Das Projekt 7xjung beschäftigt sich gemeinsam mit Jugendlichen mit den Themen Ausgrenzung, Antisemitismus und Diskriminierung und schafft darüber einen individuellen Zugang zum Thema Nationalsozialismus.
Um das Interesse von Jugendlichen zu wecken ist es hilfreich an Themen anzuknüpfen, die den Jugendlichen aus ihrer eigenen Lebenswelt bekannt sind und die sie selbst emotional betreffen. Dies ist das Konzept des Ausstellungsprojektes 7xjung. In sieben verschiedenen Themenräumen können sich die Jugendlichen mithilfe von Fotos, Filmen, Klangkollagen, Texten und Installationen auf einer sehr persönlichen Ebene an die Zeit des Nationalsozialismus herantasten. Ziel ist es, ihre eigene Lebensrealität mit der von Jugendlichen aus der damaligen Zeit zu vergleichen, und so ein Gefühl für die Gegebenheiten der damaligen Zeit zu bekommen. Die Räume – Mein Zimmer, Meine Familie, Meine Papiere, Mein Laden, Mein Sport, Meine Stadt, Meine Musik – haben daher immer sowohl einen aktuellen als auch einen historischen Bezug.
Begleitend zu der Ausstellung bietet das Projekt außerdem eine vielseitige und interessante Auswahl an Workshops zu verschiedenen Themen an. Das Workshopprogramm ist aufgegliedert in die Themenbereiche „Gegenwart und Geschichte“ und „Freiheit und Identität“. Die intensiven und demokratieorientierten Workshops dauern in der Regel vier Stunden und können nach individuellen Bedürfnissen über die Internetseite gebucht werden.
In den Workshops des Themenschwerpunkts Gegenwart und Geschichte wird versucht, einen Link zwischen unserer heutigen, von Vielfalt geprägten Gesellschaft und der Zeit des Nationalsozialismus herzustellen. Es geht dabei um Zusammenhalt, Solidarität und Respekt – als Gegenstück zu Ausgrenzung, Diskriminierung und Antisemitismus. Ziel ist es, ein Gefühl dafür zu vermitteln, was die Geschehnisse der 1930er Jahre für den Einzelnen oder die Einzelne bedeutet haben könnten, und was sich seitdem in unserem Zusammenleben verändert hat. Die verschiedenen Workshops setzen innerhalb dieses Themenbereiches einen spezifischen Schwerpunkt, der sich stark an den persönlichen Interessen der Jugendlichen orientiert. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, Comics selbst zu zeichnen, ein „Zine“ herzustellen, sich beim Sport auszupowern oder sich auf die Spur von Superhelden zu begeben.
Die Angebote des Themenschwerpunkts Freiheit und Identität richten sich vor allem an heterogene Gruppen. Ziel ist es, Interesse aneinander zu wecken, gegenseitige Vorurteile abzubauen und das demokratische Bewusstsein in der Gruppe zu stärken. Die Jugendlichen werden so für Intoleranz und Fundamentalismus sensibilisiert und zu selbstständigem und kritischem Denken angeregt. Zur Auswahl steht hier unter anderem ein Workshop, der sich mit der Frage „Wer bin ich?“ beschäftigt, ein Workshop speziell für muslimische Mädchen, in dem unter anderem Schmuck gebastelt wird und ein Workshop, der durch Theater Mut zur Zivilcourage machen möchte.
Eine Projekt-Selbstdarstellung von Sophia Oppermann findet sich auf dem Portal.