Die Gedenkstätte Buchenwald betreut als Ort mit doppelter Vergangenheit zwei Projekte zum Thema Zwangsarbeit. Beide Projekte wurden durch die Ausstellung realisiert. Dabei geht es zum einem um die Zwangsarbeit in den sowjetischen Gulags, zum anderen in den während des Zweiten Weltkriegs besetzten Gebieten Deutschlands. Auch wenn beide Angebote das Thema Zwangsarbeit beinhalten, werden sie getrennt voneinander behandelt.
Die Ausstellung „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeit und der Krieg“ nähert sich der Geschichte der Zwangsarbeit während der europaweiten Besetzung durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg an. Durch die Vorstellung sechzig repräsentativer Fallgeschichten, von rund 20 Millionen Menschen die in Europa Zwangsarbeit geleistet haben, soll das komplexe Thema NS-Zwangsarbeit vermittelbar gestaltet werden. Dafür werden vor allem ausdrucksstarke Bilder genutzt. Um die Ausstellung zu realisieren wurde vorab in genauester Recherche in verschiedenen Archiven in ganz Europa das Material gesammelt, das nun in der Ausstellung zu finden ist. Dabei wurde sich das Ziel gesetzt, die Einzelfälle möglichst intensiv darzustellen, um die Geschichte der Zwangsarbeit im NS ausführlich zu besprechen.
Über die Zwangsarbeit in den sowjetischen Gulags unter stalinistischer Herrschaft kann man sich in der Ausstellung „Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929-1956“ informieren. Im Zentrum der Ausstellung stehen Zeitzeug/innen, denen eine Stimme gegeben werden soll. Mit der Besprechung einzelner Biografien soll der Alltag, der in den Gulags geherrscht hat, vermittelt werden. Neben einzelnen Biografien sind auch Relikte und Alltagsgegenstände wie Fotografien, Filme und Kunstwerke aus den Gulags zu finden.
Das Projekt „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeit und der Krieg“ bietet pädagogisches Material an.
Die Ausstellung „Gulag. Spuren und Zeugnisse 1929-1956“ kann vom 17. Mai bis 1. September im Deutschen Historischen Museum Berlin besucht werden.