlüsseln. Bilder schaffen selber erst Realitäten und Denkarten.
Bildkompetenz zu erlernen ist heute mindestens ebenso wichtig wie die Fähigkeit zum Lesen von Texten zu erlangen. Das kann auch und gerade für das historisch-politische Lernen festgehalten werden.
Die Zentralität des Bildes als Quelle für die Geschichtsdidaktik und für das (historisch-) politische Lernen hat uns bewogen, die aktuelle Ausgabe des Magazins ein wenig umfangreicher zu gestalten. Wir hoffen, dass die verschiedenen theoretischen und praktischen Blickwinkel, unter denen die Autor/innen das Thema „Visuelle Geschichten“ behandeln, Ihnen Anregungen für den eigenen Unterricht oder für die Projektarbeit bieten können.
Wir möchten Sie weiterhin dazu ermuntern Anregungen und ergänzende Bemerkungen den Artikeln mittels der Kommentarfunktion einzufügen.
Die nächste Ausgabe des LaG-Magazin erscheint am 7. Juli und trägt den Titel „Die Kulturalismusfalle im historischen Lernen am Beispiel des Nahostkonflikts“.
Die Redaktion