Beitrags-Autor: Ingolf Seidel Sie müssen angemeldet sein, um das Benutzerprofil zu sehen |
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Die Software „Gegen Antisemitismus“ bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit dem Thema Antisemitismus auseinanderzusetzen. Jeder der acht Themenschwerpunkte beginnt mit einem drei- bis vierminütigen Einführungsfilm, der einen orientierenden Charakter hat und Leitfragen stellt, die in der „Werkstatt“ bearbeitet werden können. Das erste Kapitel behandelt die Frage „Was sind Vorurteile?“. Weitere Stationen widmen sich den verschiedenen Formen und Motiven des Antisemitismus, die bis heute aktuell sind: die „Christliche Judenfeindschaft“, der „Rassenantisemitismus“, der „Antisemitismus im Nationalsozialismus“ „Antisemitismus nach dem Holocaust“ und der „islamisierte Antisemitismus“. Ergänzt wird dies durch die Bereiche „Jüdische Weltverschwörung“ sowie „Handel und Wandel“, zwei antisemitische Stereotypenmuster, die heute einen besonders hohen Aktualitätswert haben.
In der „Werkstatt“ werden zu allen acht Themen Aufgaben angeboten, die mit entsprechenden Materialien zu bearbeiten sind. Auch das Lernen „ohne Bildschirm“ wird angeregt, indem viele Aufgaben auf die herkömmliche Art im Heft, auf dem ausgedruckten Arbeitsblatt und vor allem im gemeinsamen Gespräch gelöst werden können. Dazu gibt es Methodentipps, wie visuelle Medien bzw. Texte analysiert werden sollten. Ein umfangreiches Lexikon mit mehr als 200 Einträgen steht ebenso zur Verfügung.
Der Einsatz der Unterrichtssoftware ist sowohl im Präsenz- wie im Projekt- und Freiarbeitsunterricht möglich. Sie soll Schüler/innen zur Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus motivieren (auch über die Attraktivität des Mediums), ihnen einen Überblick über tradierte und neue Formen des Antisemitismus geben, ihren Blick für antijüdische Stereotype entwickeln bzw. schärfen helfen, sie ihrer eigenen antisemitischen Ressentiments bewusst werden lassen, Kompetenzen entwickeln, antisemitische Darstellungen zu erkennen und zu dechiffrieren, sie befähigen, Texte auf ihren antisemitischen Gehalt hin zu analysieren.
Die Unterrichtssoftware ist im Rahmen des Projekts „Fit Machen für Demokratie – Jugendliche setzen sich mit Antisemitismus auseinander“ entstanden, das vom Landesinstitut für Schule und Medien, Berlin-Brandenburg, vom Berliner Büro des American Jewish Committee und vom Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin in den Jahren 2005 bis 2007 durchgeführt wurde. Gefördert wurde sie von entimon, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ und dem Cornelsen Verlag.
Die DVD wurde mit dem digita-Preis 2009 und dem Erasmus Euromedia Award 2009 ausgezeichnet.