Augen auf-Kinotag zum 27. Januar
Berlin, Rostock & Frankfurt am Main
Mit dem Augen auf-Kinotag zum 27. Januar möchte die Stiftung EVZ einen Bezug zum Hier und Jetzt ziehen und über das Medium Film und Kino einen niedrigschwellig zugänglichen Erinnerungsraum schaffen, in dem Begegnung, Austausch und Reflektion möglich sind.
„Filme haben eine große gesellschaftliche Kraft. Als niedrigschwelliges Angebot bieten sie einen emotionalen Zugang zu komplexen Zusammenhängen und Themenwelten. Kinofilme laden ein, sich interessiert vertiefend mit der NS-Geschichte auseinanderzusetzen – denn Film berührt.“ Dr. Andrea Despot (Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ)
Was passiert am Augen auf-Kinotag zum 27. Januar?
Zunächst in drei Städten (Berlin, Frankfurt a.M. und Rostock), in jeweils vier Kinovorstellungen – eingebettet in Gesprächs- und Diskussionsrunden – werden am Gedenktag Filme im Kino gezeigt, die sich auf unterschiedliche Weise mit der NS-Geschichte und dem Holocaust auseinandersetzen. Der Kinotag richtet sich an alle Altersgruppen, soll aber insbesondere jungen Menschen neue und emotionale Zugänge zur Geschichte ermöglichen. Geplant ist, das Projekt ab 2026 bundesweit zu einer Filmwoche auszuweiten.
Hintergrund
Auslöser für die Konzeption des Augen auf-Kinotag zum 27. Januar sind der starke Anstieg von Geschichtsverdrängung und Verleugnung in Politik und Gesellschaft, aber auch die Ergebnisse der MEMO-Jugendstudie, die 2023 ihrerseits offenlegte, dass Jugendliche und junge Erwachsene zwar im Kontext der NS-Zeit Faktenwissen, historische Orte und Gegenwartsbezüge vermittelt bekommen wollen, aber doch die Hälfte der befragten 16- bis 25-Jährigen den Zeitraum der NS-Herrschaft nicht mehr korrekt benennen kann. Diese Lücken im Faktenwissen zum Nationalsozialismus lieferten den Anlass, über neue Ansätze für Bildungsarbeit nachzudenken.
Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende, Stiftung EVZ: „Wer sich mit Entrechtung, Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten auseinandersetzt, schaut auch sensibilisierter auf Diskriminierung heute. Geschichtsvermittlung ist ein Booster für Solidarität und Demokratie. Jugendliche wollen verstehen und lernen, nicht bloß unterhalten werden. Wir brauchen interaktive und partizipative Angebote für Geschichtsvermittlung – innerhalb und außerhalb der Schule.“
Die MEMO-Jugendstudie des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) der Universität Bielefeld wurde von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) gefördert.
Fachjury
Eine Fachjury aus Filmexpert:innen hat im Rahmen mehrerer Jurysitzungen Filme gesichtet und sich anschließend beraten. Zu den Auswahlkriterien gehörten, ob sich die Filme und Formate für eine medienpädagogische und historisch-politische Bildungsarbeit für Schulklassen eignen und die Zielgruppe „junge Erwachsene 20+“ und Content Creator:innen gewonnen sowie Erwachsene begeistert werden können. Zudem sollen die Filme dazu beitragen, mit dem Augen auf-Kinotag eine bundesweite Strahlkraft als erinnerungskulturelle Initiative am 27. Januar 2025 zu entwickeln.
Mehr Informationen zum Kinotag unter: https://www.augenauf-kinotag.de/