Die erste Moschee in Deutschland wurde am am 13. Juli 1915 in Brandenburg eingeweiht.
In Wünsdorf und Zossen, 80 Kilometer südlich von Berlin, befanden sich die sogenannten Halbmondlager, Kriegsgefangenenlager des Deutschen Reiches. Hier waren, wie es damals hieß, die "mohammedanischen Kriegsgefangenen" der Alliierten interniert.
Das Ziel dieser Sonderlager war, die Gefangenen durch sogenannte "gute Behandlung" und die Möglichkeit, ihre jeweilige Religionspraktiken auszuüben, davon zu überzeugen, die Seiten zu wechseln und für Deutschland und das osmanische Reich in den Krieg zu ziehen.
Gerade an vorderster Front kämpften während des Ersten Weltkriegs in den Armeen Großbritanniens, Frankreichs und Russlands Soldaten muslimischen Glaubens. Wer das Glück hatte zu überleben, geriet schnell in deutsche Gefangenschaft und wurde in die brandenburgischen Internierungslager gebracht.
Um jedoch den religiösen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, bauten die damaligen kaiserlichen Militärs bei Wünsdorf für die Gefangenen eine Moschee, die erste auf deutschem Boden. Diese Moschee wurde in nur fünf Monaten gebaut. Ein einfacher, rundlaufender, im maurischen Stil gehaltener Holzbau. Mit Kuppel und hoch aufragendem Minarett. Das alles geschah mitten in der märkischen Provinz.
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